1:2 in Bochum: Der Lohn für ein gutes Spiel bleibt aus

Der FC Würzburger Kickers musste sich am 21. Spieltag der 2. Liga beim VfL Bochum mit 1:2 (1:0) geschlagen geben. Rico Benatelli brachte die Rothosen in der 26. Minute mit 1:0 in Führung, die eingewechselten VfL-Akteure Tom Weilandt (84.) und Dominik Wydra (87.) drehten die Begegnung vor 11.123 Zuschauern (darunter rund 200 aus Würzburg) im Vonovia Ruhrstadion jedoch zugunsten der Gastgeber. 

"Die Niederlage war unnötig. Wir haben es trotz der schwierigen Personalsituation aber gut gemacht, waren engagiert und mutig. Nach der Pause hatten wir zwei dicke Möglichkeiten, hier die Entscheidung zu unseren Gunsten herbeizuführen. Bochum ist sehr heimstark, das Spiel hat nach dem Ausgleich dann seinen Lauf genommen. Es geht jetzt darum, die Jungs aufzurichten und gegen Greuther Fürth wieder eine gute Leistung abzuliefern", sagt FWK-Cheftrainer Bernd Hollerbach. Sein Gegenüber Gertjan Verbeek bestätigte die gute Leistung der Würzburger Mannschaft: "Wir hatten zu Beginn deutliche Probleme mit der taktischen Ausrichtung des Gegners, die Kickers  waren sehr gut organisiert und sind dann in Führung gegangen. Ich muss meiner Mannschaft für die Leistung in der zweiten Halbzeit aber ein Kompliment machen. Sie hatte am Ende auch das Glück, das uns zuletzt gefehlt hat."

Fünf Änderungen

FWK-Cheftrainer Bernd Hollerbach hatte im Vergleich zum 0:2 in der FLYERALARM Arena gegen den 1. FC Heidenheim gleich fünf Änderungen vorgenommen: Sebastian Neumann musste an seinem 26. Geburtstag ebenso aufgrund einer Gelbsperre zu Hause bleiben wie Junior Díaz. Nejmeddin Daghfous fehlte aufgrund seiner Knochenprellung passen, Valdet Rama und Elia Soriano nahmen zunächst auf der Bank Platz. Emanuel Taffertshofer, Peter Kurzweg und Felix Müller spielten dafür ebenso von Beginn an wie Sebastian Ernst und Marco Königs, die beide an der Ruhr ihr Startelf-Debüt in der zweiten Liga feierten.

In der Anfangsphase der Partie spielte sich vieles zwischen den Strafräumen ab. Die ersten beiden Schussgelegenheiten hatten die Würzburger durch Müller (5.) und Königs (6.), VfL-Schlussmann Manuel Riemann musste jedoch beide Male nicht eingreifen. Gefährlicher wurde es bei einem Versuch von Ernst, der Linksschuss des Neuzugang aus 18 Metern ging jedoch knapp am linken Pfosten vorbei (10.).

Der FWK stand trotz der zahlreichen Umstellungen kompakt und arbeitete gut gegen den Ball. Im Mittelfeld ließen die Gäste den Ball immer wieder ordentlich durch die eigenen Reihen laufen. So auch in der 20. Minute, als es Taffertshofer nach einer schönen Kombination aus der zweiten Reihe versuchte. Der Schuss des Mittelfeldmanns wurde jedoch abgeblockt.

Verdiente Kickers-Führung

Die bis dato beste Chance der Begegnung verbuchten die Rothosen in der 21. Minute: Nach einer Ecke von Rico Benatelli kam Clemens Schoppenhauer aus acht Metern zum Kopfball. VfL-Keeper Riemann packte jedoch sicher zu. Fünf Zeigerumdrehungen später war der Bochumer Torhüter dann allerdings machtlos: Taffertshofer bediente zunächst Müller. Dieser setzte sich auf dem rechten Flügel schön durch, seine Flanke legte Königs ab auf Ernst. Dessen Schuss fand Kurzweg, der beherzt flankte. der Ex-Bochumer Benatelli und VfL-Verteidiger Tim Hoogland kämpften schließlich um die Kugel, die letztendlich aus kurzer Distanz zur Kickers-Führung über die Linie beförderte wurde (26.). 

