LZ-U17: -Kickers-U17 zeigt nochmals Offensivfreude
Beim letzten gemeinsamen Spiel, bevor sich viele Wege trennen, haben die Kickers nochmal einen rausgehauen und gleichzeitig einige Ziele erreicht: die 50-Punkte-Marke erreicht, 60 Tore geknackt, unter 40 Gegentoren geblieben und die starke Vorrunde punktemäßig noch getoppt. Es war ein toller Abschied für Trainer Carsten Neuberth, Co-Trainer Sebastian Werner und einige Spieler.
Weiße Rothosen profitieren von Schwabes Fangfehler
Bei warmen Temperaturen kamen die Kickers auf dem Kunstrasen neben dem Hans-Walter-Wild-Stadion in Bayreuth nicht wirklich gut in die Partie. Es sah etwas nach Sommerfußball aus und die letzten Prozente an Willen und Spritzigkeit schienen nach dem kraftraubenden Duell mit Meister Ingolstadt zu fehlen. Die heimische SpVgg betrieb einen gepflegten Spielaufbau und kam auch dank ungenauer Zuspiele der Kickers immer wieder in die gegnerische Hälfte. Im Abschluss bzw. bereits beim letzten Pass mangelte es den Gelben an Ideen, so dass es nie wirklich gefährlich wurde.
In der Offensive taten sich die Gäste zunächst schwer, die Zuspiele kamen einfach zu ungenau. Daher brauchte es die Hilfe des gegnerischen Torhüters, um zum ersten Erfolgserlebnis zu kommen. Niklas Henning holt in halblinker Position selbst einen Freistoß heraus und schoss diesen scharf auf’s kurz Eck. Eigentlich ein sicherer Torwartball, doch Keeper Schwabe ließ den Ball durch die Finger rutschen, so dass die Kickers etwas glücklich in Führung gingen.
Der Führungstreffer führte nicht wirklich zu einer Besserung im Würzburger Spiel, auch wenn man nach dem 1:0 etwas stabiler auftrat und zumindest im Defensivverbund besser stand. Im Stile einer Spitzenmannschaft schlug die Neuberth-Elf aber trotz des eher mauen Auftritts erneut zu. Luca Bethäußer setzte sich energisch auf dem linken Flügel durch und brachte den Ball scharf vor das Tor der Bayreuther. Dort war Flügelmann Orfeas Boukas mit Schwung eingelaufen und spitzelte den Ball mit dem schwächeren rechten Fuß am Bayreuther Schlussmann vorbei.
Das 0:2 demoralisierte die SpVgg etwas, die nun ihre spielerische Linie etwas verloren und vor allem in der Deckungsarbeit nachlässig wurden. Fast hätte es nach 28 Minuten schon 0:3 gestanden. Bethäußer fand den völlig freien Niklas Henning, der leider einen Haken zu viel schlug und dann geblockt werden konnte. Den Nachschuss brachte Yannik Hess im Tor unter, allerdings hatte er dabei im Abseits gestanden. Spätestens jetzt aber hatte der FWK die Müdigkeit aus dem Ingolstadt-Spiel aus den Beinen gelaufen und trat dominant auf. So war es eine Frage der Zeit, bis die Gästeelf erneut zuschlug. Zunächst vergab Torjäger Cherif Cissé noch frei vor dem Bayreuther Tor, als Nevio Tetz ihn geschickt hatte und er den Ball knapp rechts am Tor vorbeischob (33.). Dann aber machte er es besser. Orfeas Boukas wurde auf dem rechten Flügel freigespielt und brachte den Ball scharf vor das Tor, so dass Cissé nur noch einschieben musste.
Auf Grund der etwas verschlafenen Anfangsphase war das Ergebnis zur Pause etwas schmeichelhaft, Bayreuth war definitiv keine drei Tore schlechter. Der Unterschied lag eindeutig in der offensiven Wucht, die die Kickers entwickeln konnten, während der SpVgg die Konsequenz und Durchschlagskraft in der Offensive fehlte.
Kickers berauschen sich am Offensivspiel
Obwohl eine lockere Stimmung in der Kabine herrschte, setzte man in der zweiten Halbzeit weiterhin die Akzente. Allerdings brauchte man erneut einige Minuten, bis man wieder geistig frisch auf dem Platz war. Das Trainerteam hatte bereits zur Pause Bennet Knaus ins Spiel gebracht und legte bald mit Liman Krasniqi und Alessio Roth nach. Und auch die Joker hatten Lust auf Offensive und fügten sich nahtlos in das Tempospiel der Kickers ein.
Liman Krasniqi, der in den letzten Spielen zum Standardkönig avanciert war, leitete auch heute wieder einen Treffer nach ruhendem Ball ein. Er brachte einen Eckball von rechts scharf auf den kurzen Pfosten und Niklas Henning war gedankenschneller als seine Gegenspieler. Der Kopfball schlug im kurzen Eck ein. Damit war das Spiel endgültig entschieden.
Die Rothosen hatten aber weiterhin nicht genug. Joker Alessio Roth marschierte bei einem Konter über den linken Flügel. Seinen flachen Abschluss konnte der zur Pause eingewechselte Nick Kormann nur zur Seite klatschen und Cherif Cissé staubte zum 5:0. Die Stimmung wurde weiter gelöster, es wurde mit etwas weniger Vehemenz verteidigt, so dass die Bayreuther, die weiterhin spielerische Lösungen suchten, wieder vermehrt in die Würzburger Hälfte kamen. Einer dieser Angriff führte tatsächlich zum Ehrentreffer durch Maximilian Weimer, was den FWK-Keeper Emil Hagemann sichtlich erzürnte. Auch die Tatsache, dass er nur wenig später einen Assist einsammelte, konnte ihn nur bedingt besänftigen. Torhüter spielen nun mal extrem gerne zu Null. In besagter 80. Minute schlug er einen langen Ball auf Niklas Henning, der schneller am Ball war als der herausgeeilte Schlussmann der SpVgg. Per coolem Lupfer überwand er den Keeper und schnürte somit den Dreierpack.
Am Ende stand ein souveräner 6:1-Sieg, der dem scheidenden Trainer und den zahlreich mitgereisten Eltern ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Es war ein toller Abschluss einer insgesamt ganz starken Saison.
Startelf Würzburg: Emil Hagemann, Noah Henkelmann (41. Knaus), Luca Bethäußer (57. Roth), Farzad Janati, Cherif Cissé, Niklas Henning, Christoph Lembke, Orfeas Boukas, Nevio Tetz (50. Krasniqi), Yannik Hess, Lennard Grahmann
Bank Würzburg: Liman Krasniqi, Alessio Roth, Bennet Knaus
Tore: 0:1 Niklas Henning (11.), 0:2 Orfeas Boukas (23.), 0:3 Cherif Cissé (35.), 0:4 Niklas Henning (58.), 0:5 Cherif Cissé (65.), 1:5 Maximilian Weimer (79.), 1:6 Niklas Henning (80.)
Zuschauer: 80 (Hans-Walter Wild Stadion, Kunstrasen)
SR-Gespann: Sandro Do Adro (Mimoun Boujjia, Hasan Yilmaz)