Sechster Test in 14 Tagen: Kickers setzen sich mit 1:0 beim SV Wehen Wiesbaden durch

Der FC Würzburger Kickers hat in der Vorbereitung auf die am 28. Januar mit dem Heimspiel gegen Tabellenführer Eintracht Braunschweig beginnende Zweitliga-Rückrunde seinen sechsten Test binnen 14 Tagen absolviert: Das Team von Cheftrainer Bernd Hollerbach, das am Donnerstag aus dem Winter-Trainingslager in Andalusien zurückgekehrt war, gewann beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden vor rund 350 Zuschauern in der BRITA-Arena mit 1:0 (0:0). Marco Königs erzielte zwei Minuten vor dem Ende den entscheidenden Treffer des Tages. "Es war ein guter Härtetest, ich bin sehr zufrieden. Man hat bis zum Schluss gesehen, dass die Mannschaft heute unbedingt gewinnen wollte. Wir sind auch körperlich gut in Form und haben den Gegner ab der 70. Minute in die eigene Hälfte gedrängt. In der ersten Halbzeit war es ein ausgeglicheneres Spiel, nach dem Seitenwechsel konnte man unsere Dominanz erkennen", sagte FWK-Cheftrainer Bernd Hollerbach nach der Partie.

Hollerbach hatte im Vergleich zum Vorbereitungsspiel gegen den Schweizer Vizemeister Young Boys Bern in La Linea fünf Änderungen in der Startformation vorgenommen – von Beginn an mit dabei war auch wieder Nejmeddin Daghfous. Der Deutsch-Tunesier war wegen einer Verletzung am Sprunggelenk vorsorglich drei Tage früher aus Spanien zu Untersuchungen heimgekehrt, kam jetzt aber in der ersten Hälfte zum Einsatz. Außerdem begannen Robert Wulnikowski, Peter Kurzweg, Sebastian Neumann und Elia Soriano. 

Nach sechs Minuten gab’s in der hessischen Landeshauptstadt den ersten Aufreger: Einen, vonseiten der Hessen zu kurz abgewehrten Freistoß nutzte Rico Benatelli, um aus 16 Metern abzuziehen. Die Kugel fischte SVWW-Keeper Markus Kolke aus dem Giebel, die Verwirrung beim Abpraller wussten die Rothosen indes nicht zu nutzen. Ebenfalls aus einem ruhenden Ball resultierte die zweite gute Würzburger Möglichkeit. Den langen Ball legte Tobias Schröck ab, doch Ellia Sorianos Schuss aus 14 Metern ging am linken Pfosten vorbei (26.). Die Mainfranken, die jetzt deutlich mehr vom Spiel hatten, verbuchten auch gleich die nächste Gelegenheit. Allerdings wehrte Kolke im SVWW-Kasten den Schuss von Daghfous aus zehn Metern ab (31.). Auf der Gegenseite war indes Kickers-Keeper Robert Wulnikowski zur Stelle und entschärfte den Schuss von Jules Schwadorf aus kurzer Distanz (36.). Nur drei Minuten später bewies der 39-jährige Schlussmann erneut sein ganzes Können: Den Kopfball des sträflich alleingelassenen Manuel Schäffler parierte er im letzten Moment mit der Faust zur Ecke. Zwei Minuten vor dem Ende des ersten Durchgangs waren es dann noch einmal die Kickers. Rama allerdings verpasste die Daghfous-Flanke am langen Pfosten um Haaresbreite. So ging es torlos in die Pause.

Königs mit dem verdienten Treffer

Im zweiten Durchgang agierten die Kickers im 4-4-2-System, das die Mannschaft laut Hollerbach sehr ordentlich umsetzte: "Wir haben es mit Schröcki als Rechtsverteidiger gespielt, das hat mir sehr gut gefallen. Das zeigt, dass die Mannschaft flexibel ist und auch mit zwei echten Stürmern (Elia Soriano und Marco Königs) spielen kann." Und es waren die Rothosen, nach dem Seitentausch die erste Möglichkeit verbuchten. Nach einer Rama-Flanke versuchte sich Kapitän Sebastian Neumann aus der zweiten Reihe, der Ball aber ging über den Wiesbadener Kasten (50.). Sieben Minuten darauf war es Königs, der den Ball aus der Drehung über das Tor der Hausherren jagte. Und auch der Freistoß von Tobias Schröck (63.) ging deutlich drüber. War der SVWW im ersten Durchgang noch ab und an gefährlich vor Wulnikowski aufgetaucht, so blieb Würzburgs Keeper nach dem Wechsel nahezu beschäftigungslos. Die Rothosen drückten zwar und verspeisten die meisten Stücke am Ballbesitz-Kuchen, waren bei den sich bietenden Möglichkeiten gegen die massive und vielbeinige Abwehr des SV Wehen Wiesbaden aber nicht konsequent bis zum Ende. Zehn Minuten vor Schluss hatte Soriano den Treffer auf dem Fuß, verfehlte sein Ziel nach Königs-Vorarbeit aber. Zwei Minuten später gelang den Rothosen dann aber doch noch der verdiente Siegtreffer: Nach einem Eckball markierte Königs in der 88. Minute den 1:0-Siegtreffer. "Ich freue mich, dass er sich heute mit dem Tor für seine Arbeit in den letzten Monaten belohnt hat. Marco ist immer eine Alternative", sagte Hollerbach, ehe er auf den Rückrunden-Auftakt gegen Tabellenführer Eintracht Braunschweig am Samstag, 28. Januar, um 13 Uhr in der FLYERALARM Arena (Hier gibt's noch Tickets) voraus blickte: "Nächste Woche gilt es wieder. Ich freue mich, dass es dann endlich los geht."