Zahlenspiele: Trainingslager als logistische Herausforderung
Es ist schon so etwas wie eine Tradition, dass die Würzburger Kickers in der Sommervorbereitung ihr Quartier in Bad Häring beziehen. Bereits zum vierten Mal hintereinander machten die Rothosen im Panorama Royal Hotel von Peter Mayer, das mit dem Slogan „Quelle der Energie, Kraft und Lebensfreude“ wirbt, Station. Und so war es von Anbeginn ein Ritual, dass der Mannschaftsbus das Team zwar in das rund 2700 Einwohner zählende ehemalige Knappendorf unweit von Wörgl bringt und wieder abholt, während des Trainingslagers aber wird geradelt. Mit E-Bikes ging es zu den Einheiten ins Stadion nach Wörgl (ca. 5 km), zum Platz nach Bad Häring (3 km) oder der Anlage im Nachbarort Kirchbichl (3 km).
Das zehntägige Vorbereitungsprogramm fernab der Heimat erfordert auch Jahr für Jahr eine besondere Logistik. Sämtliche Trainingsutensilien – darunter auch vier Mini-Tore und ein Dutzend Steckmänner sowie 50 Bälle und Medizinbälle – hatten die Rothosen von zu Hause zum Fuße des Pölven mitgenommen. Dazu packten die Zeugwarte Rosi und Klaus Orner reichlich Kleidung: insgesamt weit über 600 Einzelteile wie Shirts, Hosen, Pullover, Regenjacken oder Trikots und Stutzen. Gewaschen wurde im Hotel zweimal täglich für die Kickers, ein Zimmer wurde kurzerhand zur Wäschekammer umfunktioniert.
Gleich nebenan hatten die beiden Physiotherapeuten Christian Stiglus und David Braunreuther ihre „Praxen“ – auf Zimmer 411 wurde auf zwei Liegen behandelt, getaped und massiert. In Nummer 408 fanden die maschinellen Behandlungstechniken Anwendung. 1,2 Kilometer Tape wurden in den zehn Tagen in Tirol verbraucht. Ebenso 1000 Meter Gasofix, dazu waren rund zwölf Kilogramm Medikamente – von Ohrentropfen bis hin zur Kopfschmerztablette – mit im Gepäck. Rund 60 Kilogramm Eis wurden dazu täglich für die Regeneration im Eisbad benötigt.
Und alleine fast 2000 Flaschen stilles Wasser zu je einem halben Liter dürften die Spieler bei den Einheiten bis zum Ende des Trainingslager am Platz ausgetrunken haben.