Z25 – Visionen des Projekts „Ziele 2025“
Zukunftsgestaltung des FC Würzburger Kickers bis zum Jahr 2025
Ein Fußballverein wird häufig nach dem Abschneiden der Profimannschaft beurteilt. Letztlich ist das Profiteam jedoch „nur“ ein wichtiger Baustein, denn rund um den Verein gibt es zahlreiche weitere Kernpunkte, für die es Ziele und Visionen braucht.
Im Juli 2019 haben die Rothosen ihr neues Projekt „Z25“ vorgestellt. Die Formulierung von klaren Vorhaben und Zielen sollen grundsätzliche Orientierung bieten, Partnern und Stadt eine Grundlage für eine langfristige Unterstützung und ein dauerhaftes Engagement gewähren sowie allen im Club als Leitplanken für Entscheidungen und Konzeptionen dienen.
Z25 – Profibereich
Wir sind inzwischen seit 2015 im Profifußball unterwegs. Unsere Profimannschaft ist längst das Aushängeschild der Region geworden und unsere Visitenkarte über die Grenzen der Mainregion hinaus deutschlandweit bekannt.
Wir haben grundsätzlich eine breite Sponsorenbasis sowie jedes Jahr über 100.000 Zuschauer in der 3.Liga und somit ein steigendes Fan-Interesse zu verzeichnen. Rund 6.000 Besucher kommen regelmäßig zu unseren Heimspielen – wir haben uns hier fest etabliert. Das überregionale Ansehen unseres Teams, unserer Verantwortlichen & Mitarbeiter und das Image des Clubs in ganz Deutschland ist durchweg positiv – bei Spielern, Trainern und Fachleuten gleichermaßen.
Unsere Philosophie ist klar – wir wollen attraktiven, mutigen und natürlich erfolgreichen Fußball spielen. Die regelmäßigen Teilnahmen an der 1. DFB-Pokal-Hauptrunde sind uns ja schon zur lieben Gewohnheit geworden; das soll auch so bleiben. Alljährlich kein leichter Weg – aber lohnend und unser Anspruch!
Z25 – Breitensport
Für einen Proficlub eher ungewöhnlich – hier aber bewusst als erster Punkt aufgeführt – bekennen wir uns ganz klar zum Breitensport. Wir wollen damit klar unserer sozial-gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden!
Wir wollen Jugendlichen Perspektiven und Möglichkeiten bieten, sich als Teil einer Gemeinschaft zu fühlen und sich persönlich zu entwickeln. Abseits der Leistungsmannschaften werden wir mit einem breitgefächerten Angebot – auch über den Fußball hinaus, beispielsweise durch Ausbau und Förderung von unseren weiteren Abteilungen– zu der Sport-Adresse in Würzburg und der gesamten Region werden.
Wir wollen nicht nur die Anlaufadresse für Spieler sein, die die Qualität für die NLZ-Mannschaften haben, sondern auch für die Spieler eine sportliche Heimat sein, die im Laufe der Zeit nicht mehr den Sprung in die jeweiligen NLZ-Teams schaffen. Die müssen uns nicht verlassen – sie sollen hier bleiben.
Einmal Rothose – immer Rothose!
Voraussetzung ist die Genehmigung für den Bau von zwei neuen Plätzen nebst Umkleiden auf dem Gelände der ‚Leigthon Barracks‘. Die Herausforderungen bestehen darin, mehr Trainingsmöglichkeiten und Standorte zu bieten. Hier sind neben der Stadt Würzburg auch die Sponsoren gefragt, die sich im Bereich Jugend & Soziales engagieren und positionieren möchten. Wir können hier gemeinsam mit der großen Anziehungskraft der Kickers Zeichen setzen!
Unser Ziel ist es, das Angebot von Spiel- und Trainingsstätten auszubauen. Dazu gehören selbstverständlich neben dem sportlichen Angebot auch begleitende Maßnahmen wie Ernährungsberatung, Hausaufgaben-Hilfen, Bildungsangebot und Migrations-Unterstützung. Darüber hinaus wollen wir im kommenden Jahr das 1.907. Vereinsmitglied begrüßen und die Zahl der aktiven Breitensportler in den kommenden Jahren mehr als verdoppeln. Denn eines ist klar: Die Kickers-Familie soll weiter wachsen!
Z25 – Leistungszentrum
Neben dem Breitensport stehen natürlich unsere Nachwuchsteams im Nachwuchsleistungszentrum im Fokus. Eine fundierte, nachhaltige und in der Qualität hochwertige Ausbildung unserer jungen Fußballer ist das Fundament für den Erfolg des Gesamtvereins und letztlich auch seiner Profimannschaft.
Deutlich wird das daran, dass unsere LZ-Trainer fast ausnahmslos seit Jahren hier sind. Es ist – und dafür stehen wir – ein echtes Miteinander aller Beteiligten: Probleme und Aufgaben werden zusammen angepackt und nicht umgangen.
Um ein gezielte Talentförderung und eine bessere und konsequente Vermarktung des LZ-Standortes zu erhalten, muss der Verein unter anderem durch attraktive Sponsoring-Pakete mehr Geld zur Verfügung stellen können. Wir dürfen nicht vergessen, dass uns die anderen Lizenzvereine in Deutschland um viele Jahre voraus sind – aber wir holen auf. Mit euerer Unterstützung müssen und werden wir strukturell in allen Bereichen weiter nachziehen.
