LZ-U17: Rothosen machen sich das Leben selbst schwer
Unter schwierigen Bedingungen ist es den Kickers gelungen, den Aufwärtstrend nach dem Sieg gegen die Bayern zu bestätigen. Auf dem kleinen Kunstrasenplatz und bei sehr böigen Wind siegte man knapp aber verdient mit 1:0 gegen die gastgebende SpVgg. Das Trainerteam hätte ein deutlich ruhigeren Nachmittag verbringen können, wenn sich die Jungs konsequenter vor dem gegnerischen Tor verhalten hätten. Hierbei machte sich auch das Fehlen von Cherif Cissé bemerkbar, der wie Christoph Lembke zur U19 befördert wurde.
Roth setzt die Flanke unter die Latte
Das stürmische Regenwetter und ein kleiner Platz ließen von Beginn an vermuten, dass es permanent zu Zweikampfsituationen und vielen Sprintduellen kommen würde. Und genau so kam es auch. Während die Rothosen versuchten flach das Spiel aufzubauen, verlegte sich Ansbach auf eine dem Wetter angepasste Strategie mit langen Bällen und intensiven Läufen. Mit dieser Taktik wurden die Gastgeber aber nur selten gefährlich, weil das Innenverteidiger-Duo Tetz/Dill gut stand und nur selten die langen Schläge passieren lassen musste. Geschah dies doch einmal, so waren Yannik Hess und Noah Henkelmann wach und bereinigten die Situationen. Bei den wenigen Bällen, die den Weg in den Kickers-Strafraum fanden, war aber Emil Hagemann im Tor stets auf seinem Posten.
Auf der Gegenseite nutzten die Rothosen immer wieder Ballgewinne, um schnell den Weg in die Spitze zu finden. Allerdings musste man zunächst das richtige Timing finden, da der rutschige Platz den Pass kaum verlangsamte und hohe Bälle vom Wind beschleunigt wurden. Einer der ersten gelungenen Angriffe führte auch gleich zum 1:0 für die Kickers. Marvin Kaiser setzte sich auf dem rechten Flügel durch und flankte in die Mitte, wo Niklas Henning den Ball clever passieren ließ. Am langen Pfosten lauerte Alessio Roth, der den halbhohen technisch gekonnt unter die Latte drückte.
Die Kickers setzten nach und hätten noch vor der Pause das Spiel entscheiden können. Marvin Kaiser traf per Freistoß nur das Lattenkreuz (26.) und Niklas Henning scheiterte gleich zweimal am Ansbacher Schlussmann (27.). Nur sechs Minuten später schlenzte er den Ball nach einer starken Doppelpass-Aktion mit Alessio Roth mit rechts an den Querbalken (33.). Der 0:1-Pausenrückstand war für die SpVgg daher schmeichelhaft, da man selbst 1-2 Halbchancen hatte.
Kickers machen den Sack nicht und müssen zittern
Nach der Pause hatte Ansbach den Wind im Rücken, was ihr „Kraftspiel“ nur befeuerte. Während Befreiungs- oder Abschläge der Gäste häufig in der Luft stehen blieben, nahmen die langen Bälle der SpVgg oft gefährlich Fahrt auf. So, und auch durch eine uneinheitliche Linie des SR-Gespanns, entstanden zahlreiche Standardsituationen für die Ansbacher, die aber zumeist souverän wegverteidigt werden konnten.
Auf der Gegenseite sah man das alte Lied: einen viel zu sorglosen Umgang mit Konter- und Torchancen. In der 54. Minute schien dann aber doch soweit zu sein. Nach einer „Flipperaktion“ beförderte Niklas Henning den Ball sehenswert mit dem Außenrist ins lange Eck. Allerdings war in der Aktion zuvor Kapitän Farzad Janati der Ball an die Hand gesprungen, so dass das Tor zurecht zurückgenommen wurde.
Nach knapp einer Stunde aber hätte das 2:0 fallen müssen. Marvin Kaiser hatte den Keeper der Ansbacher bereits umkurvt, traute sich aber einen Schuss ins leere Tor mit seinem etwas schwächeren rechten Fuß nicht zu. Stattdessen suchte er Niklas Henning im Zentrum, der bei seinem Abschluss gerade noch geblockt werden konnte. Da die Kickers den Sack nicht zumachten, stand eine hektische Schlussphase bevor.
Mit der Einwechslung ihres spielstarken Zehners hatte der gegnerische Coach schon das Signal zur Offensive gesetzt. In der Schlussviertelstunde versuchte sein Team nun mit Wille und lautstarker Aggressivität, den Ausgleich zu erzwingen. Die Kickers sahen sich vermehrt in die Defensive gedrängt und mussten zahlreiche Situationen im Strafraum klären, auch wenn die Heimelf kaum 100%ige Torchancen hatte, so musste man doch um den Sieg bangen. Vor allem als Yannik Hess kurz vor Schluss im Strafraum zu einer Grätsche ansetzte und seinen Gegenspieler wohl auch traf. Die Pfeife des Unparteiischen aber blieb stumm. Glück für die Kickers, die wenig später den knappen Auswärtssieg bejubeln durften.
Daten
Startelf Würzburg: Emil Hagemann, Noah Henkelmann, Luca Dill, Farzad Janati, Liman Krasniqi (50. Bethäußer), Niklas Henning (80.+2 Cole), Alessio Roth (64. Boukas), Marvin Kaiser (76. Osman), Nevio Tetz, Yannik Hess, Lennard Grahmann
Bank Würzburg: Luca Bethäußer, Davide Chirico, Orfeas Boukas, Tawfik Osman, Logan Cole
Tore: 0:1 Alessio Roth (14.)
Schiedsrichter: Johannes Wellmann (Uwe Friedrich, Enes Avci)
Zuschauer: 45 (Xaver-Bertsch-Sportpark, Kunstrasen)