Bittere Kickers-Niederlage: 0:1 beim FSV Mainz 05 II

Erste Auswärtsniederlage für die Würzburger Kickers in dieser Saison: Der Aufsteiger unterlag am Samstag beim FSV Mainz 05 II vor 1015 Zuschauern mit 0:1 (0:0). „Eine bittere Niederlage, vor allem vor dem Hintergrund, dass wir in der zweiten Halbzeit gefühlte 70 Prozent Ballbesitz und drei, vier riesige Möglichkeiten haben und uns dann durch einen Konter das Gegentor fangen“, sagte Trainer Bernd Hollerbach.

Die Partie am altehrwürdigen Mainzer Bruchweg wurde mit fünfminütiger Verspätung angepfiffen, weil, so der Stadionsprecher, ein Zug mit Fans nicht planmäßig in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt angekommen war. Für den gesperrten Rothosen-Kapitän Amir Shapourzadeh trug Keeper Robert Wulnikowski die Binde, für Shapourzadeh kam Marco Haller. Zudem startete im Vergleich zum 0:0 der Vorwoche gegen Erfurt Joannis Karsanidis für Liridon Vocaj, der nicht mit nach Mainz gekommen war. Erstmals im Kader von FWK-Trainer Bernd Hollerbach stand der nach seinem Kreuzbandriss vom VfR Aalen gekommene Nejmeddin Daghfous, der nach einer knappen Stunde auch zu seinem Debüt im Würzburger Dress mit der „10“ kam.

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Die Mainzer Tabellenzweiten indes verzichteten auf die Dienste des Bulgaren Todor Nedelev, der am Sonntag beim 0:1 Bulgariens gegen Italien nach einer guten Stunde ausgewechselt worden war und in der U 23 hätte weiter Spielpraxis sammeln sollen. Nedelev hatte unter der Woche im Team von FSV-Coach Sandro Schwarz mittrainiert, stand aber nicht auf dem Spielberichtsbogen der „kleinen“ Nullfünfer.

Es dauerte eine ganze Weile am Bruchweg, ehe sich in dem von beiden Reihen sehr diszipliniert geführten Match etwas tat. Während die Hausherren mit zwei, drei schnellen Spielzügen sich ein paar Halbchancen erarbeiteten, war es auf Seiten der Rothosen Marco Haller, der erstmals nach 37 Minuten für Torgefahr sorgte. Sein Schuss aus 18 Metern aber verfehlte den Kasten der Nullfünfer. Sechs Minuten später setzte sich Dennis Russ auf der rechten Außenbahn stark durch, bediente Angreifer Christopher Bieber – dessen Schuss aber wurde zur Ecke abgeblockt. So ging es vor den Augen des früheren Schalker Trainers Jens Keller torlos in die Kabinen.

Die erste Aktion nach der Pause gehörte den Hausherren: Stürmer Lucas Höler traf aber nur das Außennetz (48.), Augenblicke später zirkelte Rico Benatelli auf der Gegenseite den Ball aus der Drehung knapp am Mainzer Kasten vorbei. Und wiederum nur zwei Minuten später fasste sich erneut Benatelli ein Herz, zog ab und traf vor rund 200 mitgereisten Kickers-Fans, die auf den Rängen klar den Ton angaben, die Latte (51.). Nun schienen die Würzburger am Drücker, denn Royal-Dominique Fennell verbuchte die nächsten Würzburger Chancen: Sein Schuss aus 18 Metern verfehlte sein Ziel zunächst noch deutlich, dann scheiterte er aus spitzem Winkel an FSV-Keeper Jannik Huth – und im Gegenzug passierte es dann: Einen Mainzer Konter über Patrick Pflücke schloss Devante Parker zur Hausherren-Führung ab (56.) - eine kalte Dusche. „Das passiert in einem Moment, in dem wir die komplette Spielkontrolle haben“, sagte Hollerbach.

Der Trainer reagierte prompt, wechselte in der 58. Minute gleich zweimal: Für Christopher Bieber brachte er Adam Jabiri, Daghfous ersetze Fennell. In der 67. Minute kam zudem Niklas Weißenberger für den mit Gelb vorbelasteten Peter Kurzweg. Es dauerte aber etwas, ehe die klar feldüberlegenen Würzburger wieder richtig gefährlich wurden – erneut war es Benatelli, der aus 19 Metern aber seinen Meister im Mainzer Schlussmann Jannik Huth fand (72.). „Vor allem in der zweiten Halbzeit waren wir gegen ein Topteam wie Würzburg gezwungen, sehr tief zu stehen“, konstatierte Schwarz, „Wir sind absolut froh, dass wir hier als Sieger vom Platz gegangen sind.“ Das lag auch daran, dass die Kickers bis zum Schluss alles versuchten, aber die Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt waren.