LZ-U17: Führungstor nach nur 18 Sekunden

07.05.2023 / 19:15 Uhr

Die U17 der Würzburger Kickers hat den vierten Tabellenplatz erobert. Mit einer starken Leistung wurde die U16 der SpVgg Greuther Fürth verdient mit 3:1 bezwungen. Die Neuberth-Elf zeigte dadurch, dass man doch noch auf dem heimischen Kunstrasen gewinnen kann, nachdem dies zuletzt gegen die Münchner Löwen und den FC Schweinfurt nicht gelungen war. Auf die Siegerstraße lenkte der FWK-Express dabei sogar schon nach handgestoppten 18 Sekunden.

 

Starkes Umschaltverhalten der Rothosen

Nachdem überzeugenden 3:0-Sieg in Unterhaching und dem 0:0 im Hinspiel in Fürth wollte man heute unbedingt dreifach punkten. Die Würzburger gingen also hoch motiviert in die Partie und überrumpelten das Kleeblatt direkt nach dem Anpfiff. Cherif Cissé klaute einem Gästeakteur an der Mittelinie den Ball und zog mit Tempo in Richtung Fürther Strafraum. Der Querpass geriet dann etwas holprig, so dass Marvin Kaiser im ersten Versuch scheiterte. Im Nachsetzen aber schob er den Ball unhaltbar ins lange Eck. Der Treffer fiel nach nur 18 (!) Sekunden. Das dürfte wohl das schnellste Tor der diesjährigen Bayernliga gewesen sein.

Der Treffer tat der Heimelf natürlich gut, die weiterhin extrem bissig und zweikampfstark agierten. Die Fürther, die deutlich besser auftragen als es ihr Tabellenplatz vermuten ließ, versuchten mit Technik und Tempo vor das Tor von Emil Hagemann zu kommen. Dabei versuchten die Innenverteidiger immer wieder flache Bälle zwischen die beiden Kickers-6er oder alternativ präzise Flugbälle auf den linken Flügel zu schlagen. Die Kickers-Abwehr, und vor allem die rechte Seite, musste also hellwach sein, um die scharfen Bälle sauber zu klären. Bei aller offensiven Ansehnlichkeit, die Fürth durchaus zeigte, so waren die Gäste aber sehr anfällig für schnelles Umschalten durch die Rothosen. Sie leiteten dies durch schlechtes Passspiel häufig auch noch selbst ein.

Immer wieder drangen die schnellen Marvin Kaiser und Cherif Cissé so in die Fürther Hälfte ein, wo Niklas Henning und Lennard Grahmann mit One-Touch-Fußball und No-Look-Pässen zusätzlich für Tempo und Überraschungsmomente sorgten. Zusätzlich hatte man mit Kapitän Farzad Janati einen aggressiven „Vorwärtsverteidiger“ in den eigenen Reihen, der so immer wieder Umschaltmomente initiierte.

In Probleme gerieten die Kickers nur, wenn man auf den Außenbahnen unsauber passte und in die Rückwärtsbewegung musste. So kamen die Fürther einige Mal gefährlich in den Kickers-Strafraum, doch Emil Hagemann war ein absolut stabiler und souveräner Keeper, der alle Flanken und Fernschüsse vereitelte.

Nach knapp einer halben Stunde konnte der FWK erhöhen. Diesmal ging der geniale Moment von Niklas Henning aus. Der Stürmer ließ mit einer eleganten Bewegung seinen Gegenspieler ins Leere laufen und marschierte in zentraler Position Richtung Strafraum. Genau im richtigen Moment steckte er auf den eingelaufenen Cherif Cissé durch, der den Fürther Keeper mit einem Schuss an den Innenpfosten überwand. Mit dem 2:0 ging es dann in die Pause.

 

Starke Reaktion auf den Fürther Anschlusstreffer

Fürth kam nochmal mit Schwung aus der Kabine und die Kickers verhielten sich nach dem Seitenwechsel etwas zu passiv. Nach 49 Minute sollte sich dies rächen, als Kevin Michelis aus zentraler Position abzog und der leicht abgefälschte Ball im rechten Eck einschlug. Vor ein paar Wochen hätte der Gegentreffer für Nervenflattern gesorgt. Nicht aber an diesem Tag. Die Kickers gingen sofort in die Offensive und erstickten die Mini-Euphorie des Kleeblatts im Keim. Der aufgerückte Farzad Janati fasste sich ein Herz und schloss aus 20 Metern ab. Ein Fürther hielt das Bein in den Schuss und lenkte den Ball unhaltbar in die Maschen ab.

Das 3:1 sorgte für Beruhigung, stellte aber noch nicht die Entscheidung dar. Denn die Gäste, die auf Grund des Abstiegs der U17 sowieso in die Landesliga absteigen müssen, wollten sich weiterhin präsentieren und für die nächste Saison empfehlen. Ein Fernschuss der Gäste segelte nochmals an den linken Pfosten. Da wäre Hagemann chancenlos gewesen. So aber wurde es nicht mehr eng.

Wenn man etwas bemängeln durfte, dann dass man den Sack nicht zumachte. Umschalt- und Kontersituationen gab es in der Schlussphase zuhauf. Doch der letzte Punch, das Spiel zu entscheiden fehlte dann in den letzten 20 Minuten. Umstellungen und Wechsel ließen den Spielfluss etwas stocken, auch wenn die Wechselspieler ihre Arbeit gut erledigten.

So stand am Ende ein souveräner und verdienter Erfolg, der den Kickers nach der Augsburger Niederlage den vierten Tabellenplatz einbringt. Diesen gilt es am nächsten Samstag in Rosenheim zu verteidigen.

 

Daten:

Startelf Würzburg: Emil Hagemann, Noah Henkelmann, Farzad Janati, Cherif Cissé, Liman Krasniqi, Niklas Henning, Marvin Kaiser, Christoph Lembke, Nevio Tetz, Yannik Hess, Lennard Grahmann

Bank Würzburg: Alessio Roth, Orfeas Boukas, Mikko Ohnsmann, Bennet Knaus, Tawfik Osman, Logan Cole

Tore: 1:0 Marvin Kaiser (1.), 2:0 Cherif Cissé (29.), 2:1 Kevin Michelis (49.), 3:1 Farzad Janati (50.)

Schiedsrichter: Bastian Münch (Frederic Janßen, Jakob Fischer)

Zuschauer: 55 (AKON-Arena, Kunstrasen)

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