Englische Woche: Kickers am Dienstag zu Gast in Halle
29.02.2016 / 09:30 Uhr
Englische Woche in der 3. Liga: Der FC Würzburger Kickers bekommt es bereits am Dienstagabend (19 Uhr, Erdgas Sportpark, hier im Liveticker) mit dem Halleschen FC zu tun. Das Team von HFC-Trainer Stefan Böger musste am Wochenende nach zuvor zwei Siegen einen Dämpfer hinnehmen, kam beim Liga-Schlusslicht VfB Stuttgart II nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus und liegt aktuell punktgleich einen Platz vor den Rothosen im Tableau. "Wir treffen auf eine richtig kompakte Mannschaft", sagt Hollerbach.
Beide Teams haben derzeit zehn Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge. Der Sieger des Nachbarschaftstreffens, so viel steht fest, dürfte vorerst die gröbsten Sorgen los sein. Und für beide Trainer geht es vorrangig auch nur darum. Das hatte auch Würzburgs Chefcoach Bernd Hollerbach im Anschluss nach dem 1:0 (1:0)-Heimsieg am Samstag gegen den 1. FSV Mainz 05 II betont: „Für uns geht es nur darum, so schnell wie möglich 42 oder 43 Punkte zu holen.“ Für die Mainfranken begann die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel an der Saale gleich mit dem Schlusspfiff gegen Mainz – die Hollerbach-Schützlinge regenerierten gleich am Samstag bei einem Saunabesuch: „Wir müssen schnell wieder zu Kräften kommen, denn in Halle werden wir wieder voll gefordert sein“, sagte Hollerbach. Der Kickers-Tross machte sich am Montag nach der morgendlichen Einheit und einem Mittagessen auf die gut dreieinhalbstündige Busfahrt Richtung Halle.
Der HFC war mit zwei Niederlagen ins neue Jahr gestartet, machte dann aber mit einem Punktgewinn gegen Liga-Primus Dresden auf sich aufmerksam. Zu was die Böger-Schützlinge in der Lage sind, bewiesen sie in der Folge mit Siegen gegen Münster und Großaspach – wieder so eine Sache, die beide Gegner vereint: Denn auch die Kickers setzten sich im neuen Jahr gegen Münster und Großaspach durch, punkteten noch dazu gegen Topteam Aue, während es gegen die U23 des VfB Stuttgart ebenfalls eine Punkteteilung gab. „Wir fühlen uns gegen Spitzenteams herausgefordert“, erklärte Böger jüngst dem „kicker“.
Indes hat sich kürzlich auch die Zukunft von Trainer Böger an der Saale geklärt: Der 49-jährige gebürtige Erfurter gibt zum Rundenende seinen Posten ab, bleibt dem HFC aber als Sportdirektor erhalten. Ein entsprechender Dreijahresvertrag ist mittlerweile geschlossen und beschert Böger nun die Aufgabe, einen Nachfolger für den Trainerstuhl zu finden. „Die Trainersuche wird ein zentrales Thema in den nächsten Wochen sein, aber kein Schnellschuss“, sagte Böger und begründete sein weiteres Engagement für den HFC so: „Der Verein hat in den letzten Jahren eine hervorragende Entwicklung genommen, aber er ist noch nicht am Ende seines Weges. Er hat noch mehr Potenzial. Meine Entscheidung nach 17 Jahren Trainertätigkeit ist länger gereift, der Schritt gut überlegt“, wird Böger auf der HFC-Website zitiert.
Das freilich ist alles Zukunftsmusik, am Dienstag geht es im Erdgas Sportpark um Punkte. Dafür, dass die beim Gastgeber bleiben, soll freilich der englische Stürmer Osayamen Oswae sorgen. Der 22-Jährige erzielte bis dato zehn Treffer und bereitete gleich acht Tore vor. Im neuen Jahr hat der Angreifer einmal getroffen. Zweitbester HFC-Goalgetter ist der 24 Jahre alte Sören Bertram – der über den HSV und den VfL Bochum an die Saale gewechselte Mittelfeldspieler traf neunmal ins Schwarze.
Den fränkischen Fußball-Fans ist freilich auch Ivica Banovic ein Begriff. Der Kroate spielte einst für den 1. FC Nürnberg, ehe er über die Stationen Freiburg, Duisburg und Cottbus zum HFC kam. Der 35-Jährige aber dürfte am Dienstagabend gegen die Rothosen nach seiner überstandenen Verletzung wohl noch nicht wieder zum Einsatz kommen. Ebenfalls passen muss auf Gastgeber-Seite Timo Furuholm (Schambeinentzündung), nach seinem Kreuzbandriss fällt auch Florian Brügmann weiter aus.
Auf Kickers-Seite sind alle Mann soweit an Bord - ob es für Clemens Schoppenhauer nach seinen Kniebeschwerden schon wieder für einen Einsatz reicht, wird sich kurzfristig entscheiden. "Es kann bis zum Anpfiff noch einiges passieren", sagt Hollerbach, der sich, was die Aufstellung angeht treu bleibt, und die Formation erst eine Stunde vor dem Anpfiff bekannt gibt: "Wir werden uns auch in Halle wieder etwas einfallen lassen." Definitiv nicht dabei ist Angreifer Elia Soriano, der nach seinem Platzverweis noch ein Spiel Zwangspause einlegen muss.