Die Kickers erwartet viel Arbeit im Stadion der Freundschaft
28.04.2016 / 18:28 Uhr
Den FC Würzburger Kickers erwartet an diesem Samstag um 14 Uhr in Cottbus einmal mehr ein Gastspiel mit besonderer Atmosphäre, Erinnerungen an frühere Bundesligatage werden beim Gastspiel in der Lausitz wach: Der FC Energie war nach dem Millenium insgesamt sechs Spielzeiten lang in Deutschlands Fußball-Oberhaus Spielklasse vertreten. Mittlerweile aber ist der Klub aus Brandenburg im zweiten Jahr in der 3. Liga daheim.
Dort hinken sie den eigenen Ansprüchen allerdings hinterher. Aktuell stehen die Cottbuser auf Rang 18, haben nur einen Zähler Vorsprung auf die Abstiegsplätze. „Für den ehemaligen Bundesligisten geht es ums nackte Überleben. Es wird ein sehr schweres Spiel für uns“, sagt Würzburgs Innenverteidiger Richard Weil, der "ein hartes Stück Arbeit und eine kampfbetontes Match" erwartet. Auch Kickers-Cheftrainer Bernd Hollerbach weiß um die Schwere der Aufgabe im Stadion der Freundschaft: „Cottbus will mit aller Macht im Profifußball bleiben. Es wird eine heiße Kiste!“ Das zeigt auch die unüblich Vorbereitung der Lausitzer auf das Spiel gegen die Mainfranken. Beim Mittwochstraining führten die Brandenburger eine Art Haka, bekannt von der Neuseeländischen Rugby-Nationalmannschaft, auf.
Mit dieser Maßnahme will der neue Energie-Trainer Claus-Dieter "Pele" Wollitz, der schon zwischen 2009 und 2011 bei Energie an der Seitenlinie stand und bereits der vierte Übungsleiter in dieser Saison ist, den Teamgeist stärken. Wollitz' Comeback ging zunächst daneben: Daheim setzte es gegen die SG Sonnenhof Großaspach eine 0:5-Heimniederlage, doch vor Wochenfrist fuhr der Rückkehrer den ersten Dreier ein: Bei der Stuttgarter Bundesligareserve gab es einen fast schon überlebenswichttigen 1:0-Erfolg. „Es wird eine andere Mannschaft als im Hinspiel auf dem Platz stehen. Die Cottbuser sind schwer einzuschätzen. Claus-Dieter Wollitz hat die Mannschaft radikal verändert und der Erfolg in Stuttgart gibt ihm Recht“, sagt Hollerbach.
Aber die Unterfranken fahren mit einer beeindruckenden Serie in die Lausitz. Seit neun Spielen sind die Kickers ungeschlagen und sind zweitbestes Rückrundenteam der 3. Liga. Coach Bernd Hollerbach sieht das so: „Wir haben uns kontinuierlich weiterentwickelt und über die gesamte Saison gesteigert.“ Zudem sprechen die Zahlen für die Würzburger: Cottbus stellt den nominell schwächsten Sturm der Liga und die Kickers die zweitbeste Abwehr. Doch auf die Statistik wollen sich die Mainfranken nicht verlassen. „Man sollte nicht auf die Zahlen schauen, sondern auf die Form. Cottbus hat einen Sieg im Rücken und wird gegen uns alles geben“, weiß Weil um die Schwere der Aufgabe. Bester Torschütze auf Seiten der Brandenburger ist Richard Sukuta-Pasu mit zehn Saisontreffern.
Die Lausitzer müssen gleich auf drei Spieler verzichten. Torwart Rene Renno fällt mit einer Schultereckgelenkssprengung aus, Sven Michel muss auf Grund eines Muskelfasereinrisses passen und Patrick Breitkreuz, mit acht Treffern zweitbester Energie-Torjäger, plagen muskuläre Probleme. Auf Seiten der Würzburger muss Trainer Bernd Hollerbach nur auf Winterneuzugang Emanuel Taffertshofer verzichten, der nach seiner Roten Karte in Aalen noch für ein Spiel gesperrt ist.