1:1 gegen den Spitzenreiter: Kickers müssen spätes Gegentor hinnehmen
18. Spieltag 2016/17
28.01.2017
Spielbericht
Zum Zweitliga-Rückrundenauftakt hat sich der FC Würzburger Kickers von Tabellenführer Eintracht Braunschweig mit einem 1:1 (1:0)-Unentschieden getrennt. Vor 10.152 Zuschauern in der FLYERALARM Arena brachte Valdet Rama die Rothosen in der 33. Minute mit 1:0 in Führung, in der ersten Minute der Nachspielzeit (90.+1) kamen die Niedersachsen durch Christoffer Nyman zum am Ende "glücklichen Ausgleich", wie es BTSV-Coach Torsten Lieberknecht sagte.
"Es ist ärgerlich, dass wir in der Nachspielzeit den Ausgleich gefangen haben. Trotzdem kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir haben gegen einen starken Gegner ein gutes Spiel abgeliefert und wieder Herz gezeigt“, sagte FWK-Cheftrainer Bernd Hollerbach, der seine Mannschaft im Vergleich zum 3:0-Erfolg über den VfB Stuttgart vor 42 Tagen auf zwei Positionen verändert hatte: Neuzugang Lukas Fröde feierte sein Pflichtspiel-Debüt für die Rothosen, Emanuel Taffertshofer nahm zunächst auf der Bank Platz. Zudem begann Patrick Weihrauch für den weiterhin angeschlagenen Nejmeddin Dagfhous, der nicht im Kader stand.
Wir haben gegen einen starken Gegner ein gutes Spiel abgeliefert und wieder Herz gezeigt!
FWK-Cheftrainer Bernd Hollerbach
Nach einer ausgeglichenen Anfangsviertelstunde kamen die Braunschweiger in der 17. Minute zum ersten Mal gefährlich in den Kickers-Strafraum: Im Anschluss an einen Eckball brachte Torjäger Domi Kumbela den Ball von der rechten Strafraumkante vor das Tor. Joseph Baffo war am Fünfmeterraum jedoch etwas zu überrascht, sodass FWK-Schlussmann Robert Wulnikowski die Kugel sicher aufnehmen konnte. Dies sollte allerdings die einzige brenzlige Aktion im Kickers-Strafraum in Durchgang eins bleiben. "Beide Mannschaften wussten zu Beginn noch nicht, wo sie stehen. Wir haben dann immer mehr die Kontrolle bekommen und das Spiel an uns gerissen", ließ Hollerbach die ersten Pflichtspiel-Minuten im Jahr 2017 Revue passieren: "Wir haben nichts mehr zugelassen". Mit zunehmender Spieldauer war es nämlich der Aufsteiger, der immer mehr das Kommando übernahm: In der 18. Minute legte Rico Benatelli das Spielgerät im Mittelfeld ab auf Rama, der sofort Tempo aufnahm und in Richtung Strafraum marschierte. Sein Schuss wurde allerdings im letzten Moment noch geblockt. Fünf Zeigerumdrehungen später versuchte es Tobias Schröck aus der Distanz, BTSV-Keeper Jasmin Fejzic packte jedoch sicher zu.
Rama mit dem ersten Kickers-Pflichtspieltreffer 2017
Die Rothosen waren auch in der Folgezeit hellwach, in der 33. Minute belohnten sich die Gastgeber dann für einen engagierten und mutigen Auftritt: Rama nahm, ähnlich wie schon eine guten Viertelstunde zuvor, Tempo in der gegnerischen Hälfte auf. Aus 18 Metern versenkte er den Ball überlegt flach im langen Eck zum 1:0 – das erste Kickers-Pflichtspieltor im Jahr 2017! Vier Minuten nach dem Führungstreffer gab es Freistoß für die Rothosen aus 22 Metern: Junior Díaz zirkelte das Spielgerät aber über den Braunschweiger Kasten (37.). Den letzten gefährlichen Angriff vor der Pause fuhr der FWK über die rechte Seite: Schröck bediente Weihrauch, dessen flache Hereingabe Elia Soriano mit dem Rücken zum Tor annahm. Sein anschließender Drehschuss wurde jedoch geblockt, Benatellis Nachschuss segelte am Gäste-Gehäuse vorbei (39.).
Starke kämpferische Leistung
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel waren es erneut die Kickers, die zum ersten Mal gefährlich im den gegnerischen Strafraum auftauchten. Rama ging nach einem Zweikampf mit Joseph Baffo zu Boden, Schiedsrichter Daniel Schlager, der sein erstes Pflichtspiel mit Beteiligung der Rothosen leiteten, ließ allerdings weiterlaufen. Die Mannschaft von Bernd Hollerbach arbeitete auch in Durchgang zwei gut gegen den Ball und ließ die starke Eintracht-Offensive kaum zur Entfaltung kommen. Einen Distanzschuss von Ken Reichel in der 72. Minute konnte Wulnikowski problemlos entschärfen.
Eine knappe Viertelstunde vor dem Ende kamen die Mainfranken dann wieder zum Abschluss: Nach einer Flanke von Rama leitete Fröde die Kugel weiter. Das Spielgerät landete jedoch über dem Kasten. Mit viel Leidenschaft, Mut und Kampfgeist hielt der FWK den Spitzenreiter bis in die Schlussphase vom eigenen Tor fern. In der 83. Minute versuchte es Julias Biada aus knapp 20 Metern, den wuchtigen Schuss des Offensivmanns hielt Wulnikowski aber sicher fest. In der dreiminütigen Nachspielzeit parierte Wulnikowski zunächst gegen Onel Hernandez glänzend, beim anschließenden Eckball war der FWK-Schlussmann allerdings bei einem Nyman-Schuss aus kurzer Distanz machtlos (90.+1).
"In der Pause habe ich die Jungs darauf hingeweisen, dass Braunschweig in der zweiten Halbzeit mehr investieren wird. Dennoch hatten wir das Spiel im Griff. Am Ende waren wir im entscheidenden Moment nicht clever genug", betonte Hollerbach. Sein Gegenüber Torsten Lieberknecht war über die Leistung seines Teams nicht zufrieden: "Wir haben nach der Anfangsviertelstunde überhaupt nicht mehr stattgefunden und haben in vielen Situationen viele falsche Entscheidungen getroffen. Am Ende haben wir noch einmal Herz gezeigt, aber die Punkteteilung ist glücklich für uns."
Trotz des späten Gegentreffers bleibt der FWK im siebten Spiel in Folge ungeschlagen. Bevor die Rothosen gegen den 1. FC Heidenheim erneut an einem Samstag (11. Februar, 13 Uhr) in der FLYERALARM Arena auflaufen (hier gibt es Tickets!), geht es für den FWK am Freitagabend zunächst zum 1. FC Kaiserslautern. Anstoß auf dem Betzenberg ist um 18.30 Uhr.
Aufstellung
Würzburg: Wulnikowski – Pisot, Schoppenhauer, Neumann, Junior Díaz – Fröde (88. Taffertshofer), Benatelli – Weihrauch (75. Königs), Schröck, Rama – Soriano.
Braunschweig: Fejzic – Sauer (77. Biada), Baffo, Decarli, Reichel – Moll, Schönfeld (77. Abdullahi) – Omladic, Hernandez – Nyman, Kumbela (46. Correia).
Daten
Tore: 1:0 Rama (33.), 1:1 Nyman (90.+1).
Gelbe Karten: Schoppenhauer (54.), Wulnikowski (88.) - Kumbela (23.), Correia (60.).
Schiedsrichter: Daniel Schlager (Rastatt).
Zuschauer: 10.152.