32. Spieltag: Kämpferische Rothosen zu Gast bei erfahrenen Fortunen

04.05.2017 / 17:15 Uhr

An diesem Samstag steht für den FC Würzburger Kickers die drittletzte Zweitliga-Partie dieser Saison auf dem Programm. Ab 13 Uhr ist die Mannschaft von Bernd Hollerbach bei der Düsseldorfer Fortuna zu Gast. Die Nordrhein-Westfalen stehen derzeit mit 35 Zählern aus 31 Partien auf dem 14. Tabellenplatz, der FWK liegt mit zwei Zählern weniger einen Rang dahinter. Kickers-Cheftrainer Bernd Hollerbach, dessen Team in der laufenden Saison nach Hannover (334) und Aue (354) die drittwenigsten Torschüsse aller Zweitligisten zugelassen hat (358), schätzt die Situation wie folgt ein: „Bei Fortuna Düsseldorf wartet das erste von drei Endspielen auf uns. Für beide ist die Rückrunde nicht wirklich optimal gelaufen. Es ist nicht mehr viel Zeit. Wir sollten punkten, sonst wird es immer enger. Das hatten wir in den letzten beiden Jahren schon und brauchen wir nicht mehr.“ Hollerbach sieht die Jungs jeden Tag im Training  und ist optimistisch, dass "der Fleißige am Ende auch belohnt wird. Wir haben wie immer sehr viel gesprochen und gut trainiert. Die Jungs haben für das, was sie jüngst gezeigt haben, mehr verdient als die letzten Ergebnisse es zeigen. Ich weiß, dass alle meine Jungs für den Verein durchs Feuer gehen."

 

Ich weiß, dass alle meine Jungs für den Verein durchs Feuer gehen.

FWK-Cheftrainer Bernd Hollerbach

 

Die Fortuna aus Düsseldorf ist zur Zeit ebenfalls nicht vom Glück verfolgt. Das Team von Friedhelm Funkel wartet seit sechs Partien auf einen Sieg, vor eigenem Publikum hat die Fortuna in den vergangenen zehn Begegnungen keinen Dreier einfahren können. Der letzte Heimsieg datiert vom 21. Oktober 2016, als Funkels Mannen gegen den DSC Arminia Bielefeld mit 4:0 die Oberhand behielten. „Wir haben in der Rückrunde leider nicht die gewünschten Punkte eingefahren. In den meisten Spielen haben wir eine ordentliche Leistung abgerufen, aber nicht oft genug gepunktet“, so der Fortuna-Cheftrainer: „In der Hinrunde hatten wir zudem oftmals das entsprechende Spielglück auf unserer Seite, aktuell fehlt uns das leider komplett.“ Die Zahlen belegen das: In der ersten Halbserie konnten die Düsseldorfer 25 Zähler einfahren, in der Rückrunde sind es bis dato deren zehn. Dass die Fortunen allerdings ein äußerst unangenehmer und schwer zu bespielender Gegner sind, konnte man vergangene Woche gegen Hannover 96 sehen, als sie sich bei der 0:1-Niederlage stark präsentierten und einen Punkt beim Aufstiegsaspiranten nur knapp verpassten.

 

Erfahrene Fortunen

 

Der Kader der Gastgeber verfügt über jede Menge Erfahrung. 14 Spieler aus dem Düsseldorfer Kader waren bereits in der 1. Liga im Einsatz, insgesamt kommen sie auf sage und schreibe 926-Erstligaeinsätze (der Kickers-Kader kommt auf 100 Erstliga-Spiele). Allein F95-Innenverteidiger Alexandler Madlung stand 285 Mal im Oberhaus auf dem Feld. Für ihn kommt es an diesem Samstag zum Wiedersehen mit seinem früheren Co-Trainer Bernd Hollerbach. Mit dem VfL Wolfsburg gewannen die beiden 2009 sensationell die Deutsche Meisterschaft.

