1:1 in Karlsruhe: Kickers holen wichtigen Punkt beim KSC

Der FC Würzburger Kickers hat am 27. Spieltag beim Karlsruher SC einen ebenso wichtigen wie vollauf verdienten Zähler eingefahren. Vor 12.710 Zuschauern (darunter über 300 Kickers-Fans) im Wildparkstadion trennten sich die Rothosen vom KSC mit einem 1:1 (0:1)-Unentschieden. Jonas Meffert brachte die Gastgeber in der 39. Minute mit einer verunglückten Flanke in Führung, Rico Benatelli erzielte in der 51. Minute den 1:1-Ausgleichstreffer. In der Schlussviertelstunde sah der Mittelfeldmann die Gelb-Rote Karte (76.). "Wir haben ein gutes Spiel gemacht, vor allem in der ersten Halbzeit haben wir den Ball gut laufen lassen und sind über die Außen gekommen. Allerdings geraten wir mit der ersten Aktion, die nicht einmal eine Chance war, unglücklich in Rückstand. Es spricht für meine Mannschaft, dass sie in der 2. Hälfte weiter alles gegeben hat und versucht hat, nach vorne zu spielen. Dafür hat sie sich belohnt", sagte FWK-Cheftrainer Bernd Hollerbach.

Hollerbach hatte im Vergleich zum 1:1 vom Samstag gegen den DSC Arminia Bielefeld zwei Änderungen vorgenommen: David Pisot und Sebastian Ernst standen von Beginn an auf dem Rasen. Sebastian Neumann war dagegen nach einem Zusammenprall mit Bielefelds Julian Börner noch nicht wieder einsatzbereit, unterstützte das Team aber vor Ort in Karlsruhe, Nejmeddin Daghfous nahm zunächst auf der Bank Platz.

Wir haben ein gutes Spiel gemacht, vor allem in der ersten Halbzeit haben wir den Ball gut laufen lassen.

Bernd Hollerbach

 Der KSC hatte in den ersten Augenblicken der Partie mehr Ballbesitz, von Minute zu Minute bekamen die Rothosen jedoch mehr Sicherheit. In der 7. Minute bediente Emanuel Taffertshofer Patrick Weihrauch in halbrechter Position, KSC-Schlussmann Dirk Orlishausen musste allerdings nach dessen Hereingabe nicht eingreifen. Nach einer Viertelstunde setzte sich Weihrauch schön über die rechte Seite durch, der Karlsruher Schlussmann konnte die Flanke jedoch vor dem lauernden Ex-KSCler Elia Soriano noch abfangen.

Unglücklicher Gegentreffer

Die Kickers waren sehr präsent und holten sich im Mittelfeld viele zweite Bälle. In der 18. Minute lief die Kugel über mehrere Stationen, eine Weihrauch-Hereingabe konnten die Gastgeber jedoch blocken. Beim anschließenden Eckball kam Clemens Schoppenhauer im Zentrum nicht entscheidend an das Spielgerät. Auch in der Folgezeit hatten die Mainfranken die bessere Raumaufteilung, defensiv stand die Mannschaft von Bernd Hollerbach kompakt. 

In der 26. Minute zeigten sich die Rothosen erneut im Strafraum der Hausherren: Der gebürtige Karlsruher David Pisot verlängerte einen Freistoß von Valtet Rama. Am langen Pfosten kam Schoppenhauer allerdings einen Tick zu spät. Es dauerte bis zur 39. Minute, eher der KSC zum ersten Mal zu einem „Abschluss“ kam: Dieser sorgte jedoch prompt für die 1:0-Führung der Badener. Eine verunglückte Flanke von Jonas Meffert senkte sich für Jörg Siebenhandl unhaltbar ins lange Eck (39.). "Ich habe noch alles versucht, aber der war unhaltbar. So ein Gegentor ist bitter, zumal für uns heute mehr drin war, weil wir über weite Strecken das agilere Team waren", erklärte Siebenhandl.

Die Kickers zeigten sich vom Rückstand keineswegs geschockt, kurz vor der Pause klärte Bjarne Thoelke eine flache Rama-Hereingabe zur Ecke. Nachdem diese nichts einbrachte, pfiff Referee Lasse Koslowksi zur Pause. 

Wichtiger Ausgleich

 
Die erste Aktion nach dem Seitenwechsel gehörte den Rothosen: Rico Benatelli legte die Kugel nach einem starken Lauf durch das Mittelfeld auf die linke Seite zu Rama. Dessen Flanke legte Soriano mit großem Einsatz ab auf Benatelli, der das Spielgerät trocken im rechten unteren Eck zum 1:1-Ausgleich versenkte (51.). Drei Zeigerumdrehungen später nahm Bernd Hollerbach einen Doppelwechsel vor: Peter Kurzweg und Nejmeddin Daghfous, der zum 100. Mal in der 2. Liga zum Einsatz kam, ersetzten Rama und Ernst.

 
Das Spiel war anschließend geprägt von vielen Zweikämpfen. Einsatz, Wille und Laufbereitschaft: Die Rothosen zeigten alles, was im Abstiegskampf nötig ist und ließen die Gastgeber weiterhin nicht zur Entfaltung kommen. Ab der 76. Minute mussten die Mainfranken dann jedoch in Unterzahl agieren. Rico Benatelli sah nach seinem Einsatz im Mittelfeld eine mehr als diskussionswürdige Gelb-Rote Karte (76.), der Torschütze hatte klar den Ball gespielt. "In der Schlussphase wurde es nach dem Platzverweis noch einmal hektisch, für mich war die zweite Gelbe Karte nicht unbedingt ein Foul. Am Ende können und müssen wir mit dem Punkt leben", sagte Hollerbach. Auf der Gegenseite sah KSC-Trainer Mirko Slomka ein "alles in allem gerechtes Remis, das für uns leider zu wenig ist. Wir sind glücklich in Führung gegangen, haben dann den Ausgleich kassiert und am Ende noch einmal alles versucht".

Kickers in Unterzahl

Die Karlsruher erhöhten mit einem Mann mehr die Schlagzahl, Ylli Sallahis Schuss aus der zweiten Reihe konnte Siebenhandl jedoch sicher entschärfen (80.). Die Kickers hielten auch zu zehnt gut dagegen, zwei Minuten vor dem Ende brachte Hollerbach Dániel Nagy für Weihrauch in die Partie. In der 90. Minute mussten die Rothosen noch einmal zittern, als Siebenhandl einen Freistoß abprallen ließ, beim Nachschuss von David Kinsombi aber das 2:1 für die Badener verhinderte. Kurz darauf war Schluss. Der KSC und der FWK trennten sich 1:1-Unentschieden. "Wir haben das am Ende auch mit zehn Mann noch gut gemacht, obwohl mit einigen Entscheidungen unnötige Hektik ins Spiel gebracht wurde", sagte Siebenhandl.

Für den FC Würzburger Kickers geht es Schlag auf Schlag weiter. Zum Abschluss der Englischen Woche kommt am Freitagabend (18.30 Uhr) Bundesliga-Absteiger Hannover 96 in die FLYERALARM Arena. Für diese Partie gibt es nur noch wenige Resttickets. Jetzt noch schnell zuschlagen!