Bitteres 1:3 in Hannover: Die Kickers belohnen sich nicht

Hannover 96
3 : 1
FC Würzburger Kickers

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11. Spieltag 2016/17

30.10.2016

Spielbericht

Das schmeckt bitter: Der FC Würzburger Kickers hat am 11. Zweitliga-Spieltag eine 1:3 (1:0)-Niederlage bei Bundesliga-Absteiger Hannover hinnehmen müssen, hatte dabei den Punktgewinn abber ganz dicht vor Augen. Vor 31.200 Zuschauern besaßen die Rothosen in der Nachspielzeit die große Möglichkeit, per Elfmeter zum 2:2 auszugleichen. Als schließlich auch FWK-Keeper Robert Wulnikowski bei einem Eckball mit in den Strafraum der Niedersachsen geeilt war, konterten die Gastgeber und trafen so zum 3:1-Endstand. „Im ersten Moment ist das natürlich bitter. Wir haben aber auch heute wieder Moral bewiesen und vor allem vor der Pause eine sehr starkes Spiel abgeliefert und bis zum Ende Gas gegeben“, sagte Kickers-Cheftrainer Bernd Hollerbach: „Dieses Spiel heute zeigt trotz der Niederlage, dass wir unser Ziel Klassenerhalt erreichen können und auf einem guten Weg dorthin sind.“ Die Mainfranken waren durch Elia Soriano (24.) verdientermaßen in Führung gegangen, Martin Harnik (58.) per Elfmeter, Felix Klaus (67.) und erneut Harnik (90.+4) markierten die Treffer für 96 in einer Partie, die, wie Hannovers Coach Daniel Stendel „sehr viel an Dramatik zu bieten hatte“.

 

Die Rothosen hatten im Vergleich zum Pokalfight gegen den TSV 1860 München ihre Startformation auf vier Positionen umgestellt: Für Jörg Siebenhandl rückte Robert Wulnikowski wieder ins Tor, und im Sturm ging Elia Soriano für Marco Königs auf Tore-Jagd. Zudem musste Hollerbach auf Tobias Schröck (angeschlagen) verzichten, für ihn spielte Anastasios Lagos von Beginn an.

 

Hannover 96 startete zwar mit viel Elan in die Partie, biss sich aber an der gut gestaffelten und aggressiven Kickers-Verteidigung immer wieder die Zähne aus. Der Aufsteiger attackierte frühzeitig, macht die Räume bereits in des Gegners Hälfte eng und setzte immer wieder Nadelstiche im Spiel nach vorne. Einzig in der vierten Minute gab es einen kleinen Aufreger, als Wulnikowski bei einem Rückpass von Junior Diaz aber die Übersicht behielt und souverän klärte.

 

Nach 19 Minuten prüfte Patrick Weihrauch erstmals Keeper Sahin-Radlinger. Fünf Minuten danach erzielte Elia Soriano dann die 1:0-Führung. Über eine schöne, schnörkellose Kombination gelangte der Ball auf den Flügel zu Peter Kurzweg, dessen flache Hereingabe Soriano, der den Spielzug Augenblicke zuvor noch mit eingeleitet hatte, aus kurzer Distanz über die Linie grätschte. Im Anschluss verzeichnete Hannover zwei Torschüsse, die Gästetorhüter Wulnikowski aber problemlos parieren konnte. „Ich weiß nicht, was in der ersten Halbzeit bei uns los war“, sagte Stendel, während Soriano wusste, „dass wir uns hier auch von der Kulisse nicht beeindrucken haben lassen. Das war eine verdiente Führung, bis zum Ausgleich hatten wir nur ganz wenig zugelassen und wir wollten b is zum Schluss zumindest den einen Punkt.“

 

Schoppenhauer muss mit Kniebeschwwerden vom Platz

 

Nach der Pause, in der Innenverteidiger Clemens Schoppenhauer nach Kniebweschwerden (Hollerbach: "Ich hoffe, dass es nichts Schlimmeres ist, das Knie ist instabild.") für Richard Weil vom Feld musste, wurden die Bemühungen von 96 größer, ein Strafstoß aber musste her: Junior Diaz brachte Waldemar Anton zu Fall, den Elfer verwandelte Martin Harnik ins linke untere Eck. Kurz danach prüfte Nejmeddin Daghfous per Freistoß Sahin-Radlinger (63.), ehe die Hausherren ein zweites Mal zuschlugen. Kenan Karaman brachte nach schönem Zuspiel von Anton den Ball von der linken Seite in den Strafraum. Dort stand Felix Klaus goldrichtig und traf zur 2:1-Führung für die Niedersachsen (67.).

 

Die 80. Minute war der Auftakt zu einer turbulenten Schlussphase und die an Dramatik nicht so einfach nicht zu überbieten ist: David Pisot flankte die Kugel an den langen Pfosten auf Soriano, der den Ball auf Valdet Rama ablegt, dessen Schuss aus zwölf Metern wurde aber von Stefan Strandberg geblockt. Auf der Gegenseite tankte sich Harnik auf der rechten Seite durch, verzog allerdings. Drei Minuten vor Ende brachte Rama den Ball vors gegnerische Tor, aber Soriano verpasste den Ball um Haaresbreite. „Meine Jungs wollten sich für ihr Spiel unbedingt mit dem Ausgleich belohnen. Dass es nichts wurde, schmeckt im ersten Moment natürlich bitter“, sagte Hollerbach.

 

Ausgleichschance vom Punkt aus

 

Die größte Chance zum Ausgleich vergab der eingewechselte Richard Weil. Nach einem Foul von Sahin-Radlinger an Patrick Weihrauch zeigte der umsichtige Schiedsrichter Dr. Martin Thomsen auf den Punkt. Weil aber scheiterte an Sahin-Radlinger und auch Ramas Nachschuss konnten die Hausherren noch auf der Linie klären. "Da gibt es keinerlei Vorwürfe. Am Dienstag war ich es, der einen Elfer verschossen hat. Das ist natürlich bitter, gehört aber leider zum Fußball", sagte Soriano. Den Schlusspunkt setzte Martin Harnik, indem er den Ball in leere Tor – Keeper Wulnikowski war bei einer Ecke aufgerückt – schob.

 

Für die Rothosen geht es nun am Montag, 7. November, um 20.15 Uhr mit dem Heimspiel gegen den FC St. Pauli weiter. Hier gibt es noch Restkarten!

Aufstellung

Hannover: Sahin-Radlinger - Anton, Strandberg, Felipe, Prib - Bakalorz (84. Fossum), S. Sané - Maier (38. Karaman), Klaus - Harnik - A. Sobiech (89. Sarenren Bazee).

 

Würzburg: Wulnikowski - Pisot, Schoppenhauer (45. Weil), Neumann, Kurzweg - Lagos, Junior Diaz (75. Rama), Weihrauch, Daghfous (70. Königs) - Benatelli - Soriano.

Daten

Tore: 0:1 Soriano (24.), 1:1 Harnik (58. Foulelfmeter), 2:1 Klaus (67.), 3:1 Harnik (90.+4).

Schiedsrichter: Dr. Martin Thomsen (Kleve).

Zuschauer: 31.200.

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