 

Ein Düsseldorfer, der für den FC Schalke 04 bereits in der Champions League aufgelaufen ist, wird gegen die Mainfranken allerdings fehlen: Kaan Ayhan wurde nach dem Spiel gegen den FC St. Pauli vom DFB-Sportgericht für drei Liga-Spiele gesperrt, da er sich nach Abpfiff unsportlich gegenüber dem Schiedsrichter-Gespann um Benedikt Kempkes verhalten und geäußert hat. Dafür kann Friedhelm Funkel gegen die Kickers wieder auf die Dienste von Andre Hoffmann und Adam Bodzek zurückgreifen, die beide in Hannover aufgrund einer Rot- bzw. Gelb-Rot-Sperre passen mussten. Auch Stürmer Rouwen Hennings, der zuletzt durch Magen-Darm-Probleme außer Gefecht gesetzt wurde, wird am Samstag wieder zur Verfügung stehen. „Ob er spielt, wird eine Bauchentscheidung. Das hängt von vielen Faktoren und Überlegungen ab. Aber er ist gesund“, erklärte Friedhelm Funkel am Donnerstag auf der Pressekonferenz.

 

Pisot wieder dabei

 

Aufseiten der Rothosen wird Junior Díaz nach seinem im Spiel gegen den Club erlittenen Anriss des Innenbandes weiter fehlen. Peter Kurzweg muss Gelb-gesperrt passen, dafür kehrt David Pisot nach abgesessener Gelbsperre wieder zurück. Das Hinrundenduell zwischen dem Aufsteiger und der Fortuna endete torlos. F95-Coach Friedhelm Funkel sagte jedoch mit Blick auf die Partie in der FLYERALARM Arena: „Wir sind in dem Spiel mit einem blauen Auge davongekommen. Wir haben es kaum geschafft, uns von dem Würzburger Druck zu befreien und haben dadurch kaum eigene Chancen gehabt. Durch etwas Glück und einen starken Michael Rensing konnten wir an dem Tag einen Punkt mitnehmen.“ Dies sah Hollerbach ähnlich: „Wir haben im Hinspiel sehr gut agiert. Fortuna war auch mit Fortuna im Bunde. Das Blatt soll sich jetzt im Idealfall wenden.“

 

Das vorletzte Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften konnten die Mainfranken für sich entscheiden: In der ersten Runde des DFB-Pokalwettbewerbs 2014/15 setzten sich die Kickers mit 3:2 nach Verlängerung durch.

 

Das Kurz-Trainingslager bietet uns nochmal die Möglichkeit, im ganz kleinen Kreis noch enger zusammenzurücken.

FWK-Offensivmann Nejmeddin Daghfous

 

FWK-Offensivmann Nejmeddin Daghfous war nach der Ankunft im Kurz-Trainingslager für das Spiel am Samstag zuversichtlich: „Wir haben ein gutes Gefühl. Das Kurz-Trainingslager bietet uns nochmal die Möglichkeit, im ganz kleinen Kreis noch enger zusammenzurücken. Die Köpfe sind oben. Wir haben bewiesen, dass wir mit Druck umgehen können. Auch die Fortuna hat Druck. Sie ist ein großer Klub, für den viel auf dem Spiel steht.“ Außerdem stellte der Deutsch-Tunesier klar, dass jeder „von Beginn an wusste, dass es einzig und allein um den Klassenerhalt geht. Nur das wollte keiner hören. Uns aber war das klar. Was wir in den vergangenen drei Jahren geleistet haben, hat uns keiner zugetraut und muss uns erstmal einer nachmachen.“ Daghfous freut sich in Düsseldorf auch wieder auf die Unterstützung der eigenen Anhänger: „Unsere Fans sind großartig. Dass nun auch wieder sehr viele mit nach Düsseldorf kommen, zeigt, wie sehr sie hinter uns stehen.“  Hauptsponsor s.Oliver unterstützt die Fans des FC Würzburger Kickers und damit auch das Team: Das Rottendorfer Mode- und Lifestyle-Unternehmen übernimmt die Kosten für die Bus-An- und Abreise. Alle Busse waren binnen weniger Stunden pickepackevoll. Kickers-Cheftrainer Bernd Hollerbach ist begeistert: "Es ist toll, dass s.Oliver diese Aktion für unsere Fans macht. Das unterstreicht den enormen Stellenwert des Fußballs in Würzburg."

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