3:1 in Halle: Kickers knacken 40-Punktemarke

Hallescher FC
1 : 3
FC Würzburger Kickers

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28. Spieltag 2015/16

01.03.2016

Spielbericht

Der FC Würzburger Kickers hat in seiner Drittliga-Premierensaison am 28. Spieltag die 40-Punkte-Marke geknackt: Das Team von Cheftrainer Bernd Hollerbach setzte sich am Dienstagabend vor 6.043 Zuschauern im Erdgas Sportpark mit 3:1 (1:0) beim Halleschen FC durch und feierte seinen neunten Saisonsieg. Es war gleichzeitig der erste bei einem Klub in den neuen Ländern. Damit sind die Rothosen auf einem guten Weg in Richtung Klassenerhalt. Die Treffer für den sechsten Auswärts-Dreier der Mainfranken in dieser Spielzeit erzielten Joannis Karsanidis, Nejmeddin Daghfous und Rico Benatelli. "Ich muss meinem Team ein Kompliemnt machen. Wir hatten ja erst am Samstag gespielt, und haben heute trotzdem wieder eine körperlich starke Leistung abgerufen", sagte Hollerbach. Bereits an diesem Samstag tritt der FWK schon wieder zu Hause an: Gegner um 14 Uhr in der FLYERALARM Arena ist der SV Werder Bremen II.

 

Die Kickers starteten auch im Erdgas Sportpark von Halle in exakt jener Formation, die am vergangenen Samstag die Zweitvertretung des 1. FSV Mainz 05 mit 1:0 (1:0) bezwungen hatte. Die Hausherren erwischten den besseren Start, machten gleich richtig Tempo und besaßen in der Auftaktviertelstunde die eine oder andere gute Gelegenheit. Wirklich brenzlig wurde es auch nach 17 Minuten. Doch einen Freistoß von Sören Bertram parierte Kickers-Keeper Robert Wulnikowski, der kurz zuvor nach einem Eckball bereits zur Stelle gewesen war, allerdings hatte der Schiedsrichterassistenz in dieser Szene auf Abseits entschieden.

 

Die Kickers verbuchten ihre erste Möglichkeit nach rund 20 Minuten: Im Anschluss an einen Eckball von Amir Shapourzadeh kam Nejmeddin Daghfous aus etwa elf Metern zum Kopfball – doch auch HFC-Torwart Fabian Bredlow war auf dem Posten. Damit war die erste Sturm- und Drangphase der Gäste weitgehend überstanden, die Kickers-Defensive stand nun deutlich stabiler, ließ Halle kaum noch Platz zur Entfaltung – überhaupt wurden die Rothosen nun merklich mutiger, agierten forscher nach vorne. Bei einem Tempogegenstoß konnte Dániel Nagy gerade noch rechtzeitig vor dem HFC-Strafraum gestoppt werden (31.). Zwei Minuten später zeigte Referee Johann Pfeifer Würzburgs Innenverteidiger Royal-Dominique Fennell nach einem Foulspiel Gelb – für den Ex-Stuttgarter war es die fünfte Verwarnung im laufenden Wettbewerb, er muss damit an diesem Samstag im Heimspiel gegen den SV Werder Bremen II (14 Uhr, FLYERALARM Arena) eine Zwangspause einlegen.

 

In der 36. Minute gab’s aber schon wieder Grund zum Jubeln: Nach einem starken Zuspiel von Peter Kurzweg durch den Hallenser Strafraum lauerte Shapourzadeh am langen Pfosten, traf im Abschluss aber nur Aluminium – doch der Abpraller landete bei Joannis Karsanidis und der brachte die Kugel zur Kickers-Führung über die Torlinie. Für den 22 Jahre alten Mittelfeldspieler war es  der zweite Saisontreffer, bereits kurz vor Weihnachten hatte Karsanidis getroffen. Auch damals im Osten der Republik, nämlich bei Liga-Primus Dynamo Dresden. "Dieses Tor hat uns Auftrieb gegeben, wir waren unterm Strich bissiger und haben deshalb hier auch verdient gewonnen", sagte Wulnikowski.

 

Kurz vor dem Seitentausch prüfte Toni Lindenhahn noch FWK-Schlussmann Wulnikowski: Der Routinier aber klärte den 18-Meter-Schuss mit den Fäusten zur Ecke, die nichts einbrachte – und so gingen die Mainfranken mit der 1:0-Führung in die Kabine.

 

Die Kickers begannen nach der Pause forsch, spielten zielstrebig nach vorne – bei einer kniffligen Situation im Strafraum lief der Referee weiterlaufen. Doch die Kickers ließen sich davon nicht beirren und kamen nach 50 Minuten zum zweiten Treffer: Ein Freistoß von Nejmeddin Daghfous wurde noch abgefälscht – drin war das Ding, und die Rothosen führten mit 2:0. "Das war ein Treffer zum richtigen Zeitpunkt", sagte Hollerbach. Drei Minuten später rückte abermals Wulnikowski in den Mittelpunkt, als er einen Kopfball von Marco Engelhard parierte.

 

Für die Kickers sollte es noch besser kommen: Shapurzadeh legte einen Freistoß quer, Rico Benatelli fasste sich ein Herz, zog aus 17 Metern ab, Brredlow kriegte den Ball nicht richtig zu fassen und die Kugel überquerte sehr zur Freude der gut und gerne 70 mitgereisten FWK-Anhänger zum dritten Mal die Torlinie des HFC (63.). Nach 70 Minuten war es erneut der starke Wulnikowski, der im Duell mit Osayamen Osawe Sieger blieb. Eine Zeigerumdrehung später aber war der Würzburger Rückhalt machtlos – Stefan Kleineheismann traf aus kurzer Distanz (71.).

 

Auf der Gegenseite hatten die Kickers noch beste Möglichkeiten, das Resultat in die Höhe zu schrauben: Zunächst köpfte Royal-Dominique Fennell knapp am Pfosten vorbei (79.), kurz darauf brachte Daniel Nagy die Kugel aus kurzer Distanz nicht im Kasten unter. Und auch Daghfous' zwei Versuche aus spitzem Winkel strichen nur knapp am HFC-Gehäuse vorbei (82. und 90.). So blieb es beim 3:1-Erfolg, der den Kickers die Chance eröffnet, am Samstag gegen Brn die von vielen als magische bezeichnete 43-Punkte-Grenze zu erreichen. "Dass wir das können stimmt", sagte Hollerbach, "und das wollen wir auch. Alles andere interessiert mich nicht. Wir sind Aufsteiger, und unser Ziel ist der Klassenerhalt - alles andere sind Träumereien, die nichts für mich sind." 

Aufstellung

Halle: Bredlow, Lindenhahn, Müller, Kleineheismann, Kruse, Bertram, Jansen (56. Pfeffer), Engelhardt, Acquistapace (73. Stagge), Barnofsky (46. Rau), Osawe.

Würzburg: Wulnikoski - Kurzweg, Fennell, Weil, Nothnagel - Benatelli (88. Weißenberger), Taffertshofer – Shapourzadeh (69. Haller), Daghfous, Karsanidis - Nagy (83. Jabiri).

 

Statistiken

Tore: 0:1 Karsanidis (36.), 0:2 Daghfous (50.), 0:3 Benatelli (63.), 1:3 Kleineheismann (71.).

Schiedsrichter: Pfeifer (Rodgau).

Zuschauer: 6.043.

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