1:1 gegen den Club: Kickers auch im vierten Frankenvergleich unbesiegt
30. Spieltag 2016/17
23.04.2017
Spielbericht
Der FC Würzburger Kickers hat sich am 30. Zweitliga-Spieltag vom 1. FC Nürnberg mit 1:1 (1:0)-Unentschieden getrennt. Vor 12.450 Zuschauern in der restlos ausverkauften FLYERALARM Arena brachte Valdet Rama den FWK in der zehnten Minute mit 1:0 in Führung. Zehn Minuten vor dem Ende sorgte der eingewechselte Cedric Teuchert für den Treffer zum 1:1-Endstand.
"Wir hatten die ersten fünf bis zehn Minuten ein paar Probleme und waren anfangs etwas zögerlich. Danach haben wir ein schönes Tor erzielt, uns in die Partie reingebissen und einen tollen Fight geliefert", sagte FWK-Cheftrainer Bernd Hollerbach: "Es war ein richtig intensives Derby, auf beiden Seiten ging es zur Sache. Wir haben leider den zweiten Treffer verpasst. Die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, stimmt mich aber dennoch positiv." Sein Gegenüber Michael Köllner sah die Begegnung ähnlich: "Es war das erwartet intensive, spannende Spiel. Wir haben gut angefangen, sind dann aber mit der ersten Würzburger Aktion in Rückstand geraten. Die Zuschauer haben einen tollen Fight von beiden Teams erlebt. Wir sind zufrieden, heute mit diesem einen Punkt nach Hause fahren zu können."
Vier Änderungen
Im Vergleich zum 0:1 vor Wochenfrist beim FC St. Pauli hatte Hollerbach vier Änderungen vorgenommen: Emanuel Taffertshofer und Tobias Schröck fehlten aufgrund einer Gelbsperre, Junior Díaz und Marco Königs nahmen zunächst auf der Bank Platz. Dafür standen Peter Kurzweg, Valdet Rama, Dániel Nagy und Elia Soriano von Beginn an auf dem Rasen.
Den besseren Start in dieses Frankenduell erwischten die Nürnberger: Constant Djakpa kam in der 3. Minute auf Höhe der linken Strafraumkante zum Abschluss, FWK-Schlussmann Jörg Siebenhandl musste allerdings nicht eingreifen. Drei Zeigerumdrehungen später versuchte es Tobias Kempe aus spitzem Winkel, das Spielgerät ging jedoch knapp am langen Pfosten vorbei. Wiederum drei Minuten danach fand Miso Breckos Hereingabe von der rechten Seite im Zentrum keinen Abnehmer. Dies sollte für einige Zeit jedoch die letzte gefährliche Situation im Kickers-Strafraum gewesen sein.
Wir haben uns in die Partie reingebissen und einen tollen Fight geliefert.
Bernd Hollerbach
In der zehnten Minute zeigten sich dann die Rothosen zum ersten Mal vor dem FCN-Gehäuse. Valdet Rama dribbelte von der linken Seite parallel zum Strafraum nach innen und schlenzte die Kugel gekonnt ins lange Eck zum 1:0 für den mainfränkischen Aufsteiger. Dieser Treffer gab den Mainfranken sichtlich Selbstvertrauen. Die Kickers waren von nun an extrem präsent und entschieden einen Großteil der Zweikämpfe für sich. Um ein Haar wäre in der 17. Minute sogar der zweite Treffer gelungen. Nach einer hervorragenden Rama-Flanke landete der Abschluss von Nejmeddin Daghfous jedoch am Außennetz. Jener Daghfous führte wenige Zeit später einen Freistoß im Mittelfeld schnell aus und bediente Rico Benatelli. Dessen Flanke wurde von der Club-Defensive jedoch im letzten Moment geklärt (25.). "Wir hatten unsere Möglichkeiten, das beweist einmal mehr, dass die Mannschaft alles gibt. Wir haben es nach wie vor selbst in der Hand, haben uns heute ausnahmlos voll reingehauen", sagte Peter Kurzweg.
