Offener Brief zum Jahreswechsel von Kickers-Präsident Michael Grieger
Der anstehende Jahreswechsel mit den Weihnachtsfeiertagen ist für uns alle üblicherweise die Zeit zum Innehalten, zum Rückblick auf das vergangene Jahr und für die Ausschau auf das kommende Jahr.
Das Jahr 2021 neigt sich also seinem Ende entgegen – und wir leben noch, um das Positive auf den Punkt zu bringen! Wir leben noch, was angesichts der Pandemielage schon im wörtlichen Sinne keine Selbstverständlichkeit ist. Wir leben aber auch noch im sportlichen Sinne, was angesichts der anhaltenden Misserfolgsserie fast schon eine Überraschung ist. Wir haben uns alle dieses Jahr anders vorgestellt und dies betrifft auch die sportliche Entwicklung unserer ersten Mannschaft, die freilich, zugegebenermaßen, unerfreulich war. Wir haben das Jahr als Tabellenvorletzter der 2. Bundesliga begonnen und beenden es als Tabellenvorletzter der 3. Liga.
Es gibt aber zum Glück auch Lichtblicke. Das ist zum einen der immer noch aufholbare Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze und die Leistungssteigerung im spielerischen Bereich, auch wenn gerade das letzte Spiel gezeigt hat, dass spielerische Fortschritte allein keine Tore schießen und keine Punkte holen. Ich habe die Hoffnung, dass wir gemeinsam den extrem wichtigen Klassenerhalt meistern und mit dem Gewinn des Toto-Pokals die Saison doch noch zu einem positiven Ende bringen und uns so wieder einen Startplatz im DFB-Pokal sichern können.
Zum anderen sind es unsere Jugendmannschaften, die uns positiv in die Zukunft sehen lassen können. Damit sind nicht nur die LZ-Teams, sondern auch die Breitensportmannschaften gemeint. Wider meiner eigenen Erwartung haben wir durch die Lockdowns keine oder kaum Jugendspieler an die Playstation verloren. Auch unsere Mitgliederzahl blieb mit knapp 1400 Mitgliedern bislang recht stabil. Zum Jahresende haben wir allerdings einige Austritte von Mitgliedern zu verzeichnen, die leider keinen Sinn mehr in der Mitgliedschaft in einem Sportverein sehen, wenn die gemeinsame Ausübung des Sports nicht mehr möglich ist. Dies ist nachvollziehbar, aber sehr bedauernswert! Weniger nachvollziehbar finde ich die Kündigungen von den Mitgliedern, die uns mit der Begründung des sportlichen Misserfolgs den Rücken kehren, da gerade wir als im Profibereich kleiner Verein in dieser schwierigen Zeit auf den gemeinsamen Zusammenhalt aller angewiesen sind!
Abschließend darf ich allen Mitgliedern, Wegbegleitern und Unterstützern Danke für ihre Hilfe im Jahr 2021 sagen und dies mit der Hoffnung auf weitere Unterstützung 2022 verbinden. Vor allen Dingen wünsche ich uns Allen Gesundheit und ein baldiges Ende der Pandemie.
Um das Jahr mit den Worten von Albert Einstein zu beenden:
Wenn’s alte Jahr erfolgreich war, dann freue Dich aufs Neue. Und war es schlecht, ja dann erst recht.