Testspiel: Die Kickers siegen mit 2:1 beim VfB Stuttgart
Nichtöffentlicher Test 2015/16
17.01.2016
Spielbericht
Sechs Tage vor dem Auftakt in die restliche Rückrunde der 3. Liga mit dem Heimspiel gegen den SC Preußen Münster (Samstag, 14 Uhr, FLYERALARM Arena) haben die Würzburger Kickers erstmals seit der Rückkehr aus dem Trainingslager im südspanischen La Manga auch auf deutschem Boden ihr erstes und damit auch letztes Testspiel der Winter-Vorbereitung bestritten und dabei einen starken Eindruck hinterlassen. Die Schützlinge von Cheftrainer Bernd Hollerbach hatten ursprünglich am Sonntag in der heimischen FLYERALARM Arena gegen Erstligist VfB Stuttgart antreten wollen, wegen des Wintereinbruches aber wurde die Partie kurzfristig auf das Trainingsgelände der Schwaben verlegt. Die Kickers setzten sich in dem temporeichen Test mit 2:1 (1:0) gegen den Erstligisten durch. Die Treffer für die Rothosen erzielten Joannis Karsanidis (36.) und der eingewechselte Amir Shapourzadeh (89.). Winter-Neuzugang Artem Kravets hatte den zwischenzeitlichen Ausgleich für den VfB besorgt (74.).
„Wir wollen das Ergebnis nicht überbewerten, das Resultat ist in Testspielen für mich ohnehin immer zweitrangig“, sagte Hollerbach, „viel wichtiger ist mir die Erkenntnis, dass wir hier und heute eine starke Leistung gezeigt haben und wir jetzt auch wissen, dass wir in der Vorbereitung gut gearbeitet haben. Wir sind wieder voll in Schuss. Das aber braucht es auch, denn ich habe Münster am Samstag selbst beim 2:0-Sieg in Düsseldorf gesehen, das war eine klasse Leistung.“
Karsandis bereitet Bieber-Treffer vor
Auf dem tadellosen Geläuf in Stuttgart – pünktlich zum Anpfiff hatte es auch aufgehört zu schneien – wirkten die Mainfranken anfangs noch etwas nervös. „Wir hatten Probleme mit dem Tempo und auch etwas Glück, nach einer guten Viertelstunde aber waren wir dann so richtig im Spiel und haben unsere Aufgaben absolut erfüllt“, sagte Hollerbach. Zwar verbuchte der VfB anfangs mehr Ballbesitz, allerdings wussten die Kickers den Erstligisten lange vom eigenen Strafraum fern zu halten. Nach knapp 20 Minuten machte FWK-Keeper Robert Wulnikowski die erste Möglichkeit der Hausherren zunichte. Daniel Didavi hatte Christian Gentner freigespielt, doch der Schuss ins lange Eck wurde zur Beute des Würzburger Schlussmannes. Auf der Gegenseite rückte indes VfB-Torwart Przemyslaw Tyton in den Fokus: Nach einem Freistoß von Nejmeddin Daghfous war der aufgerückte Clemens Schoppenhauer zur Stelle, köpfte die Kugel gegen den da bereits machtlosen Tyton an die Latte, den Nachschuss von Peter Kurzweg parierte der Stuttgarter Schlussmann schließlich (21.).
Fortan wurde es eine muntere Partie, denn zunächst blieb Wulnikowski Sieger im Duell mit Didavi (23.), vier Minuten später verfehlte ein Kopfball von Timo Werner – die Flanke kam von VfB-Winterneuzugang Kevin Großkreutz – das Würzburger Gehäuse. Die Schwaben versuchten es immer wieder, über die Außenbahnen zu Möglichkeiten zu gelangen, doch die Würzburger Defensive blieb konzentriert und wusste die Versuche der Kramny-Elf immer wieder geschickt zu unterbinden. Und auch nach vorne lief es bei den Rothosen: Neun Minuten vor der Pause schlüpfte Joannis Karsanidis in die Rolle des Torschützen. Er bekam den Ball von Daniel Nagy in die Schnittstelle gepasst, zog ab und traf zur Kickers-Führung. Der am kurzen Pfosten lauernde Angreifer Christopher Bieber war letztlich nicht wie ursprünglich von vielen angenommen per Kopf am Ball. Mit dem Zwischenstand ging es dann auch in die Pause.
Nach dem Wechsel war es weiterhin ein Duell auf Augenhöhe – und die Kickers blieben hoch konzentriert, stellten den Erstligisten immer wieder vor Probleme im Spielaufbau und kamen nach einer guten Stunde selbst zu zwei guten Möglichkeiten binnen weniger Augenblicke. Aber beide Mal blieb VfB-Keeper Tyton Herr der Lage, bewahrte seine Elf vor dem zweiten Gegentreffer. Und urplötzlich stand es 1:1 – denn nach einem Freistoß war Stuttgarts zweiter Winter-Neuzugang per Kopf zur Stelle: Artem Kravets, der vorerst bis zum Rundenende von Dynamo Kiew ausgeliehen worden ist, egalisierte die Würzburger Führung eine Viertelstunde vor dem Ende. Der 26-Jährige war nach einer Stunde eingewechselt worden und erzielte gegen die Kickers sein erstes Tor im VfB-Dress.
Siegtreffer entspringt einer Co-Produktion der Joker
Doch es sollte noch ein weiterer Treffer fallen – und aus Würzburger Sicht auch auf der richtigen Seite: Eine Minute vor dem Abpfiff stachen die Joker zu. Der eingewechselte Niklas Weißenberger bediente den ebenfalls in der zweiten Hälfte gebrachten Amir Shapourzadeh, und der FWK-Kapitän fackelte nicht lange und traf zum 2:1-Siegtreffer. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftritt heute, die Jungs haben ihre Sache richtig gut gemacht“, sagte Hollerbach.
Hollerbachs Wunschformation steht im Großen und Ganzen
Während der Würzburger Cheftrainer insgesamt 14 Akteure zum Einsatz brachte, wechselte der VfB in dem Testspiel zehnmal. Im Großen und Ganzen, so bestätigte es Hollerbach, steht seine Wunschformation für das Drittliga-Match am kommenden Samstag gegen Münster, „auf zwei, drei Positionen bin ich mir noch nicht zu einhundert Prozent sicher.“
Aufstellung
Stuttgart: Tyton – Großkreutz (60. Kravets), Schwaab (80. Hlousek), Niedermeier (80. Sunjic), Insua (69. Heise) – Serey Dié (69. Wanitzek), Gentner (69. Tashchy)– Rupp (60. Maxim), Didavi (60. Klein), Kostic (69. Ristl)– Werner (60. Kruse).
Würzburg: Wulnikowski – Nothnagel, Schoppenhauer, Weil, Kurzweg – Karsanidis, Fennell – Benatelli, Nagy (87. Weißenberger), Daghfous (78. Gutjahr) – Bieber (62. Shapourzadeh).
Daten
Tore: 0:1 Karsanidis (36.), 1:1 Kravets (74.), 1:2 Shapourzadeh (89.).