Bochum, bis dato mit der besten Gelegenheit nach einem Kopfball von Anthony Losilla (24.), wollte nach dem Rückstand noch vor der Pause zum Ausgleich kommen. Die FWK-Defensive stand jedoch weiterhin stabil, die Schüsse von Peniel Mlapa (33.) und Nils Quaschner (37.) konnte FWK-Torhüter Robert Wulnikowski allerdings jeweils entschärfen. 

Da ein Freistoß von Marco Königs in der 35. Minute in der Mauer hängen blieb, ging es mit einer 1:0-Führung zugunsten der Kickers in die Pause.

Riemann verhindert zweiten Würzburger Treffer

Nach dem Seitenwechsel waren es die Kickers, die sich die erste dicke Möglichkeit erspielten: Müller setzte sich auf dem rechten Flügel durch und legte die Kugel von der Grundlinie zurück in den Rücken der Abwehr. Riemann konnte Taffertshofers Schuss jedoch glänzend parieren und damit den zweiten Würzburger Treffer an diesem Nachmittag verhindern. Auf der Gegenseite kam Mlapa zum ersten Abschluss nach der Pause, Robert Wulnikowski musste allerdings nicht eingreifen (51.). In der Folgezeit spielte sich vieles zwischen den Strafräumen ab. In der 68. Minute hätten die Rothosen um ein Haar auf 2:0 erhöht: Nach einer Hereingabe von Ernst parierte Riemann einen Königs-Schuss aus kurzer Distanz jedoch glänzend.

Der VfL Bochum erhöhte in der Schlussphase dann noch einmal die Schlagzahl: Quaschner kam nach einer Flanke von der linken Seite im Strafraum zum Abschluss, Wulnikowski hielt die Kugel jedoch sicher fest (73.). Kurz darauf kam Mlapa im Strafraum aus aussichtsreicher Position zum Schuss, der Ball ging jedoch an den Pfosten, den Nachschuss konnten die Würzburger im richtigen Moment blocken (75.). 

Wir hatten viele junge Spieler auf dem Platz, haben sehr gut dagegengehalten und es Bochum nicht leicht gemacht.

Bernd Hollerbach

In der 84. Minute mussten die Rothosen dann aber doch den Ausgleich hinnehmen, der eingewechselte Tom Weilandt traf mit einem Schuss aus halbrechter Position zum 1:1-Ausgleich. In einer packenden Schlussphase gelang es dem VfL dann nur drei Zeigerumdrehungen später in Person des ebenfalls eingewechselten Dominik Wydra mit einem satten Distanzschuss, die Partie komplett zu drehen und das 2:1 zu erzielen. Der FWK warf anschließend noch einmal alles nach vorne, ein Schuss von Pisot (88.) war jedoch die letzte gefährliche Aktion im Bochumer Strafraum. Der VfL behielt damit am Ende knapp die Oberhand und bleibt in dieser Spielzeit vor eigenem Publikum ungeschlagen.  FWK-Cheftrainer Bernd Hollerbach war jedoch mit der Einstellung und Laufbereitschaft seiner Mannschaft sehr zufrieden: "Es gab an diesem Nachmittag viele positive Dinge zu sehen. Wir hatten viele junge Spieler auf dem Platz, haben sehr gut dagegengehalten und es Bochum nicht leicht gemacht."

Am Freitag steigt dann das erste Frankenduell 2017. Ab 18.30 Uhr ist die SpVgg Greuther Fürth in der FLYERALARM Arena zu Gast (Jetzt noch Tickets sichern!). Nicht mit dabei sein kann dann Clemens Schoppenhauer, der seine fünfte Gelbe Karte in der laufenden Saison gesehen hat und damit gesperrt ist.