LZ-U17: Klarer Heimerfolg nach „kaiserlicher“ erster Halbzeit

Die Elf von Carsten Neuberth hat den „Fluch“ gebrochen und nach zuvor drei Niederlagen erstmal ein U16-Team in der Bayernliga bezwungen. Gegen arg dezimierte Hachinger – sie reisten mit nur einem Wechselspieler an – gelang ein ungefährdeter 4:0-Heimsieg. Damit weisen die Rothosen in den letzten drei Spielen ein Torverhältnis von 11:0 auf! Dass man so klar gegen die Gäste gewann war keinesfalls selbstverständlich, denn man musste selbst auch auf zwei Stammspieler verzichten. Christoph Lembke und Tom Weihbrecht fehlten krankheitsbedingt.

Marvin Kaiser ist nicht aufzuhalten

Wie so oft begann der Gast im KRE Sportpark schwungvoll. Die jungen Münchner Vorstädter traten mit ordentlich Dampf in Würzburg auf und ging energisch in die Zweikämpfe. Allerdings war spätestens am 16er der Kickers Schluss. Überraschenderweise versuchte es die SpVgg häufig mit gechippten Bällen in die Sturmspitze, wo Frank Schmutzer die Bälle verarbeiten sollte. Doch Nevio Tetz und Luca Dill erwischten einen guten Tag und ließen kaum eine Chance für die Hachinger zu.

Auf der Gegenseite machte man schnell deutlich, dass man gewillt war, die Erfolgsserie fortzusetzen. Die formstarken Kickers schlugen früh eiskalt zu. Niklas Henning, der für den zuletzt erkrankten Cherif Cissé in der Startelf stand, blockte einen Passversuch auf dem rechten Flügel. Dann schnappte er sich den Ball und war in seinem Lauf den Flügel entlang nicht mehr einzuholen. Er behielt die Übersicht und bediente den mitgelaufenen Marvin Kaiser mit einer perfekten Hereingabe. Der Knipser brauchte nur noch den Fuß hinhalten und schon lagen die Kickers in Front.

Das Gegentor zeigte gleich mal Wirkung bei den Hachingern, die zwar nicht in der Intensität nachließen, aber immer wieder mal einen Fehlpass einstreuten. Auf diese Ballgewinne lauerte die Heimelf nur, um dann schnell umschalten zu können. Als Nevio Tetz einen Pass abfing, ein paar Schritte marschierte und dann den Ball in die Tiefe spielte, war Marvin Kaiser auf links schon wieder auf und davon. Trotz einer brutalen Grätsche blieb er auf den Beinen und steuerte auf das kurze Eck zu. Niklas Henning war eingelaufen und hätte den Ball nur noch einschieben müssen, doch Kaiser wollte den Treffer selbst machen und traf etwas glücklich ins kurze Eck. Vom Innenpfosten flog der Ball ins Tor. Von daher: Alles richtig gemacht!

Die Würzburger hatten die Partie nun mehr und mehr im Griff und fand einen guten Wechsel zwischen Kombinationsfußball und schnellen Bällen in die Spitze. Unterhaching hatte den Anfangselan verloren und lief nun vermehrt hinterher. Technisch konnten die Gäste sehr gut mithalten, physisch aber war die Heimelf überlegen. Nach knapp einer halben Stunde fiel schon die Vorentscheidung. Liman Krasniqi zog aus rechter Position ab und traf den zentralen Marvin Kaiser, der den Schuss ins Tor ablenkte und damit einen lupenreinen Hattrick erzielte. Zwar monierten die Gästetrainer ein vorheriges Foulspiel, doch die Aktion war sauber.

Niklas Henning krönt starke Leistung

Um auf Nummer sicher gehen zu können, musste man auf jeden Fall noch 20 Minuten der zweiten Halbzeit sicher über die Bühne bringen. Dies gelang vorzüglich, weil die Hachinger kräftemäßig weiter abbauten und personell auch nicht nachlegen konnten. Während die Kickers den Wechselspielern Spielzeit geben und viel eingesetzte Spieler etwas schonen konnte, mussten die jungen Hachinger durchackern.

