Rot-weißes Duell am Dallenberg: Kickers wollen gegen Erfurt Gas geben

04.08.2015

Nach zwei Siegen in Serie und dem Sprung auf Tabellenplatz sieben herrscht beim FC Würzburger Kickers „eine gute, aber konzentrierte Stimmung“, wie es Trainer Bernd Hollerbach vor dem Heimspiel der Rothosen an diesem Samstag (14 Uhr, FLYERALARM Arena, Liveticker, BR-Livestream) gegen Rot-Weiß Erfurt (16. Platz/8:8 Tore) formuliert: „Die Tabelle interessiert mich eigentlich nie, deshalb sehe ich uns auch nicht als Favoriten. Wir sind der Aufsteiger, der sich erst noch in der 3. Liga etablieren muss. Und leichte Spiele gibt es ohnehin keine, die Liga ist ungemein ausgeglichen.“

 

Der Kontrahent aus Thüringen, der Nationalspieler wie Jürgen Heun, Thomas Linke oder Clemens Fritz hervorgebracht hat, ist längst daheim in der 3. Liga, hat es sich im „Wohnzimmer“ gemütlich gemacht: Die Rot-Weißen sind neben dem VfB Stuttgart II das einzige noch verbliebene Gründungsmitglied und seit der Premierensaison 2008/2009 ununterbrochen mit dabei. Das Team von Trainer Christian Preußer ist seit drei Partien ungeschlagen, den Unentschieden gegen Preußen Münster (1:1) und die SG Sonnenhof Großaspach (2:2) folgte am vergangenen Wochenende beim 3:0 gegen den VfB Stuttgart II der ersehnte erste Saisonsieg. Carsten Kammlott ist mit bis dahin vier Toren der erfolgreichste Torschütze in Diensten des Kickers-Gegners. Der 27 Jahre alte Angreifer hat bis dato in den 105 Drittliga-Partien seiner Karriere 37 Mal getroffen und spielt seit 2001 mit einer Unterbrechung (2007 bis 2010 bei RB Leipzig) für Erfurt.

 

 

Während die Kickers in den letzten Tagen der am Montag zu Ende gegangenen Transferperiode nicht mehr aktiv geworden sind, „weil wir die Preistreiberei nicht mitmachen, sondern unseren seriösen Würzburger Weg gehen wollen und ich meinem Kader voll vertraue“ (Hollerbach), haben die Erfurter noch einmal zugeschlagen: Mit Marc Höcher (30) wurde ein Offensivallrounder vom niederländischen Erstligisten aus Kerkrade verpflichtet. Am Samstag wird der gebürtige Holländer, dessen Vater Deutscher ist, erstmals spielberechtigt sein.

 

 

Inwieweit Trainer Bernd Hollerbach seine Kickers im Duell mit dem früheren UEFA-Cup-Teilnehmer aus Thüringen verändern wird, steht noch nicht fest: „Entscheidend ist nicht die Aufstellung, sondern die Einstellung“, sagt der Fußballlehrer, der beim Training am Donnerstag auf die angeschlagenen Nico Herzig und Paul Thomik verzichten musste – ob die beiden spielen können, wird sich erst kurzfristig entscheiden. Fest steht nur, dass Daniel Nagy, Nejmeddin Daghfous und Daniele Bruno nicht auflaufen werden. Für Nagy, der sich in der Partie beim VfB Stuttgart II eine Adduktorenverletzung zugezogen hat, gibt es aber eine gute Nachricht: Der Mittelfeldspieler muss nicht operiert werden. Daghfous trainiert nach seinem Kreuzbandriss wieder mit der Mannschaft, ein Einsatz gegen Erfurt aber käme noch zu früh. Bruno befindet sich nach seinem Kreuzbandriss noch in der Reha.

 

 

„Entscheidend wird sein, dass wir uns am Samstag gegen Erfurt wieder alle zerreißen“, sagt Marco Haller: „Wir wollen Vollgas geben und daheim natürlich gewinnen, aber wir wissen um die Schwere der Aufgabe, das wird ganz bestimmt eine knifflige Angelegenheit.“ Für seinen Teamkollegen Lukas Billick gilt indes eine Formel: „Wenn unsere Abwehr gut steht, ist mir nicht bange.“ Mit nur zwei Gegentoren aus sechs Partien stellt der Aufsteiger aus Mainfranken die statistisch betrachtet beste Defensive der Liga.

 

  • Für das Heimspiel gegen Erfurt wurden im Vorverkauf bislang knapp 4.000 Tickets abgesetzt, Karten gibt es weiterhin im vergünstigten Vorverkauf, die Kassen der FLYERALARM Arena öffnen am Samstag ab 12 Uhr.

 

  • Die Partie gegen Rot-Weiß Erfurt steht am Samstag unter der Leitung von Schiedsrichter Marcel Schütz aus Westhofen. Der 27-Jährige kam in dieser Drittliga-Spielzeit einmal zum Einsatz, pfiff das 1:1 zwischen dem SV Werder Bremen II und dem 1. FC Magdeburg.