Siebenhandl mit zwei starken Paraden
Der FWK blieb anschließend weiter am Drücker: Nach einem starken Antritt von Rama brachte Daghfous das Spielgerät im Strafraum allerdings leider nicht in Richtung Tor (28.). In der 37. Minute war es dann erneut Rama, der es nach einem zunächst abgewehrten Eckball aus der zweiten Reihe probierte. FCN-Torhüter Raphael Schäfer musste allerdings nicht eingreifen. Eine Zeigerumdrehung später fasste sich Peter Kurzweg ein Herz: Der Linksverteidiger setzte sich über die linke Seite gleich gegen drei Gegenspieler durch, sein anschließender Rechtsschuss strich nur haarscharf am rechten Pfosten vorbei.
Kurz vor dem Pausenpfiff durfte Kickers-Schlussmann Jörg Siebenhandl in zwei Szenen dann noch einmal sein ganzes Können unter Beweis stellen: In der 43. Minute entschärfte er einen Kopfball von Hanno Behrens klasse, in der 44. Minute einen Kopfball von Georg Margreitter sensationell.
Kompakte Kickers-Defensive
Mit Beginn der zweiten Hälfte hat der FC Würzburger Kickers den ersten Wechsel vorgenommen: Für den gelb-vorbelasteten Dániel Nagy kam Junior Díaz in die Begegnung. Die ersten Minuten des zweiten Abschnitts waren geprägt von vielen hitzigen Zweikämpfen. Zum ersten Mal gefährlich wurde es nach dem Seitenwechsel dann in der 59. Minute: Nach einer scharf getretenen Daghfous-Ecke verpasste Elia Soriano den Ball am langen Pfosten nur knapp.
Die Kickers-Defensive stand in der Folgezeit weiter kompakt und ließ die Club-Offensive nicht zur Entfaltung kommen. In der 73. Minute brachte Hollerbach Marco Königs für Torschütze Rama in die Partie. Nur eine Minute später kam Kurzweg von der linken Seite aus vollem Lauf zum Flanken. Im Zentrum schraubte sich Soriano nach oben, den Kopfball des Angreifers lenkte Schäfer jedoch mit den Fingerspitzen über die Latte.
Zehn Minuten vor dem Ende kam der FCN dann quasi wie aus dem Nichts zum 1:1-Ausgleich: Hanno Behrens bediente Cedric Teuchert, der Joker versenkte das Spielgerät im rechten unteren Eck - ein Vergehen zuvor an Eliano Soriano blieb indes ungeahndet. In der Schlussphase waren die Rothosen weiterhin das aktivere Team. Die beste Chance auf den Siegtreffer hatten die Gastgeber nach einer Daghfous-Ecke: Der Kopfball von Clemens Schoppenhauer flog aus acht Metern jedoch knapp über das Gehäuse. Nachdem Siebenhandl einen Distanzschuss von Djakpa entschärfen konnte, war kurze Zeit später Schluss. Der FWK hätte für einen starken Heimauftritt mehr als einen Zähler verdient gehabt, bleibt aber auch im vierten und letzten Frankenduell dieser Saison unbesiegt. "Das tut mir für die Jungs leid", sagte Hollerbach: "Denn sie haben heute ein tolles Spiel abgeliefert."
Am kommenden Sonntag, 30. April, geht es für die Rothosen mit dem Auswärtsspiel beim FC Erzgebirge Aue weiter (Hollerbach: "Ich erwarte wieder einen heißen Tanz!"). Anpfiff im Sparkassen-Erzgebirgsstadion ist um 13.30 Uhr. David Pisot wird dann aufgrund einer Gelbsperre nicht zur Verfügung stehen, Emanuel Taffertshofer und Tobias Schröck werden zurückkehren. Für das letzte Heimspiel der Saison gegen den SV Sandhausen (Sonntag, 14. Mai, 15.30 Uhr) könnt Ihr Euch hier noch Tickets sichern!
Aufstellung
Würzburg: Siebenhandl – Pisot, Schoppenhauer, Neumann, Kurzweg – Fröde, Benatelli – Rama (73. Königs), Nagy (46. Díaz), Daghfous – Soriano.
Nürnberg: R. Schäfer – Brecko (73. Salli), Margreitter, Mühl, Djakpa – Petrak, Behrens – Kempe (67. Hufnagel), Möhwald, Löwen – Ishak (57. Teuchert).
Daten
Tore: 1:0 Rama (10.), 1:1 Teuchert (80.).
Gelbe Karten: Nagy (22.), Neumann (47.), Fröde (61.), Pisot (63.) – Möhwald (54.).
Schiedsrichter: Dr. Matthias Jöllenbeck (Müllheim).
Zuschauer: 12.450 (ausverkauft).