Das Märchen ist wahr geworden: Kickers steigen in die Zweite Liga auf
Relegation, Rückspiel 2015/16
24.05.2016
Spielbericht
Waaahnsinn! Der FC Würzburger Kickers steht tatsächlich in Liga zwei. Das Team von FWK-Cheftrainer Bernd Hollerbach setzte sich nach dem 2:0 (1:0)-Hinspiel-Erfolg vom vergangenen Freitag in der FLYERALARM Arena nun auch beim MSV Duisburg mit 2:1 (1:1) durch und machte so den Aufstieg perfekt. „Es ist ein kleines Märchen“, sagte Hollerbach: „Wir alle im Verein können verdammt stolz darauf sein, was hier in zwei Jahren passiert ist.“ Und Würzburgs NBA-Superstar Dirk Nowitzki twitterte als einer der ersten Gratulanten "Nie mer 3. Liga... Wahnsinn!" OB Christian Schuchardt sprach in seiner Gratulation vom "roten Wahnsinn".
Die Rothosen waren in der mit 29.500 Zuschauern besetzten Schauinsland-Reisen-Arena nach einem Eigentor von Clemens Schoppenhauer ins Hintertreffen geraten, doch Elia Soriano (37.) und schließlich Rico Benatelli (90.+2) sorgten für die Würzburger Wende. „Auch nach dem Rückstand wusste ich, dass ich mich auf meine Mannschaft verlassen kann“, sagte Hollerbach. „Das 1:1 war brutal wichtig“, betonte Soriano, der nach einem Pass von Richard Weil alles richtig machte und damit auch die Stimmung im Hexenkessel an der Wedau etwas dämpfte.
Die Kickers ließen schon wie im Hinspiel nicht viel zu und hatten die Zebras spätestens mit dem Ausgleichstor gezähmt. Vor allem nach dem Seitenwechsel war es eine absolut routinierte Leistung, die Benatelli nach Vorarbeit des eingewechselten Adam Jabir noch zu krönen wusste. Im Anschluss kannte der Jubel keine Grenzen – gemeinsam mit den über 2.000 mitgereisten Kickers-Fans feierte die Mannschaft den Triumph. Nur ein Jahr nach dem Aufstieg in die 3. Liga verabschieden sich die Rothosen ins deutsche Fußball-Unterhaus. „Im Grunde genommen, kam schon der letztjährige Aufstieg zu früh, aber trotzdem haben wir das hinbekommen, weil alle mit angepackt haben. Das werden wir auch jetzt wieder gemeinsam schaffen“, sagte Hollerbach. "Ich habe es noch immer nicht realisiert, das wird noch dauern", sagte Royal Dominique-Fennell, während Sorianoe "jetzt einfaach nur noch feiern" wollte: "Was in der neuen Saison auf uns wartet, werden wir noch früg genug wissen".
BFV-Präsident Koch: "Man kann vor dieser Leistung nur den Hut ziehen"
"Die Würzburger Kickers haben einen furiosen Aufstieg hingelegt und in der Region eine riesige Begeisterung entfacht. Innerhalb von fünf Jahren von der Landesliga in die 2. Bundesliga - vor dieser Leistung kann man nur den Hut ziehen. Auch wenn sich sportlicher Erfolg nicht am Reißbrett planen lässt, ist die Entwicklung der Unterfranken alles andere als ein Zufall. Die Kickers haben sich hohe Ziele gesetzt und die Professionalisierung mit Bernd Hollerbach und der gesamten Vereinsspitze akribisch vorangetrieben. Nun hat sich der Traum vom Aufstieg in die 2. Bundesliga schneller erfüllt, als gedacht. Die große Aufgabe besteht jetzt darin, mit ähnlichem Weitblick die notwendigen Rahmenbedingungen für die 2. Liga zu schaffen und dafür zu sorgen, dass auch mögliche Rückschläge den Verein nicht aus der Bahn werfen", erklärte BFV-Präsident Rainer Koch, der das Spiel live im Stadion verfolgte und Bernd Hollerbach und seiner Mannschaft im Namen des Bayerischen Fußball-Verbandes noch in der Kabine gratulierte.
Aufstellung
Duisburg: Lenz – Feltscher, Meißner, Hajri, Poggenberg – Tschanturia (56. Klotz), Albutat (73. Iljutcenko), Holland, Wolze (71. Bröker) – Obinna, Onuegbu.
Würzburg: Wulnikowski – Weil, Schoppenhauer, Fennell, Kurzweg (72. Nothnagel) – Benatelli, Taffertshofer – D. Russ, Karsanidis (83. Billick), Haller – Soriano (88. Jabiri).
Statistiken
Tore: 1:0 Schoppenhauer (33./Eigentor), 1:1 Soriano (37.), 1:2 Benatelli (90.+2).
Rot: Obinna (89., Duisburg, Meckern).
Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg).
Zuschauer: 29.500.