0:1 im Test: Engagierte Kickers unterliegen den Löwen

Der FC Würzburger Kickers hat den Test in der Pflichtspielpause gegen Zweitligist TSV 1860 München mit 0:1 (0:0) verloren. Trotz einer über weite Strecken engagierten Leistung zog der Drittligist vor rund 500 Zuschauern im mittelfränkischen Schwabach den Kürzeren. Das Ergebnis freilich war zweitrangig, für die Rothosen kamen am Freitagnachmittag insgesamt 18 Akteure zum Einsatz.

"Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftritt. Zum einen war es wichtig, im Spielrhythmus zu bleiben, zum anderen ist es immer interessant, gegen einen höherklassigen Klub zu spielen. Da können wir nur lernen", sagte FWK-Chefcoach Bernd Hollerbach nach den 90 Minuten auf Augenhöhe: "Wir haben einen ordentlichen Test abgeliefert und engagiert unser Spiel gemacht." Löwen-Trainer Benno Möhlmann sah "ein wirklich gutes Testspiel mit sehr viel Tempo und großer Intensität. Die Würzburger waren der erwartet starke Gegner und haben uns entsprechend gefordert." 

FWK-Coach Bernd Hollerbach hatte seine Startformation im Test gegen die Löwen im Vergleich zum 0:0 in Rostock am vergangenen Samstag erwartungsgemäß geändert: So feierte Nico Gutjahr nach fünfwöchiger Verletzungspause sein Comeback, auch Dennis Russ, Daniel Nagy und der Ex-Sechziger Peter Kurzweg standen diesmal von Beginn an auf dem Platz im Schwabacher Sportpark. Christopher Bieber und Fabian Weiß, die am Donnerstag erkrankt schon nicht trainieren konnten, fehlten auch im Vergleich mit dem Zweitligisten aus der Landeshauptstadt und traten die Reise ins Mittelfränkische nicht mit an.

Die Münchner waren ordentlich in die Partie gestartet, aber nach zehn Minuten übernahmen die Kickers die Kontrolle, hatten mehr vom Spiel und legten einen ebenso ordentlichen wie engagierten Auftritt hin. Nach einer knappen Viertelstunde scheiterte Rico Benatelli aus fünf Metern an TSV-Keeper Moreno. In der 22. Minute fehlte Nagy nach einem Pass von Kapitän Amir Shapourzadeh die Präzision, auch der Schuss von Nico Gutjahr verfehlte sein Ziel (31.). Auf der Gegenseite traf Claasen nur den Pfosten – der Löwe war da allerdings im Abseits gestanden. Kurz vor der Pause verfehlte Ortega mit einem 16-Meter-Schuss den Kasten von Würzburgs Keeper Robert Wulnikowski knapp. Die Rothosen hatten letztlich mehr Ballbesitz – ein Klassenunterschied war indes nicht zu erkennen. Passend meinte Möhlmann hinterher, dass "ich schon glaube, dass die Kickers das Potenzial besitzen, um mittelfristig auch um Punkte gegen uns zu spielen".

Zur zweiten Halbzeit brachte Hollerbach mit Keeper Dominik Brunnhübner, Dominik Nothnagel, Royal-Dominique Fennell, Liridon Vocaj und Adam Jabiri fünf neue Akteure. Möhlmann schickte seine Löwen unverändert zurück aufs Feld. Und auch das Bild war unverändert: Die Kickers besaßen gleich eine gute Gelegenheit, Nothnagel ließ sich den Ball nicht vom Fuß nehmen, legte ein Solo hin und bediente Nagy, der aus elf Metern am starken Löwen-Keeper Moreno scheiterte (51.). Die Münchner indes trafen zehn Minuten später nach einem Freistoß von Michael Liendl die Oberkante der Latte.

In der 66. Minuten waren es die Blauen, die ins Schwarze trafen. Nach einem verunglückten Pass schnappte sich Fejsal Mulic die Kugel und hatte freie Bahn, umkurvte den herausgeeilten Dominik Brunnhübner und traf zur Münchner Führung. Nur Augenblicke später zeigte Brunnhübner seine ganze Klasse und verhinderte Mulic‘ zweiten Treffer. Die Würzburger standen in dieser Phase zu weit von ihren Gegenspielern entfernt, der TSV 1860 nutzte die Freiräume geschickt aus. Es dauerte aber nicht lange, ehe der Drittligist wieder in der Spur war: Nach einer Flanke brachte aber Richard Weil keinen richtigen Druck hinter seinen Kopfball (75.). Drei Minuten vor dem Ende verfehlte noch ein Schuss von Vocaj den Löwen-Kasten, so dass es beim 0:1 aus Sicht der Mainfranken blieb. "Natürlich ärgert uns das Gegentor", sagte Würzburgs Innenverteidiger Clemens Schoppenhauer, "aber letztlich können wir unterm Strich zufrieden sein mit dem Auftritt. Entscheidend ist es für uns, dass wir aus solch einem Spiel lernen und den nächsten Schritt machen."