2:2 gegen Aalen: Kickers belohnen sich daheim wieder nicht

Es ist schon fast wie verhext – die Würzburger Kickers haben sich auch im Heimspiel gegen den VfR Aalen nicht für ihre gute Leistung vor eigenem Publikum belohnt. Nach 90 Minuten stand es vor 4395 Zuschauern in der FLYERALARM Arena 2:2 (0:0). Zweimal lag der Aufsteiger in Führung, doch am Ende genügten dem Gast von der Schwäbischen Alb zwei Konter-Möglichkeiten, um einen glücklichen Punkt aus Würzburg zu entführen. „Langsam wird es komisch, dass wir trotz guter Leistung daheim nicht gewinnen“, sagte Kickers-Trainer Bernd Hollerbach. Sein Pendant, VfR-Coach Peter Vollmann, konnte die 90 Minuten perfekt einschätzen: „Ich weiß, warum Bernd Hollerbach heute ganz bestimmt nicht mit dem Punkt zufrieden ist. Wir indes müssen es angesichts des Spielverlaufes absolut sein.“

• Die Zusammenfassung des Spiel beim SWR

Hollerbach hatte im Vergleich zum 2:1 (1:1)-Erfolg vor Wochenfrist beim SV Stuttgarter Kickers nur eine Änderung in der Startformation vorgenommen – und das gezwungenermaßen: Daniel Nagy spielte für den weiter verletzten Joannis Karsanidis.

Schon nach sechs Minuten prüfte Würzburgs Nejmeddin Daghfous Aalens Schlussmann Daniel Bernhardt, auf der Gegenseite stand Kickers-Keeper Robert Wulnikowski seinen Mann und hatte keine Mühe, den Ball von Matthias Morys zu klären (7.). Die Partie wurde danach weitgehend von beiden Defensivreihen dominiert, während die Rothosen zumindest geduldig nach vorne agierten und das Spiel machten. Aalen indes kam nur selten in die Hälfte der Gastgeber. Nach einer halben Stunde versuchten es erst Rico Benatelli und kurz darauf Daghfous aus der Distanz – zweimal parierte Bernhardt. Davor war Amir Shapourzadeh nach einem Benatelli-Zuspiel ebenfalls an Bernhardt gescheitert, der auch den Nachschuss Benatellis beim zweiten Zupacken sicher hatte (17.). Trotz der deutlich größeren Spielanteile für die Kickers ging es ohne Tore in die Pause.

Nach dem Seitentausch erhöhten die Mainfranken weiter Druck und Schlagzahl und trugen einen Angriff nach dem anderen vor. „Das ist unser Spiel, und das haben wir heute wieder gut gemacht“, sagte Hollerbach. Und nun ergaben sich auch hochprozentigere Möglichkeiten: Daghfous aber scheiterte an Bernhardt (52.). Und als Daniel Nagy nach einer knappen Stunde im Aalener Strafraum zu Boden ging, blieb die Pfeife des Referees stumm – eine knifflige Situation. Doch auch davon ließen sich die Würzburger nicht entmutigen – im Gegenteil: In der 69. Minute bediente Shapourzadeh den aufgerückten Clemens Schoppenhauer und der drückte den Ball aus kurzer Distanz zur vollauf verdienten Führung über die Linie. Doch nur sieben Minuten später dann die erste und (leider) nicht letzte kalte Dusche: Nach einen Konter war Dominick Drexler zur Stelle und markierte den überraschenden 1:1-Ausgleich.

Kurz geschüttelt – und weiter, hieß es für die Rothosen, die auch prompt zu antworten wussten: Kapitän Shapourzadeh setzte sich über die rechte Seite stark durch und traf zur neuerlichen Führung für den Aufsteiger, der – wie es Vollmann formulierte – „die Partie dominierte und viel mehr Möglichkeiten besessen hat“. Das aber alles nutzte nichts, denn vier Minuten vor dem finalen Pfiff kassierten die Hausherren den zweiten Konter, wieder klingelte es im Kickers-Kasten: Der eingewechselte Steffen Kienle bescherte dem VfR Aalen mit seinem Treffer zum 2:2-Endstand einen schmeichelhaften Punktgewinn in der FLYERALARM Arena.

Für die Kickers steht nun am kommenden Samstag das Auswärtsspiel beim F.C. Hansa Rostock im Ostseestadion an, der frühere Erstligist hatte bereist am Freitagabend eine 1:3-Niederlage bei der Zweitvertretung des VfB Stuttgart hinnehmen müssen.