Kickers holen durch einen 2:0-Sieg gegen den VfB Stuttgart II den ersten Dreier der Saison

Ein historischer Tag für die Würzburger Kickers. Mit einem 2:0-Auswärtsieg holten die Rothosen beim VfB Stuttgart II den ersten Dreier der Vereinshistorie in der 3. Liga. Nach vier sieglosen Spielen gelang am 5. Spieltag der Saison der ersehnte erste Sieg. 956 Zuschauer, davon rund 350 aus Würzburg, sahen im GAZI-Stadion auf der Waldau einen verdienten Sieg der Kickers. Torlos gingen beide Mannschaften in die Halbzeitpause, ehe Dennis Russ in der 55. Minute und Rico Benatelli in der 79. Minute die Kickers zum verdienten Sieg schossen.

Bernd Hollerbach wechselte nach der 0:1-Niederlage am vergangenen Samstag gegen die SG Sonnenhof Großaspach sein Team auf fünf Positionen durch. Neben den gesperrten Nico Herzig und Peter Kurzweg mussten auch Christian Demirtas, Liridon Vocaj und der Kapitän Amir Shapourzadeh auf der Bank Platz nehmen. Dafür rückten Dominik Nothnagel, Clemens Schoppenhauer, Joannis Karsanidis, Dennis Russ und Lukas Billick in die Startelf. „Ich wollte einigen Spielern auf Grund der Belastung der englischen Wochen eine Pause geben“, begründete Hollerbach die Wechsel, „wir haben im Training gut gearbeitet und ich kann mich auf alle Spieler verlassen.“ Bereits nach 5 Minuten war Bernd Hollerbach gezwungen sein Team erneut zu verändern: Daniel Nagy musste mit Adduktorenproblemen das Spiel verlassen, für ihn kam Marco Haller in die Partie.

Die Würzburger fanden nur schwer in das Abendspiel. Nach 9 Minuten mussten die mitgereisten Kickers-Fans tief durchatmen. Richard Weil köpfte den Ball in Bedrängnis zum eigenen Torwart Robert Wulnikowski zurück, der den Ball außerhalb des Strafraums mit der Hand aufnehmen musste. Schiedsrichter Tim Skorczyk gab dem heutigen Kapitän der Rothosen nur die gelbe Karte. Trainer Bernd Hollerbach zollte der Schiedsrichterleistung Respekt: „Er hat seine Linie gehabt und ein gutes Fingerspitzengefühl bewiesen.“

Im Anschluss entwickelte sich ein verfahrenes und hektisches Spiel. Man merkte beiden Mannschaften an, dass dies eine richtungsweisende Begegnung war. So blieben klare Spielzüge und Torszenen Mangelware. In der 20. Minute tauchten die Würzburger das erste Mal gefährlich vor dem Kasten der Schwaben auf. Erst klärten die Stuttgarter vor dem einschussbereiten Dennis Russ, kurz danach blieb Marco Hallers Schuss in der Abwehr der Bundesligareserve hängen. Nur zwei Minuten später hatte Stürmer Christopher Bieber die Riesenchance, die Würzburger in Führung zu schießen. Nach einer Freistoßflanke aus dem Halbfeld fing ein Stuttgarter Abwehrspieler, es ging ein vermeintlichen Pfiff voraus, den Ball mit der Hand. Dem Schiedsrichter blieb nur die Wahl auf Elfmeter zu entscheiden. Doch Bieber scheiterte mit seinem Schuss an Torhüter Marius Funk. Danach verflachte die Begegnung immer mehr und es ging ohne weitere Höhepunkte in die Halbzeitpause.

Auch in der zweiten Halbzeit hielten die Würzburger den Gegner vom eigenen Strafraum fern, ohne selbst Torgefahr auszustrahlen. Bis zur 55. Minute: Christopher Bieber verlängerte einen langen Ball mit dem Kopf genau in den Lauf von Dennis Russ. Dieser schob den Ball in Torjägermanier, am herauseilenden Stuttgarter Keeper vorbei, zur 1:0-Führung für die Unterfranken ins Netz. Danach verteidigten die Kickers konzentriert, was auch VfB-Trainer Jürgen Kramny anerkannte, „Würzburg hat gut verteidigt. Mit dem Rückstand ist es gegen eine solch defensiv starke Mannschaft doppelt schwer.“ Daran konnte auch der in dieser Woche für die Bundesligamannschaft verpflichtete Jan Kliment, der in der Startelf der VfB-Reserve stand, nichts ändern. 

In der 79. Minute spielten die Würzburger einen der wenigen Konter gezielt zu Ende. Fennell schickte den starken Dennis Russ auf die Reise; dessen Maßflanke musste Rico Benatelli aus fünf Metern nur noch zum 2:0 über die Linie drücken. Danach spielten die Kickers die Partie souverän zu Ende und holten sich den ersten Sieg der Saison. „Mit sechs Punkten aus fünf Spielen können wir zufrieden sein, besonders wenn man die Art und Weise, wie wir die ersten Spiele aufgetreten sind, bewertet. Als Aufsteiger hat man es in dieser Klasse immer schwer. Mich freut es, dass die Jungs sich endlich für den Aufwand belohnt haben“, zog Trainer Bernd Hollerbach ein zufriedenes Fazit.

Am kommenden Samstag steht für die Kickers gegen Zweitligaabsteiger FC Erzgebirge Aue (14 Uhr, FLYERALARM Arena) das nächste schwere Spiel an.