LZ-U17: Bitterer Auftakt in die neue Bayernliga-Saison

Der Saisonauftakt der neuen U17 mit ihrem neuen Coach Carsten Neuberth ging leider knapp verloren. Gegen individuell stärker besetzte Gäste musste der FWK andere Elemente wie Leidenschaft und Laufbereitschaft entgegensetzen, um das Spiel offen zu halten. Hervorzuheben ist die Moral der Kickers-Jungs, die zweimal einen Rückstand egalisieren konnte.

Führungstor der Kickers wird vom Club gekontert

In der Startelf stand mit Lennard Grahmann nur ein Neuzugang, der sich gut einfand und zu den besten Kickers-Akteuren auf dem Platz gehörte. Die Rothosen formierten sich mit drei 6ern und hatten somit nominell keine Außenspieler vor den Außenverteidigern. Das nutzten die Gäste zu Beginn aus. Die Außenverteidiger des Club schoben hoch und wurden durch präzise Pässe bedient. Dadurch wurden die Laufwege für die beiden Stürmer und das 3er-Mittelfeld sehr weit. Durch gutes Positionsspiel und starke Kombinationen in die Spitze waren die Gäste zu Beginn klar tonangebend. Die Kickers hatten alle Hände voll zu tun, die Clubberer vom eigenen Tor fernzuhalten. Über außen brach der FCN immer wieder durch. Jayden Janda im Tor des FWK ließ sich aber zu Beginn nicht bezwingen und zeigten einige gute Paraden.

Um den Spielaufbau der Gäste besser zu kontrollieren stellte Neubert auf 4-4-2 um, dadurch kam man besser in die Zweikämpfte und stellte den FCN vor neue Probleme. Dennoch waren die Gäste das dominante Team. Umso überraschender fiel dann der Führungstreffer für den FWK. Ein Angriff über rechts gelangte in den Strafraum des FCN. Der Club konnte nicht klären und so konnte Cherif Cissé Neuzugang Lennard Grahmann in allerdings abseitsverdächtiger Position bedienen und dieser stocherte den Ball über die Linie. Davon ließ sich der Club aber nicht beirren und setzte sein gezieltes Spiel in die Offensive fort. Nur kurz nach dem Rückstand gelang der verdiente Ausgleich. Eine Flanke in den Strafraum konnte nur ins Zentrum geklärt werden. Dort hatte Kirubel Taye zuviel Platz und drosch den Ball per Flachschuss unhaltbar in die Maschen.

Auch in der Folge hatte der FCN leichte Feldvorteile, doch die Rothosen hatten sich besser in die Partie gebissen und gewannen mehr Zweikämpfe. Der starke Tom Weihbrecht, Kapitän Farzad Janati und Yannik Hess hatten aber alle Hände voll zu tun, die Löcher zu stopfen. Nach einer halben Stunde gelang dem Club ein starker Spielzug über den rechten Flügel. Die Flanke erreichte Vincent Straßer im Zentrum, der den Ball per Flugkopfball ins linke Eck setzte. Einfach stark gespielt. So ging es mit einem knappen Rückstand in die Pause.

Rothosen verlangen dem Club alles ab

Um wieder mehr Präsenz im Mittelfeld herzustellen wechselten die FWK-Coaches erneut die Taktik. Tom Weihbrecht rückte zwischen die Innenverteidiger und formierte eine neue Dreierkette, während Luca Bethäuser als Schienenspieler nun den gesamten Flügel beackerte. Sein Pendant auf rechts war nun Logan Cole, der Hess ersetzte. Noah Henkelmann rückte vom linken Außenverteidiger-Position ins zentrale Mittelfeld. Die Umstellung fruchtete, denn die Gäste waren zunächst etwas perplex und sahen sich fünf aggressiven Mittelfeldspielern gegenüber. Zwischenzeitlich konnte man sich in der Hälfte der Gäste festsetzen und schnelle Ballgewinne erzielen. Die erste große Chance der Hälfte hatte Cherif Cissé, der etwas zufällig frei vor Club-Schlussmann Tim Lierhammer auftauchte. Leider erzielte er zu hoch. Die Kickers waren nun aber voll drin im Spiel und den technisch starken Gäste ebenbürtig. Die Power, die die Neuberth-Elf nun entwickelte, zahlte sich aus. Unter gütiger Mithilfe eines Nürnbergers, der einen Ball zurück in Richtung eigener Defensive stocherte, tauchte Cissé erneut frei vor Lierhammer auf. Diesmal ließ er sich diese Chance nicht nehmen und spitzelte den Ball ins Club-Tor.

Wenn man den Jungs in dieser Phase etwas vorwerfen konnte, dann dass man speziell nach eigenen Treffern zu nachlässig war. Nur fünf Minuten nach dem Ausgleich schlug der Gast wieder zu. Cole ließ sich etwas zu leicht am linken Strafraum ausspielen. Die folgende Flanke konnte Bethäuser am langen Pfosten noch per Kopf klären, doch den Nachschuss versenkte David Klos wuchtig im langen Eck.

Der erneute Nackenschlag bracht die Kickers-Elf aber nicht. Mit Moral hielt man dagegen und so das Spiel offen. Der Einsatz wurde belohnt. Cissé bediente Sturmpartner Marvin Kaiser, der mit seinem wuchtigen Linksschuss dem Nürnberger Torhüter keine Chance ließ. Der Auftaktpunkt war in greifbarer Nähe. Und den hätte man gerne mitgenommen.

Doch Nürnberg hatte noch ein Ass im Ärmel. In der Nachspielzeit brachen die Clubberer nochmals über rechts durch und konnten ungehindert flanken. Eric Porstner war mit Speed auf den kurzen Pfosten gelaufen und köpfte unhaltbar ins kurze Eck ein. Der FWK warf nochmal alles nach vorne, doch wenig später war Schluss und das Spiel leider verloren. Dennoch hatte das Spiel gegen einen starken Gegner auch einige Mut machende Elemente.

Startelf Kickers: Jayden Janda, Noah Henkelmann (63. Roth), Luca Bethäuser (74. Osman), Tom Weihbrecht (80.+1 Knaus), Farzad Janati, Cherif Cissé, Marvin Kaiser, Christoph Lembke, Nevio Tetz, Yannik Hess (41. Cole), Lennard Grahmann (71. Boukas)

Bank Würzburg: Emil Hagemann (ETW), Liman Krasniqi, Alessio Roth, Orfeas Boukas, Bennet Knaus, Tawfik Osman, Logan Cole

Tore: 1:0 Lennard Grahmann (11.), 1:1 Kirubel Taye (19.), 1:2 Vincent Straßer (30.), 2:2 Cherif Cissé (65.), 2:3 David Klos (70.), 3:3 Marvin Kaiser (75.), 3:4 Eric Porstner (80.+1)

Schiedsrichter: Felix Richter (Martin Weidinger, Philipp Menninger)

Zuschauer: 75 (KRE Sportpark Sieboldshöhe)