Auswärts beim HSV: Die Kickers treffen am 5. Spieltag erneut auf den Tabellenführer

23.10.2020 / 15:00 Uhr

Vergangenes Wochenende hatte der FC Würzburger Kickers Tabellenführer Holstein Kiel zu Gast. Nun reist die Elf von Cheftrainer Marco Antwerpen erneut zum Spitzenreiter. Am Samstag gastieren die Rothosen beim Hamburger SV, der mit dem 3:0-Sieg im Nachholspiel gegen Erzgebirge Aue an den Störchen vorbeizog. Anstoß im Volksparkstadion ist am Samstag um 13:00 Uhr. Die Partie wird live auf Sky übertragen. Auch mit dem Liveticker auf unserer Homepage und unserem Twitter-Kanal seid ihr hautnah dabei.

 

Mit gutem Spiel überzeugen

 

„Vor einigen Monaten hätte niemand gedacht, dass die Kickers mit dem Hamburger SV in einer Liga spielen. Der Aufstieg hat das aber nun möglich gemacht und wir freuen uns sehr auf die Partie. Auch für mich ist eine Premiere, mich mit dem HSV zu messen. Aber wir stellen uns dieser Herausforderung mit großer Vorfreude“, ist das Duell im Hamburger Volkspark auch für FWK-Cheftrainer Marco Antwerpen etwas Besonderes.

 

Trotz allem Respekt vor den Hansestädtern, die Antwerpen als Topfavorit auf den Aufstieg sieht, gibt sich der Übungsleiter forsch: „Wir wollen ein gutes Spiel machen und rotzfrech drauflosspielen, um aus Hamburg etwas Zählbares mitzunehmen. Auch in den letzten Begegnungen hatte der Gegner nur wenige Torchancen. Wir fahren sicherlich nicht ohne Druck dorthin und werden uns weiter in der 2. Bundesliga beweisen.“ Vor allem im Angriff sieht Antwerpen, der mit dem defensiven Auftreten seiner Mannschaft in den letzten beiden Partien zufrieden war, Verbesserungsbedarf. Es mangele an klaren Tormöglichkeiten. Das sei bis zum gegnerischen Strafraum ordentlich gewesen, was aber in dieser Liga nicht reiche, besonders nicht gegen den Hamburger SV.

 

Hamburger SV bisher verlustpunktfrei

 

Denn im Volkspark werden die Rollen – das weiß auch Antwerpen – vor der Partie klar verteilt sein. Über 55 Jahre gehörten die Hamburger, immerhin zweimaliger Europapokalsieger, zum Inventar der ersten Liga. Der HSV war 1963 Gründungsmitglied und zählt zu den größten Vereinen Deutschlands. In der Saison 2017/18 stiegen die Hanseaten erstmals in die 2. Bundesliga ab und belegten in den vergangenen zwei Spielzeiten jeweils Platz vier.

 

Aktuell steht der Hamburger SV nach vier Partien mit vier Siegen an der Tabellenspitze. Zuletzt gelang am Mittwochabend gegen Erzgebirge Aue ein überzeugender 3:0-Erfolg. „Sie sind mit einem Erfolgserlebnis aus der Partie gegangen. Das sind Profis. Sie sind in der Lage, ohne Substanzverlust drei Partien in der Woche zu bestreiten. Deshalb gehe ich davon aus, dass sie keine Körner gelassen haben“, glaubt Antwerpen nicht an einen Vorteil aufgrund der längeren Regenerationszeit.

 

Mit Simon Terodde wartet der Top-Torjäger der Liga

 

Besonders viel Arbeit wird wohl auf die Kickers-Abwehr zukommen. Die Hamburger haben bereits zehn Treffer erzielt. Vier davon gehen auf das Konto von Torjäger Simon Terodde. Auch Khaled Narey und der gebürtige Arnsteiner Manuel Wintzheimer haben bereits zweimal getroffen. „Simon Terodde tut einer Mannschaft immer gut. Er ist einfach eine Tormaschine. Das zeigt er schon seit Jahren und war ein Top-Transfer. Auch die anderen Spieler verfügen über eine hohe individuelle Qualität.“

 

Diese Qualitäten wollen die Rothosen natürlich so gut wie möglich unterbinden. Dafür kann Antwerpen nahezu aus dem Vollen schöpfen. Selbst Niklas Hoffmann, der unter Rückenbeschwerden litt, stand unter der Woche wieder auf dem Platz. Auch Nzuzi Toko (Wadenprobleme) und Florian Flecker (Oberschenkelprobleme) trainierten ebenso wieder mit der Mannschaft wie Ridge Munsy, der zuletzt wegen eines grippalen Infekts fehlte. Auf der Gegenseite kann HSV-Abwehrmann Toni Leistner aufgrund einer Rotsperre nicht mitwirken.

 

Zwei Freundschaftsspiele vor fast 100 Jahren

 

Nach einem Duell beider Teams sucht man in der jüngsten Vergangenheit vergeblich und muss bis ins frühe 20. Jahrhundert zurückgehen. 1924 verlor der FWK gegen die Hamburger mit 1:5. Sechs Jahre später gewannen die Würzburger nach einem 0:3-Rückstand noch mit 5:3. Schon damals hatte der HSV zwei seiner mittlerweile sechs Meistertitel. An diesem Samstag stehen sich die Rothosen dann erstmals in einem Pflichtspiel gegenüber.

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