Heimspiel gegen Lautern: Zweitliga-Fußball rollt wieder in Würzburg

11.08.2016 / 13:45 Uhr

Beim ersten Zweitliga-Heimspiel seit über 38 Jahren treffen die Würzburger Kickers an diesem Sonntagnachmittag (15.30 Uhr, hier bei uns im Live-Ticker) in der  FLYERALARM Arena auf den 1. FC Kaiserslautern: Es war der 27. Mai 1978, als sich der FC Würzburger Kickers mit einer 0:3-Heimniederlage gegen Eintracht Trier aus der damals noch zweigleisigen 2. Bundesliga verabschiedete. Dass die Rückkehr in die Zweitklassigkeit über 38 Jahre dauert – und der FWK in der Zwischenzeit sogar den Gang in die Bezirksliga antreten muss – konnte niemand wissen. Dass jedoch zweieinhalb Jahre nach dem Start der „3x3“-Kampagne, die dank der hervorragenden Arbeit von Bernd Hollerbach, seinem Team und dem ganzen Verein längst ein „2x2“-Projekt wurde, hätten sich die FWK-Anhänger nicht erträumen lassen. Dank der beiden sensationellen Aufstiege in den vergangenen zwei Spielzeiten ist der Traum eher als geplant Realität geworden.

 

 

So startet das Abenteuer 2. Bundesliga am Sonntag auch endgültig in Würzburg. Mit dem 1. FC Kaiserslautern ist zum ersten Heimspiel ein viermaliger Deutscher Meister zu Gast. Die Vorfreude auf die Partie der Rothosen gegen die Roten Teufel ist riesig. Daran änderte auch die 1:2 (0:1)-Niederlage zum Auftakt bei Eintracht Braunschweig nichts. Für den FWK war es erste Pleite nach zuletzt 14 ungeschlagenen Pflichtspielen in der 3. Liga. „Wir sind in der zweiten Halbzeit mehr Risiko gegangen. Für unser erstes Zweitliga-Spiel war das ordentlich, zumal wir in Braunschweig auf einen sehr starken Gegner getroffen sind“, fasste FWK-Cheftrainer Bernd Hollerbach den ersten Auftritt seiner Mannschaft zusammen. Auch Kickers-Kapitän Sebastian Neumann zeigt sich zuversichtlich: „Wir haben einige gute Ansätze gesehen, aber auch Fehler. Da müssen wir ansetzen und weiter hart arbeiten.“

 

 

Bevor am 20. August in der 1. Runde des DFB-Pokal-Wettbewerbs (15.30 Uhr, FLYERALARM Arena) die Möglichkeit besteht, sich gegen die Eintracht für die knappe Niederlage in Braunschweig zu revanchieren, will Bernd Hollerbach gegen den 1. FC Kaiserslautern die ersten Punkte einfahren: „Für den einen oder anderen Spieler ist die Zweite Liga Neuland. Auch im Vorjahr mussten wir uns erst an die 3. Liga gewöhnen. Wir wollen uns nun schnell anpassen und gegen Kaiserslautern etwas Zählbares mitnehmen.“

 

 

Auch beim FCK lief der Saisonstart nicht nach Maß. Trotz einer starken Anfangsphase unterlagen die Roten Teufel dem Bundesliga-Absteiger Hannover 96 am Ende mit 0:4. Das Spiel war allerdings deutlich enger, als es das Ergebnis ausdrückt. FCK-Coach Tayfun Korkut sagte nach dem Spiel: „Wir müssen den Mund abwischen. Wir sind noch in der Entwicklungsphase, gleichzeitig müssen wir aber zusehen, dass wir punkten.“

 

Dies wollen die Würzburger Kickers jedoch am 2. Spieltag verhindern. Verzichten muss Bernd Hollerbach bei diesem Unterfangen auf Emanuel Taffertshofer, der nach seiner Notbremse in Braunschweig für zwei Spiele gesperrt wurde, und Franko Uzelac (nach Fußbruch im Aufbautraining). Der letzte Heimsieg des FWK in der 2. Bundesliga datiert vom 12. Mai 1978. Wenn am Sonntag in der FLYERALARM Arena der Ball rollt, liegt der 2:0-Erfolg gegen den FK Pirmasens stolze 13.974 Tage zurück. Zeit, um Geschichte zu schreiben!

 

 

 

Die Roten Teufel

 

  • Saisonziel:
    Bei den „Roten Teufeln“ kam es im Sommer zu einer Rundumerneuerung. Mit einem neuen Vorstand, Sportdirektor und Trainer soll es beim 1. FC Kaiserslautern wieder Schritt für Schritt bergauf gehen. Dass die Pfälzer über kurz oder lang aufgrund ihrer großen Tradition und Anhängerschaft wieder ins Oberhaus zurückkehren wollen, wo sie zuletzt in der Saison 2011/12 waren, liegt auf der Hand. Der zehnte Tabellenplatz in der vergangenen Spielzeit war für die Ansprüche des Vereins zweifelsohne zu wenig. Vor allem im heimischen Fritz-Walter-Stadion wurden die FCK-Fans oft enttäuscht. Während Kaiserslautern in der Auswärtstabelle auf Rang vier lag, bedeuteten 21 Zähler vor eigenem Publikum Rang 14 in der Heimtabelle.

 

  • Trainer/Taktik:
    Tayfun Korkut will mit „kleinen und festen Schritten“ besser abschneiden als in der vergangenen Saison. Gegen Hannover 96 agierte seine Mannschaft im 4-2-3-1-System. Die Anfangsphase gegen seinen Ex-Verein kam seinen Vorstellungen („Wir wollen nicht reagieren, sondern agieren) sehr nahe. Nach einer schwachen zweiten Halbzeit stand am Ende eine 0:4-Pleite gegen den Bundesliga-Absteiger. Für den ehemaligen türkischen Nationalspieler geht es nun darum, die Zuversicht, die vor Saisonbeginn auf dem Betzenberg herrschte, wieder herzustellen.

 

  • Neuzugänge/Kader:
    Fünf Neuzugänge standen beim 1. FC Kaiserslautern zum Auftakt gegen Hannover in der Startelf. Der Bekannteste von ihnen ist Christoph Moritz, der bereits 96 Erstliga-Partien für den FSV Mainz 05 und den FC Schalke 04 bestritten hat. Einen guten Eindruck hinterließ auch Mittelstürmer Osayamen Osawe, der vom Halleschen SC in die Pfalz gewechselt ist. Die Fans der Würzburger Kickers werden sich womöglich auch an Max Dittgen erinnern, der gegen die „96er“ eingewechselt wurde. Der schnelle Flügelspieler traf noch im Januar für die SG Sonnenhof Großaspach gegen den FWK. Die FCK-Verantwortlichen kündigten bereits an, bis zum Ende der Transferperiode noch drei neue Spieler verpflichten zu wollen. Immerhin haben die „Roten Teufel“ auch einige Abgänge zu verkraften. Jean Zimmer verließ die Lauterer beispielsweise in Richtung VfB Stuttgart, Kapitän Chris Löwe zog es nach England zu Huddersfield Town.
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