Wir bieten hierfür die besten Voraussetzungen. Seit dem 1. Juli 2019 sind wir ein vom DFB anerkanntes Bundesliga-Nachwuchsleistungszentrum und erfüllen damit höchste Anforderungen an eine qualitative sportliche und pädagogische Ausbildung, an geschulte Trainer und die infrastrukturellen Gegebenheiten. Wie sind damit klar die Nummer 1 in Mainfranken und das einzige DFB-NLZ im Umkreis von 100 Kilometern! Eine Top-Anlage bedingt jedoch hohe Unterhaltskosten, diese Herausforderung müssen wir meistern.
Unser Ziel ist es, dass alle LZ-Mannschaften im Laufe der nächsten Jahre in den höchstmöglichen Spielklassen vertreten sind. Nach zahlreichen Aufstiegen in der jüngsten Vergangenheit sind von der U12 bis zur U15 alle Nachwuchsteams bereits in der höchstmöglichen Liga angekommen. Von der U16 bis zur U19 sind wir jeweils ein Aufstieg davon entfernt. Deshalb wollen wir mit der U17 und die U19 in den kommenden drei Jahren in die Bundesliga aufsteigen, was aufgrund der starken Konkurrenz sehr ambitioniert ist. Unabhängig von der Ligazugehörigkeit wollen wir unsere Talente intensiv begleiten und ausbilden sowie die Voraussetzungen dafür schaffen, in die Lizenzmannschaft aufzurücken.
Z25 – Infrastruktur
Wir müssen unsere Heimspielstätte attraktiver machen. Für die Fans (und auch auflagentechnisch) brauchen wir unter anderem Überdachungen und wir wollen uns so früh wie möglich auf eine Rückkehr in die 2. Bundesliga stadiontauglich vorbereiten. Auch für unseren Partner DFB wollen wir uns als Austragungsort für Frauen- oder Nachwuchs-Länderspiele interessant machen. Im Bezug auf das Stadionthema haben wir im letzten Jahr eine Task Force / AG zum Stadionneubau mit Architekten, Juristen, Stadt und Vereinsverantwortlichen gegründet, um hier nachhaltig die Herausforderungen abzuarbeiten. Natürlich ist unser aller Wunsch am Dalle zu bleiben, aber dafür muss es auch rechtssicher und technisch umsetzbar sein.
Nachdem FLYERALARM den Vertrag über die Namensrechte am Stadion vorzeitig um zehn Jahre bis 2030 verlängert hat, ist ein Hauptsponsor bereits eindrucksvoll vorangegangen. Doch auch in allen anderen Bereichen warten in den kommenden Jahren große Herausforderungen.
Es ist unumstritten, welche Strahlkraft nicht nur aus Marketingsicht, sondern vor allem auch welche Wirtschaftskraft der Profifußball in eine Stadt bringt. Studien zufolge sprechen wir hier von ca. 100.000 Euro pro Heimspiel für Einzelhandel, Gastronomie etc. Dazu kommt ein hoher sechsstelliger Betrag an Zahlungen des FWK an städtische Betriebe und ein siebenstelliger Betrag an Unternehmen in der Region. Hier müssen wir alle – Sponsoren, Mitglieder, Fans und Funktionäre – gemeinsam an einem Strang ziehen und unsere Drähte in die Politik nutzen. Ohne die Unterstützung unserer Stadt werden wir langfristig nicht wettbewerbsfähig sein können, das zeigen andere erfolgreiche Vereine.
Es ist unsere Pflicht, die Zweitliga-Tauglichkeit des „Dalle“ vor 2025 sicherzustellen. Für den Fall, dass dies nicht gelingen sollte, treiben wir parallel die Bemühungen für einen Stadionneubau – wenn nötig auch außerhalb der Stadtgrenze – voran.
Z25 – Finanzen
Erfolgte Maßnahmen der Stadionsanierung sowie Auflagen sowohl für die 2. Bundesliga als auch in der 3. Liga hatten hohen Finanzierungsbedarf. In Summe haben wir um die fünf Millionen Euro in die Stadioninfrastruktur stecken müssen, unter anderem in behördliche Auflagen wie die Sprinkleranlage im VIP-Zelt, ein eigenes Wasserversorgungssystem und Entwässerung sowie in verbandsseitige Auflagen wie Kapazitätserweiterung und in die Vergrößerung von Mixed Zone & Co.
Noch gilt es, Altlasten zu tilgen. Steigender Finanzbedarf ist dennoch vorprogrammiert, unter anderem für den Unterhalt & Sanierung, den Unterhalt weiterer Anlagen inkl. eines Neubaus am Hubland. Oder auch für das erhöhte Wettbieten in der Liga und auf dem Markt für Talente, um konkurrenzfähig zu bleiben sowie unsere ambitionierten Ziele weiter konsequent verfolgen zu können.
Die öffentliche Förderung ist hier dringend von Nöten. Zudem muss es für uns als Ausbildungsverein weiterhin auch ein Ziel sein, Transfereinnahmen/-überschüsse erzielen zu können, ohne unsere sportliche Konkurrenzfähigkeit und die sportlich gesteckten Ziele aus den Augen zu verlieren. Die Lokomotive „Profimannschaft“ kann nur mit voller Kraft vorausfahren, wenn der Kohlevorrat passt und alle Waggons nicht zu schwer beladen sind, sei es mit Auflagen oder anderweitigen hohen Belastungen.
Es muss unser Ziel sein, den wirtschaftlichen Spielraum deutlich zu erweitern. Dazu gehören nicht nur Schuldenfreiheit von e.V. und AG – sondern nach Möglichkeit auch die Erzielung eines positiven EBIT. Dies ist unter anderem durch positive Transferüberschüsse möglich, was uns in den Spielzeiten 2017/18 und 2018/19 jeweils gelungen ist.