LZ-U17: Große Moral führt fast noch zum Punktgewinn

28.11.2022 / 11:58 Uhr

Beim ungeschlagenen Spitzenreiter FC Ingolstadt 04 hatte die Elf von Carsten Neuberth eigentlich nichts zu verlieren und konnte ohne Druck antreten. Dementsprechend kam es dem Trainerteam auch nicht auf das Ergebnis an, sondern auf das Verhalten während der 80 Minuten und die Reaktion auf etwaige Rückschläge. Dieses Ziel erreichte die Mannschaft von ersten bis zur letzten Minute. Der FWK trat wieder mit Kapitän Farzad Janati in der Startelf an und ging somit in Bestbesetzung in das Duell mit dem Ligaprimus

Frühes Kontertor bringt die Heimelf in Führung

Auf dem Kunstrasen am AUDI-Sportpark entwickelte sich von Beginn an ein flottes Spiel, das die Ingolstädter technisch weitgehend bestimmten. Doch der FWK versteckte sich keineswegs und hielt mit seinen Mitteln stark dagegen. Nach einem Angriff über rechts brachte Niklas Henning den Ball ins Zentrum. Cherif Cissé verpasste noch, doch Orfeas Boukas kam aus der Drehung zum Abschluss. Allerdings war der Schuss zu hoch angesetzt.

Der FCI, der massiert im Zentrum spielte und bei Steil-Klatsch-Kombinationen immer wieder seine technische Klasse und Passqualität unter Beweis stellte, kam dann durch einen Konter zur Führung. Schon vorher war man einmal gefährlich vor Jayden Janda aufgetaucht. In der 7. Minuten konterte man durch das Zentrum. Der Steilpass wurde leicht abgefälscht, so dass Nevio Tetz den Ball nicht abfangen konnte. Deniz Zeitler umkurvte noch Janda und schob mit dem linken Fuß ein. Nun war die Reaktion der Würzburger ganz wichtig. Das Szenario eines möglichen Rückstands hatten die Kickers parat und konnten nun entsprechend reagieren. Man agierte weiterhin konzentriert und ging beherzt in die Zweikämpfe. Ingolstadt war zwar weiterhin gefährlich und hatte noch zwei weitere gute Chancen, die mit gemeinsamen Kräften vereitelt werden konnten, doch die Gäste tauchten auch immer wieder vor dem gegnerischen Tor auf. Niklas Henning schloss zu zentral ab und Boukas‘ Schuss war zu schwach getreten.

Insgesamt ging die Pausenführung des FCI in Ordnung, weil man etwas stärker auftrat und mehr Tempo beim Spiel in die Spitze zeigte. Die Kickers waren aber zu jeder Zeit im Spiel und hielten voll dagegen.

Starker Endspurt nicht von Erfolg gekrönt.

Mit dem Vorsatz, genau so weiterzuspielen, gingen die Kickers den zweiten Abschnitt an. Und tatsächlich schaffte man es weiterhin, den FCI vom eigenen Tor fernzuhalten und immer wieder Nadelstiche zu setzen. Mit Marvin Kaiser brachte Neuberth nach 50 Minuten nochmal ordentlich Geschwindigkeit auf den Platz und der Topstürmer der Kickers brachte auch Bewegung ins Spiel und zwang den FCI immer wieder in die Rückwärtsbewegung. Mit seinem Nebenmann Niklas Henning und dem zurückgezogenen Cissé tauchte man immer wieder vor dem FCI-Tor auf, konnte aber nur selten gezielt abschließen.

Da zeigte sich der Tabellenführer kaltschnäuziger. Nach einer Flanke konnte Christoph Lembke den Ball unter Bedrängnis nur nach oben köpfen. Deniz Zeitler war als einziger durchgelaufen und konnte den herunterfallenden Ball per Direktabnahme abstauben. Das 0:2 zeigte kurzzeitig Wirkung. Nur zwei Minuten später segelte ein Eckball vor das Kickers-Tor und der bullige Innenverteidiger Elias Decker sprang höher als Keeper Janda. Aus wenigen Metern köpfte er den Ball zur Vorentscheidung ein… dachten alle.

Doch die Kickers zeichnete an diesem Tag eine mentale Stärke aus, die jetzt zum Tragen kam. Während Ingolstadt im Gefühl des Sieges die Zügel etwas schleifen ließ, spielte der FWK weiter mutig nach vorne. Dies wurde in der 72. Minute endlich belohnt, als Niklas Henning Sturmpartner Marvin Kaiser bediente und dieser per Direktschuss unter die Latte traf. Die Würzburger liefen weiter an und wollten weiter aufholen. Die Wechsel wirkten sich belebend auf das Würzburger Spiel aus. Schon in der 75. Minute hätte Henning per Kopf treffen können. Vier Minuten später war es soweit. Henning schloss ab und Yannik Hess drückte den Abpraller über die Linie.

Nun waren die Kickers gar dem Punktgewinn nah, denn Ingolstadt schien nicht mehr ins Spiel zu finden. Mit offenem Visier wurde die Schlussphase gestaltet. Während der FCI die Großchancen gegen die völlig entblößte Kickers-Abwehr vergab (Pfostenschuss), bot sich Hess auf der Gegenseite tatsächlich die Ausgleichschance. Eine Flanke segelte von rechts in den Strafraum, wo der Vizekapitän völlig frei zum Kopfball kam. Allerdings platzierte er den Ball zu zentral, so dass Ingolstadts Keeper halten konnte. Etwas mehr gegen die Laufrichtung und das 3:3 wäre fällig gewesen. Als auch noch Janda mit nach vorne stürmte, wackelte der FCI gewaltig. Der letzte Konter des Spiels beendete dann aber das Powerplay der Kickers. Ognjen Drakulic stürmte alleine davon, umkurvte Janda und schob zum Endstand ein. Der Unparteiische pfiff gar nicht mehr.

Die U17 der Würzburger Kickers bewies an diesem Tag ganz großes Herz und ließ sich von den Rückschlägen nicht beirren. Der FCI stellte insgesamt das bessere Team, doch die Kickers waren nicht weit weg und konnten zu jeder Zeit mithalten. Das macht Mut für die nun anstehende Rückrunde.

 

Startelf Würzburg: Jayden Janda, Luca Bethäußer (77. Chirico), Tom Weihbrecht (72. Roth), Farzad Janati (71. Ohnsmann), Cherif Cissé, Liman Krasniqi (67. Knaus), Niklas Henning, Christoph Lembke, Orfeas Boukas (52. Kaiser), Nevio Tetz, Yannik Hess

Bank Würzburg: Alessio Roth, Marvin Kaiser, Davide Chirico, Mikko Ohnsmann, Bennet Knaus

Tore: 1:0 Deniz Zeitler (7.), 2:0 Deniz Zeitler (60.), 3:0 Elias Decker (62.), 3:1 Marvin Kaiser (72.), 3:2 Yannik Hess (78.), 4:2 Ognjen Drakulic (80.+4)

Schiedsrichter: Sebastian Steigerwald (Pascal Schmidt, Daniel Stelzer)

Zuschauer: 80 (AUDI Sportpark, Platz 5, Kunstrasen)

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