1:0-Erfolg in Aalen: Kickers sichern sich die Punkte 52, 53 und 54
34. Spieltag 2015/16
15.04.2016
Spielbericht
Der FC Würzburger Kickers hat am Freitagabend seinen achten Auswärtssieg eingefahren: Das Team von Cheftrainer Bernd Hollerbach setzte sich vor 5.067 Zuschauern in der Scholz-Arena mit 1:0 (1:0) bei Zweitliga-Absteiger VfR Aalen durch und hat sich die Punkte 52 bis 54 gesichert. Den Treffer des Tages erzielte Rico Benatelli nach fünf Minuten. „Ich bin unheimlich stolz auf meine Mannschaft, die heute bis zur letzten Minute und in Unterzahl einen tollen Fight abgeliefert hat“, sagte Hollerbach. Für VfR-Coach Peter Vollmann war es „ein sehr intensives Spiel, in dem wir die entscheidenden Fehler gemacht haben“.
Für die Mainfranken geht es nun mit einer Englischen Woche weiter. Am Mittwochabend steht ab 18.30 Uhr das bayerische Toto-Pokalhalbfinale beim Regionalligisten FC Memmingen an, ehe am Samstag (14 Uhr) der F.C. Hansa Rostock in der Würzburger FLYERALARM Arena zu Gast ist. Für das Heimspiel der Rothosen gegen die Kogge waren am Freitag bereits rund 5.000 Tickets abgesetzt. Karten gibt es weiterhin im Vorverkauf.
Die Würzburger hatten beim Gastspiel auf der Ostalb gezwungenermaßen im Vergleich zum 2:1 (1:0)-Erfolg gegen die Stuttgarter Kickers zwei Veränderungen in der Startformation vornehmen müssen: Für die wegen ihrer fünften Gelben Karten gesperrten Joannis Karsanidis und Elia Soriano rückten der wiedergenesene, frühere VfR-Akteur Nejmeddin Daghfous und Liridon Vocaj ins Team.
Und Vocaj war es auch, der nach fünf Minuten die Führung der Mainfranken vorbereitete: Der 22-Jährige legte den Ball per Kopf auf Rico Benatelli und der traf aus rund acht Metern zum 1:0. Für den 24 Jahre alten Mittelfeldspieler war es der fünfte Saisontreffer – sehr zur Freude der gut und gerne 400 mitgereisten FWK-Fans (Saisonauswärtsrekord). „Wir waren in den ersten Minuten nicht wirklich wach, haben dann aber das Tor stark vorbereitet und Zugriff aufs Spiel bekommen“, sagte Hollerbach.
Auf der Gegenseite hatte Dominick Drexler die große Chance, sein Torekonto auf zehn in die Höhe zu schrauben. Schiedsrichterin Riem Hussein, die bereits beim Vorrunden-0:0 der Würzburger gegen Werder Bremens Zweitvertretung auf Platz elf im Einsatz war, entschied nach einem Rempler von Peter Kurzweg an Drexler auf Strafstoß und zeigte dem Kickers-Akteur Gelb. Der Gefoulte aber nutzte die dicke Möglichkeit nicht, jagte den Ball rechts über den vom Ex-Aalener Robert Wulnikowski gehüteten Kasten (12.).
Drei Minuten nach dieser Aktion blieb die Pfeife der Fifa-Schiedsrichterin für internationale Frauen-Partien indes stumm: Würzburgs Kapitän Amir Shapourzadeh ging im Sechzehner-Duell mit Sebastian Neumann zu Boden. Alle Proteste nutzen nichts, Hussein ließ trotz eines offensichtlichen Kontaktes weiterspielen – und es gab gleich noch einen Nachschlag der Rothosen: Royal-Dominique Fennell versuchte sich aus der Distanz, verfehlte das Aalener Tor nur knapp (16.).
In der Folge wurde die Partie ruhiger, Chancen blieben auf beiden Seiten weitgehend aus. Sieben Minuten vor dem Gang in die Kabinen hatte Daghfous an alter Wirkungsstätte einem Freistoß nicht die nötige Präzision verliehen, der Ball verfehlte sein Ziel. So blieb es beim Seitentausch bei der Würzburger Ein-Tore-Führung in einer kampfbetonten Partie. „Wir waren in letzter Konsequent nicht gefährlich genug und hatten keine wirklich zwingende Möglichkeit“, sagte Vollmann.
Die zweiten 45 Minuten begannen indes mit einer Reihe von Aalener Eckbällen, die allesamt aber nichts einbrachten. Die Kickers hatten nach 48 Minuten bei einem Konter über Rico Benatelli eine gute Möglichkeit, letztlich aber landete der Ball in den Reihen der Gastgeber, die kurz darauf Benatelli die Chance aus der zweiten Reihe boten. Der Schuss aber wurde zur Beute von VfR-Keeper Daniel Bernhardt. Und nach einer knappen Stunde verfehlte Clemens Schoppenhauer einen Shapourzadeh-Freistoß um Haaresbreite.
Bitter wurde es für die Gäste vom Dallenberg nach 73 Minuten – da hatte sich Emanuel Taffertshofer bei einem Konter gleich gegen mehrere Foulversuche gewehrt, letztlich hatten die Aalener den Ball und den wollte sich der Würzburger Defensivspieler wieder holen. In dieser Szene entschied Riem Hussein auf Foul und zückte zum Entsetzen der Rothosen glatt Rot. „Dass zuvor der Vorteil gewährt wird, ist legitim“, sagte Hollerbach: „Aber die Aktion von Taffi dann mit glatt Rot zu ahnden, verstehe ich nicht“, konstatierte Hollerbach: "Meiner Mannschaft wurde Unrecht getan, das ärgert mich."
Die Schlussviertelstunde mussten seine FWK-Schützlinge in einer jetzt hektischen Partie überstehen. Nach einem Freistoß hatte Sebastian Neumann Aalens Ausgleich im Ansatz auf dem Fuß, doch auch dieser Ball aber ging daneben (76.). „Wir haben auch mit zehn Mann nichts zugelassen“, sagte Torschütze Rico Benatelli: „Das war schon in der Vorrunde unser Plus, jetzt aber treffen wir auch vorne. Das war heute ein hartes Stück Arbeit. Wir sind einfach nur froh gewonnen zu haben. Jetzt geht der Blick zum Totopokalspiel in Memmingen. Das ist das Wichtigste jetzt.“
Aufstellung
Aalen: Bernhardt – Schwabl, Barth (86. Kienle), Neumann, T. Schulz – Welzmüller, R. Müller, Vasiliadis – Drexler, Kotzke (72. Ojala) – Morys.
Würzburg: Wulnikowski – Nothnagel (46. Billick), Schoppenhauer, Weil, Kurzweg - Fennell, Taffertshofer - Vocaj (89. Haller), Benatelli, Daghfous – Shapourzadeh (63. Nagy).
Statistiken
Tor: 0:1 Benatelli (5.).
Rot: Taffertshofer (73., Würzburg).
Gelb: Kotzke (1.), Drexler (8.) / Kurzweg (5.), Benatelli (6.), Schopenhauer (4.), Billick (3.).
Bes. Vorkommnis: Drexler (Aalen) vergibt Foulelfmeter (12.).
Schiedsrichterin: Hussein (Bad Harzburg).
Zuschauer: 5.067.