Der Kräfteverschleiß führte dazu, dass man das Tor von Jayden Janda, der wieder sehr souverän agierte, nicht mehr in Gefahr bringen konnte. Ein paar missglückte Fernschüsse und zwei Freistöße ließen den Puls der Heimtrainer nicht in die Höhe schnellen. Die Kickers dagegen wechselten nach und nach Yannik Hess, Mikko Ohnsmann, Cherif Cissé, Bennet Knaus und Davide Chirico ein, die alle ihren Einsatz mit guten Leistungen rechtfertigten.

Nach einer Stunde wurde Orfeas Boukas elfmeterreif gefoult. Da Marvin Kaiser bereits ausgewechselt war, trat Farzad Janati an. Der Kapitän hatte schon in der ersten Halbzeit zwei gute Schusschancen und wollte nun seinen Treffer. Sein platzierter Flachschuss fand aber nicht den Weg ins Tor, weil Hachings Keeper Jose Kohler richtig spekuliert hatte und im Eck parieren konnte. Der Fehlschuss änderte aber nichts an der Dominanz der Rothosen. Nur wenig später fiel dann verdient der vierte Treffer. Cherif Cissé schlenzte den Ball herrlich vor das Hachinger Tor. Niklas Henning stieg hoch und drückte den Ball per Aufsetzer aufs Tor. Kohler war zwar noch am Ball, konnte den wuchtigen Kopfball aber nicht mehr parieren. Niklas Henning, der lange wegen einer schweren Verletzung gefehlt hatte, krönte damit einen starken Auftritt. Nicht nur, dass er Kaisers erstes Tor aufgelegt hatte, auch danach war mit Fernschüssen gefährlich geworden und bewies einen guten Riecher, wenn es darum ging, gegnerische Bälle zu klauen oder Pässe zu blocken.

In den Schlussminuten hätten noch weitere Tore fallen können. Cherif Cissé schlenzte den Ball knapp am Tor vorbei, nachdem Davide Chirico gefoult wurde. Wäre Cissé nicht zum Abschluss gekommen, hätte das wohl die rote Karte wegen einer Notbremse für den gegnerischen Verteidiger bedeutet. Nach einer butterweichen Knaus-Flanke setzte Cissé einen Kopfball auf die Latte des Hachinger Tores. Und Davide Chirico fehlte nur knapp ein Meter, um den Abpraller nach Cissé-Schuss über die Linie zu drücken.

Insgesamt war es ein hoch verdienter Heimsieg gegen einen geschwächten Gegner, der kaum gefährlich wurde und am Ende körperlich nicht mehr dagegen halten konnte. Diese Erkenntnis entlud sich am Ende in ein paar rüden Fouls, bei den sich aber glücklicherweise kein Spieler mehr verletzte.

Startelf Würzburg: Jayden Janda, Luca Bethäußer, Luca Dill, Farzad Janati (64. Knaus), Liman Krasniqi, Niklas Henning (69. Chirico), Marvin Kaiser (58. Cissé), Orfeas Boukas, Nevio Tetz, Lennard Grahmann (52. Ohnsmann), Logan Cole (48. Hess)

Bank Würzburg: Cherif Cissé, Alessio Roth, Davide Chirico, Mikko Ohnsmann, Yannik Hess, Bennet Knaus, Leonard Riedel (ETW)

Tore: 1:0, 2:0, 3:0 Marvin Kaiser (4., 17., 27.), 4:0 Niklas Henning (68.)

Schiedsrichter: Cihan Arslan (Onur Güngör, Adrian Zinßer)

Zuschauer: 60 (KRE Sportpark Sieboldshöhe, Platz 1)