0:0 gegen Düsseldorf: Starke Kickers belohnen sich nicht
15. Spieltag 2016/17
04.12.2016
Spielbericht
Der FC Würzburger Kickers hat sich am 15. Spieltag der 2. Liga von Fortuna Düsseldorf mit einem 0:0-Unentschieden getrennt. 10.207 Zuschauer in der FLYERALARM Arena sahen trotz zahlreicher Chancen der Rothosen ein torloses Remis. "Nach einer ausgeglichenen ersten halben Stunde haben wir mit den beiden Alu-Treffern immer mehr die Initiative übernommen. Meine Mannschaft hat ein sensationell gutes Spiel gemacht. Das Einzige, was ich ihr heute vorwerfen kann, ist die Tatsache, dass sie sich für diese Leistung nicht mit einem Sieg belohnt hat", sagte FWK-Cheftrainer Bernd Hollerbach: "Doppelt bitter für uns, dass uns ein klares Tor nicht gegeben wurde." Fortuna-Cheftrainer Friedhelm Funkel sah die 90 Minuten in Würzburg ähnlich: "Wir haben die erste halbe Stunde kontrolliert, danach hatten wir sehr, sehr viel Glück. Die Würzburger haben das Kommando übernommen und uns vor allem in der zweiten Halbzeit enorm unter Druck gesetzt. Wir hatten das Quäntchen Glück, das man braucht, um hier einen Punkt mitzunehmen."
Hollerbach hatte im Vergleich zum 1:1-Remis gegen den FC Erzgebirge Aue vor Wochenfrist zwei Änderungen vorgenommen: Der wiedergenesene Clemens Schoppenhauer und Felix Müller standen anstelle von Sascha Traut und Rico Benatelli in der Startelf.
Wir hatten das Quäntchen Glück, das man braucht, um hier einen Punkt mitzunehmen
Friedhelm Funkel, Trainer Fortuna Düsseldorf
Die Gäste, nach zuletzt drei Auswärtssiegen in Folge mit reichlich Selbstvertrauen angereist, hatten die erste Chance der Begegnung: Nach einer Ecke von der rechten Seite wurde die Kugel zunächst verlängert, Kevin Akpoguma verzog jedoch am langen Pfosten. Mit zunehmender Spieldauer fanden die Kickers immer besser in die Partie. In der 21. Minute versuchte es Emanuel Taffertshofer, aus der Distanz, Fortunen-Schlussmann Michael Rensing packte jedoch sicher zu. Die bis dato beste Möglichkeit der Partie erspielten sich die Rothosen nach einer guten halben Stunde, als sich Peter Kurzweg und Müller über die linke Seite schön in den Strafraum kombinierten. Kurzweg setzte das Spielgerät schließlich aus zwölf Metern halblinker Position an den Pfosten. Nur fünf Minuten später hatten die Mainfranken erneut Alu-Pech: Ein herrlicher Freistoß von Junior Díaz aus 20 Metern halbrechter Position touchierte die Latte. Für große Diskussionen sorgte eine Szene kurz vor der Pause: Kurzweg brachte die Kugel von der Grundlinie nach innen. Aus dem Gewühl heraus beförderte Tobias Schröck den Ball Zentimeter hinter die Linie. Das Schiedsrichtergespann entschied jedoch nach längerer Beredung auf Abseits und verweigerte dem Treffer die Anerkennung, sodass es mit einem torlosen Remis in die Halbzeit ging. "Ich bin immer für Fairness im Sport. Das war ein ganz klares Tor, da brauchen wir nicht diskutieren", sagte Hollerbach: "Warum gibt es keinen Monitor beim vierten Offiziellen, dann wäre das ein Leichtes, im Sinne des Sports zu entscheiden. So aber ist es heute gegen uns gelaufen."
FWK auch im zweiten Durchgang tonangebend
Der FWK blieb auch nach dem Seitenwechsel weiterhin am Drücker. Zunächst parierte Rensing einen Kopfball von Elia Soriano glänzend, nachdem dieser von Müller bedient wurde (47.). Nur wenige Augenblicke später war es Müller selbst, der nach einem Zuspiel aus dem Mittelfeld vor Rensing auftauchte. Der Düsseldorfer Keeper machte sich groß und vereitelte den nächste Würzburger Hochkaräter. In der 61. Minute versuchte es Soriano mit einem Schuss aus spitzem Winkel, Rensing verhinderte aber erneut einen Düsseldorfer Rückstand. Die Rothosen standen defensiv weiterhin kompakt und kamen durch Müller zur nächsten Gelegenheit, Akpoguma hielt jedoch bei dessen Linksschuss seinen Fuß im letzten Moment rein (70.) Auch in der Schlussphase gab der FWK weiter Vollgas, in der 77. Minute fehlten erneut nur Zentimeter zur Führung: Soriano kam im Strafraum nach einem Freistoß des eingewechselten Valdet Rama noch mit dem Fuß an den Ball, der dann allerdings haarscharf am linken Pfosten vorbeirollte. "Wir haben uns eine Vielzahl an Möglichkeiten erarbeitet, darauf müssen wir aufbauen", sagte Amir Shapourzadeh, der in der Schlussphase zu seinem ersten Saisoneinsatz im Kickers-Dress kam. Für Düsseldorfs starken Rückhalt Michael Rensing war klar, "dass hier heute sehr viel zusammenkommen musste, dass am Ende tatsächlich die Null steht".
Beinahe hätten die Gäste in der 84. Minute den Spielverlauf komplett auf den Kopf gestellt: Kaan Ayhan brach auf der rechten Seite mit viel Power durch, gleich zwei Düsseldorfer verpassten in der Mitte jedoch seine scharfe Hereingabe. Auf der Gegenseite ergab sich die nächste Riesenchance für die Kickers: Rama brachte die Kugel von der rechten Seite nach innen, Soriano bekam jedoch aus kurzer Distanz nicht genügend Druck hinter den Ball (85.). Es war die letzte Chance in einer Partie, in der die Rothosen eine starke Leistung zeigten, sich für den hohen Aufwand allerdings nicht belohnen konnten.
Vor der Winterpause stehen für den FC Würzburger Kickers zwei weitere Sonntags-Spiele (Anpfiff jeweils um 13.30 Uhr) auf dem Programm: Am 11. Dezember reisen die Rothosen zum SV Sandhausen, bevor am 18. Dezember zum Hinrundenabschluss Bundesliga-Absteiger VfB Stuttgart in der bereits seit langem restlos ausverkauften FLYERALARM Arena zu Gast ist.
Aufstellung
Würzburg: Wulnikowski – Pisot, Schoppenhauer, Neumann, Kurzweg – Taffertshofer, Junior Díaz – Daghfous (75. Rama), Schröck, Müller (87. Shapourzadeh) – Soriano (86. Königs).
Düsseldorf: Rensing – Koch, Akpoguma, Bormuth, Schauerte – Sobottka – Bebou (90.+2 Iyoha), Ayhan, Ferati (61. Yildirim), Bellinghausen – Hennings.
Daten
Tore: –.
Gelbe Karten: Junior Diáz (30.), Taffertshofer (87.) – Akpoguma (5.), Ayhan (42.), Bebou (88.).
Schiedsrichter: Florian Heft (Neuenkirchen).
Zuschauer: 10.207.