Soriano-Doppelpack beim 3:0-Heimsieg gegen Preußen Münster
22. Spieltag 2015/16
17.02.2016
Spielbericht
179 Tage nach dem bislang einzigen Heimsieg haben die Würzburger Kickers unter Flutlicht den Bann gebrochen und ihren Fans den zweiten Dreier in der FLYERALARM Arena geschenkt: Das FWK-Team von Cheftrainer Bernd Hollerbach setzte sich am Mittwochabend vor 3896 Zuschauern mit 3:0 (2:0) gegen den SC Preußen Münster durch und hat sich nun ein Acht-Punkte-Polster auf die Abstiegsränge geschaffen. Stürmer-Neuzugang Elia Soriano schnürte bei seiner Heimpremiere einen Doppelpack (3., 10.), Royal-Dominique Fennell setzte mit dem Treffer zum 3:0 den Schlusspunkt (90.). „Es geht mir nicht um das Ergebnis“, sagte Hollerbach, „es geht mir vielmehr um die Art und Weise, wie wir auftreten. Und das hat mir heute gefallen, ich bin stolz auf meine Jungs.“
Der Würzburger Fußball-Lehrer vertraute gegen den Tabellen-Sechsten aus Westfalen der Elf, die bereits am vergangenen Sonntag beim FC Erzgebirge Aue einen Zähler beim 0:0 ergattert hatte. Vom Anpfiff weg wirkten die Hausherren engagierter, williger und sie waren auch gleich kaltschnäuzig. Nach nicht einmal 180 Sekunden zappelte die Kugel bereits im Netz – und der Fußball taugt für schöne Geschichten, Mann im Mittelpunkt war Elia Soriano. Der Deutsch-Italiener, in der Winterpause von den Stuttgarter Kickers an den Dallenberg gekommen und zu Saisonbeginn bei den Schwaben noch unter dem jetzigen Preußen-Trainer Horst Steffen aktiv, verwertete ein Zuspiel von Lukas Billick zur frühen Kickers-Führung. Und es ging weiter in eine Richtung: Eine weitere Unsicherheit in der Gäste-Abwehr nutzte Soriano, der sich den Ball perfekt zurechtlegte und in der zehnten Minute zum zweiten Mal jubelte. „Wir wissen, warum wir ihn haben. Eli hat in den letzten Wochen hart an sich gearbeitet und einiges im körperlichen Bereich nachgeholt, das zahlt sich aus“, sagte Hollerbach – und der Doppeltorschütze findet, „dass ich hier toll aufgenommen worden bin, ich mich hier wohlfühle und die Arbeit mir hier sehr viel Spaß macht.“
Der Angreifer hatte sein Versprechen, gegen den Ex-Trainer treffen zu wollen, gleich doppelt gehalten. „Wer hier in Würzburg nach zehn Minuten mit 0:2 hinten liegt, weiß, wie schwer das werden wird“, sagte SC-Coach Horst Steffen. In der Folge ließen die Würzburger den Preußen wenig Räume, arbeiteten konsequent gegen den Ball und erzwangen immer wieder Fehler beim Gast. Nejmeddin Daghfous per Freistoß (14.) und gekonnt aus der Drehung (17.) verbuchte die weiteren Kickers-Möglichkeiten. An der Dominanz der Rothosen änderte sich bis zum Pausenpfiff nichts, und auch im zweiten Durchgang bot sich den fast 4.000 Zuschauern das gleiche Bild. Chancen hatten die Mainfranken ebenfalls noch genügend: Daghfous scheiterte an Keeper Niklas Lomb (52.), Kopplin rettete im letzten Augenblick gegen Soriano (56.) und nach einer guten Stunde wussten weder Niklas Weißenberger noch Rico Benatelli aus einem Gestochere kein Kapital zu schlagen. Acht Minuten vor dem finalen Pfiff war Soriano darauf und dran, sein drittes Tor zu markieren, bei seinem Sololauf aber scheiterte es im Eins-gegen-Eins-Duell an Lomb.
Hollerbach: "Die Liga ist verdammt eng, für uns zählt einzig und alleine der Klassenerhalt"
Doch einmal sollte der Torschrei noch durch die FLYERALARM Arena schallen: Nach einem Eckball behandelte Fennell die Kugel wie ein Schmied das Eisen und jagte den Ball zum 3:0 in die Maschen. Perfekt war der zweite Heimsieg der Saison, der den Kickers jetzt acht Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge beschert: „Wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen. Wir machen das jetzt sein eineinhalb Jahren, dafür haben wir Tolles geleistet“, sagte Hollerbach und nahm auf der Pressekonferenz auch gleich jedweden Träumereien den Wind aus den Segeln: „Die Liga ist verdammt eng, für uns zählt einzig und alleine der Klassenerhalt – dafür brauchen wir mindestens 42 Punkte, und die gilt es, so schnell als möglich zu holen. Über nichts anderes brauchen wir jetzt zu reden. Ich freue mich für meine Mannschaft, die sich heute für einen starken Auftritt belohnt hat. Das macht mich stolz.“
Aufstellung
Würzburg: Wulnikowski – Billick, Weil, Fennell, Nothnagel – Weißenberger, Karsanidis (86. Vocaj), Taffertshofer, Benatelli – Daghfous (90. Shapourzadeh), Soriano (90. Bieber).
Münster: Lomb – Kopplin, Pischorn, Schweers, Fe. Müller – Schwarz (76. Wiebe), Philipps, Kara – P. Hoffmann (73. Özkara), Grimaldi (66. Reichwein), Amachaibou.
Daten
Tore: 1:0 Soriano (3.), 2:0 Soriano (10.), 3:0 Fennell (90.).
Gelb: Taffertshofer (1.) / Pischorn (4.), Kara (5.), Kopplin (1.), Reichwein (2.).
Schiedsrichter: Kampka (Mainz).
Zuschauer: 3.896.