Niki Müller: Auf dem Rasen ist er Daheim

15.11.2021 / 15:30 Uhr

Seit über zehn Jahren ist Niki Müller eigentlich jeden Tag an der frischen Luft. Draußen sein, bei Wind und Wetter.Das ist eines der Dinge, die er an seinem Job liebtundTeil seiner Aufgabe als Greenkeeper der Kickers. Ein Beruf, den er seit diesem Sommer Vollzeit ausführt. Trotzdem ist erschon lange ein Teil des Teams, doch wie hat das Ganze eigentlich angefangen?

 

Nach dem Abschluss seiner Schulausbildung weiß Niki, der gebürtig aus Kitzingen kommt, noch nicht genau, wie es weitergehen soll. Viel draußen will er sein, keinen Job im Büro. Währenddessen ist er als Betreuer bei seinem Heimatverein Bayern Kitzingen engagiert. Er hilft dem Platzwart aus, wo es nur geht,und entwickelt große Freude an der Pflege der Rasenplätze. Später übernimmt er den Job als Platzwart und macht sich damit einen Namen. Schon damals will Niki eine Ausbildung zum Greenkeeper machen. „Ich habe aber leider keine Stelle gefunden oder Absagen bekommen“, erzählt der 29-Jährige. Also fängt der Fußballfan eine Ausbildung zum Zierpflanzengärtner an. In der Stadt Kitzingen betreut er fortan alle Sportplätze in der Umgebung. Das bleibt auch den Kickers nicht verborgen, die sich 2018 um die Dienste des Kitzingers bemühen. Lange überlegen muss Niki nicht und kümmert sich neben seinem Hauptjob auch noch um die Rasenpflege des heutigen Drittligisten. Seit Sommer arbeitet er nun Vollzeit am Dallenberg.„Ich musste eine Nacht drüber schlafen, aber dann war doch recht schnell klar: Ich habe Bock, das hier zu machen“, lächelt der Greenkeeper. Gemeinsam mit seinem Partner Sergej Busch pflegter die zwei Trainingsplätze in Randersacker und das Hauptspielfeld in der FLYERALARM Arena.Bis zu sechsmal wöchentlich mähen, Löcher stopfen, düngen, aerifizieren, striegeln, besanden. Die Liste seiner Aufgaben ist lang. Am meisten Spaß dabei macht ihm jedoch der Umgang mit den Spielen und dem Trainerteam. „Das ist einfach auf Augenhöhe hier. Sie geben mir Feedback, wenn der Platz gut ist, aber natürlich auch wenn er nicht sogut ist. In München tauschen sie den Platz zweimal im Jahr aus. Bei uns ist der Gleiche seit sechs Jahren drauf“, erklärt Niki. Trotzdem erreichten die Kickers mit ihrem Platzim Ligaranking des besten Rasens der letzten Saison einen ordentlichen zehnten Platz. Eine starke Leistung, auf die Niki stolz ist. 
 
Doch auch neben dem Platz ist der Kitzinger ein wichtiger Teil des Teams. „Er hat sich wahnsinnig schnell bei uns eingefügt“, so Matthis Frankenstein, Leitung Marketing bei den Kickers. „Er trägt vielzu dem guten Arbeitsklima bei und ist immer gut gelaunt.Auch wenn es sportlich nicht so gut läuft an den Spieltagen, Niki ist immer für einen Spaß zu haben.“ Dabei sagt der Greenkeeper selbst er „jubelt, feiert und leidet mit an den Spieltagen. Das ist klar, das gehört für uns alle dazu.“ Seine gute Laune bewahrt er sich trotzdem. Auch als er nach dem Aufstieg bis zu 100 Sekt-und Bierflaschen auf dem Platz einsammeln musste. „Da hat die Freude über den geschafften Aufstieg einfach überwogen. Das haben wir als Team hinter dem Team sehr gerne gemacht und ist selbstverständlich. Wir unterstützen uns alle gegenseitig, wie in einer Familie. Das taugt mir“, erzählt er. Es ist sein Traumjob, den er bei den Kickers ausübt. Das sagt ernicht nur deutlich, es ist ihm auch deutlich anzusehen. Nebenbei macht Niki seine Weiterbildung zum Fachagrarwirt fürSportplatzpflege. „Damit bin ich dann hoffentlich im November fertig.“ Dann ist er schon über drei Jahre bei den Kickers. Vielesehr schöne Erinnerungen hat er mit dem Verein bereits gesammelt und so auch sein Team mit ihm. Weitere sollen in Zukunft noch hinzukommen. Auch wenn das heißt, dass Niki wieder stundenlang Flaschen einsammeln muss.

Die „Goldene Raute“: Kickers erhalten höchste Auszeichnung durch den Bayerischen Fußballverband
15.11.2021
Großes Heimspiel-Wochenende bei den FWK-Frauen
12.11.2021
Einladung zur ordentlichen Mitgliederversammlung am 17. November 2021
11.11.2021