LZ-U17: Hinten steht wieder die Null… vorne aber auch
Zum vierten Mal in Folge ist es gelungen, dem Gegner kein Tor zu ermöglichen. Bei den vorangegangen drei Siegen war man auch offensiv sehr erfolgreich. Beim vorgezogenen Spiel in Fürth jedoch fand man den Weg ins gegnerische Tor nicht, weil man zum Teil zu fehlerhaft spielte, Pech mit Schiedsrichterentscheidungen hatte, aber vor allem auf einen guten Gegner traf, der deutlich besser agiert als es sein Tabellenplatz vermuten ließ.
Zwei Henning-Tore werden zurückgepfiffen
Die Gäste aus Würzburg, die ohne Spielgestalter Lennard Grahmann auskommen mussten, sahen sich zu Beginn des Spiels auf dem großen Kunstrasenplatz am Kronacher Hard einem aggressiven und willigen Gegner ausgesetzt. Dass das Kleeblatt bis dato erst einen Punkte geholt hatte, ließen sich die Hausherren nicht anmerken. Sie eröffneten sauber das Spiel und versuchte das Spiel extrem in die Breite zu ziehen. Außerdem streuten sie immer wieder gechippte Bälle in die Spitze ein, doch diese waren beim Innenverteidiger-Paar Tetz/Lembke in sicheren Händen. Die formstarken Kickers hielten dagegen. Während Luca Dill zunächst im Mittelfeld etwas Probleme hatte, überzeugte Kapitän Farzad mit aggressiver Zweikampfführung und großer Lauffreude. Doch auch sein Nebenmann fand sich später besser in die Partie. Die Rothosen wurden gefährlich, wenn man es schaffte, sich auf dem Flügel durchzusetzen.
Ein solcher Flügellauf von Liman Krasniqi führte zu einer präzisen Flanke über den guten Fürther Keeper hinweg. Marvin Kaiser kam herangestürmt, verpasste auf den Abschluss fast auf der Torlinie. Er wäre wohl besser mit dem Kopf statt mit dem hohen Bein zu Werke gegangen. Mit dieser Chance aber war die Neuberth-Elf drin im Spiel. Beim Kleeblatt entpuppte sich die links Defensivseite als Schwachpunkt. Nur wenig später brach Marvin Kaiser über rechts durch und legte auf Sturmpartner Niklas Henning zurück, der aber aus spitzem Winkel zu hoch zielte.
Das Spiel schien seinen erwarteten Gang zu nehmen, doch Fürth zeigte sich nicht verunsichert und war bei Kontern gefährlich. Der schnelle Linksaußen stürmte auf den kurzen Pfosten zu und legte zurück. Doch der an diesem Tage einmal mehr starke Keeper Jayden Janda hatte den Braten gerochen und warf sich im Nachfassen auf den Ball.
Die Fürther Konter blieben aber eine Ausnahme. Zwar spielte man gefällig, doch die zuletzt stabile Kickers-Abwehr ließ auch an diesem Tag kaum etwas zu. Und wenn, dann war Janda sehr aufmerksam und klärte viele potentiell gefährliche Situationen in Manuel-Neuer-Manier außerhalb seines Strafraums. Auf der Gegenseite waren die Gäste deutlich gefährlicher. Niklas Henning rückte ab Mitte der ersten Halbzeit deutlich in den Fokus. Nach einem Steilpass war er alleine in Richtung Tor unterwegs, zögerte aber zu lange, so dass er abgefangen werden konnte. Dann wurden ihm innerhalb von nur vier Minuten zwei Tore weggepfiffen. Beim ersten Treffer soll beim Pass von Yannik Hess im Abseits gestanden haben. Wenig später meinte der Schiedsrichter-Assistent, dass der Ball von Marvin Kaiser bereits die Auslinie überschritten hatte. Beide Entscheidungen waren zweifelhaft (35. / 38.). Zu allem Übel hätten die Kickers noch einen Elfmeter bekommen können, als der Ball im 16er an den ausgetreckten Arm eines Fürther Abwehrmanns prallte. Der Unparteiische ließ aber mit Verweis auf fehlende Absicht weiterlaufen. Auch hätte man für die Gäste entscheiden können.
Janda verhindert die späte Niederlage
Nach dem Wechsel wurde die Heimelf neu eingestellt und begann ähnlich schwungvoll wie zu Spielbeginn. Die Kickers brachten mit Cherif Cissé einen neuen Stürmer für Orfeas Boukas, um die Führung zu erzwingen. Doch der zweite Abschnitt sollte sich wesentlich ausgeglichener gestalten als Durchgang eins. Schon in der 54. Minute gab eine Fürther Stürmer einen Warnschuss ab, der nur knapp über die Latte flog. Dann aber hatte Henning erneut die Führung auf dem Fuß. Cissé eroberte an der rechten Eckfahne stark den Ball und bedienten den Mittelstürmer im Zentrum. Seine Direktabnahme rutschte aber am linken Pfosten vorbei (62.). Wenig später zog Marvin Kaiser knallhart von links ab und Cissé rutschte am langen Pfosten am Geschoss vorbei. Es schien so, als sei das gegnerische Tor wie vernagelt.
Insgesamt aber war man im zweiten Abschnitt nicht mehr so griffig und zielstrebig vor dem Tor. Und es hätte noch schlimmer kommen können. Schon Mitte der zweiten Halbzeit war ein Fürther durchgebrochen, hatte dann aber klar verzogen. In der 74. Minute leistete sich Logan Cole aber einen haarsträubenden Fehlpass im Spielaufbau. Die Fürther konterten blitzschnell und nur Jandas Blitzreflex mit dem linken Fuß war es zu verdanken, dass man nicht in Rückstand gerät. In der hektischen Schlussphase fehlte es dann an der nötigen Präzision, um vielleicht doch noch zu Erfolg zu kommen. Am Ende stand ein etwas unglückliches, aber am Ende auch gerechtes Remis gegen einen Gegner, der sich deutlich stärker präsentierte, als es der Tabellenplatz vermuten ließ.
Startelf Würzburg: Jayden Janda, Luca Bethäußer (68. Cole), Luca Dill (50. Weihbrecht), Farzad Janati, Liman Krasniqi (72. Roth), Niklas Henning, Marvin Kaiser, Christoph Lembke, Orfeas Boukas (41. Cissé), Nevio Tetz, Yannik Hess (80. Knaus)
Bank Würzburg: Tom Weihbrecht, Cherif Cissé, Alessio Roth, Bennet Knaus, Logan Cole
Tore: Fehlanzeige
Schiedsrichter: Joshua Vierig (Stefan Kartalis, Mohammed Hebbar)
Zuschauer: 80 (Sportanlage Kronacher Hard, Kunstrasenplatz 1)