1:1 in Düsseldorf: Umstrittener Ausgleich bringt Kickers um verdienten Lohn
32. Spieltag 2016/17
06.05.2017
Spielbericht
Der FC Würzburger Kickers hat sich am 32. Zweitliga-Spieltag von Fortuna Düsseldorf mit 1:1 (0:0)-Unentschieden getrennt. Vor 27.192 Zuschauern in der Esprit-Arena brachte Lukas Fröde die Rothosen in der 86. Minute in Führung. In der 90. Minute kamen die Gastgeber durch Julian Schauerte zum umstrittenen 1:1-Ausgleich.
"Es war wieder eine bittere Entscheidung gegen uns. Alexander Madlung geht für meinen Geschmack nicht auf den Ball, sondern nur in den Torwart. Der Schiedsrichter hat ansonsten richtig gut gepfiffen. Wir sind aber bezüglich der Entscheidungen nicht vom Glück verfolgt. Das ist nicht das erste Mal. Gerade in den letzten Wochen war es so. Vielleicht müssen wir damit leben, dass wir eben nur ein kleiner Verein sind, der aus der Regionalliga kommt", sagte FWK-Cheftrainer Bernd Hollerbach: "Unsere Leistung war top, meine Mannschaft hat ein Riesen-Herz gezeigt. Wir haben ein hervorragendes Spiel gemacht, hatten mehr Torschüsse und haben mehr Zweikämpfe gewonnen. Das Team hat vor dieser Kulisse Stand gehalten, die Umstellung auf Dreierkette sehr gut umgesetzt und kaum etwas zugelassen. Mit dieser Leistung bin ich mir sicher, dass wir die Punkte holen werden. "
Meine Mannschaft hat die Umstellung auf Dreierkette sehr gut umgesetzt und kaum etwas zugelassen.
Bernd Hollerbach
Kickers-Torschütze Lukas Fröde richtete den Blick nach Abpfiff ebenfalls sofort nach vorne: "Das Ergebnis ist natürlich bitter, es macht uns aber erst recht stärker. Wir wollten den Dreier und den wollen wir jetzt erst recht gegen Sandhausen." Fortuna-Coach Friedhelm Funkel sprach davon, dass sein Team "wahrlich kein gutes Spiel gemacht hat. Ich bin ein Stück weit enttäuscht von ihr, man hat ab der ersten Sekunde die Nervosität sehen können. Wir hatten überhaupt keine Sicherheit im Spiel, dürfen dabei aber nicht vergessen, dass es uns die Würzburger wieder einmal sehr schwer gemacht haben. Das war einmal mehr der erwartet unbequeme Gegner".
Im Vergleich zum 1:3 in der Vorwoche beim FC Erzgebirge Aue hatte Hollerbach zwei Änderungen vorgenommen: David Pisot kehrte nach abgesessener Gelbsperre zurück in die Startelf, auch Patrick Weihrauch stand von Beginn an auf dem Rasen. Peter Kurzweg fehlte aufgrund einer Gelbsperre, Rico Benatelli nahm auf der Bank Platz.
Starke Kickers
Die Kickers waren von Beginn an hochkonzentriert und kamen in Person von Valdet Rama zum ersten Abschluss der Partie. F95-Schlussmann Michael Rensing musste jedoch nicht eingreifen. Kurz darauf gab es den ersten Eckball der Partie für die Rothosen. Diesen führten die Mainfranken kurz aus, die Flanke von Nejmeddin Daghfous landete jedoch im Toraus (6.). In der achten Minute setzte sich Elia Soriano im Mittelfeld durch und nahm Tempo auf. Sein Abschluss aus 16 Metern halbrechter Position wurde allerdings geblockt. Wenige Zeigerumdrehungen später legte David Pisot am Strafraum quer auf Rama, dessen Schuss jedoch ebenfalls geblockt werden konnte (12.).
Auch in der Folge waren es weiter die Kickers, die in der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens den Ton angaben. Die Fortuna kam durch Oliver Fink in der 15. Minute zwar zu ihrem ersten Abschluss, Jörg Siebenhandl packte jedoch sicher zu. In der 19. Minute zeigte sich dann der Aufsteiger wieder im Düsseldorfer Strafraum: Patrick Weihrauch setzte Tobias Schröck auf dem rechten Flügel in Szene, dessen flache Hereingabe beförderte Lukas Fröde Richtung Tor. Das Spielgerät rollte aber am langen Pfosten vorbei.
In der 25. Minute erarbeiteten sich die Rothosen gleich eine Dreifach-Chance: Zunächst kam Schröck nach einer Rama-Flanke zum Abschluss. Dieser Versuch wurde jedoch ebenso geblockt wie der Nachschuss von Kapitän Sebastian Neumann. Der Ball landete dann bei Weihrauch, dessen Rechtsschuss den rechten Außenpfosten touchierte. Zu diesem Zeitpunkt hätte der FWK eine Führung angesichts des frechen und mutigen Auftrittes längst verdient gehabt.
Gegen Ende der ersten Halbzeit kamen die Gastgeber etwas besser in die Partie: Zunächst kam Ihlas Bebou nach einem Eckball von Christian Gartner zum Kopfball. Der Ball flog jedoch ein gutes Stück am rechten Pfosten vorbei (41.). Gefährlicher wurde es in der 44. Minute, als Lukas Schmitz auf der linken Seite von Adam Bodzek freigespielt wurde und das Spielgerät flach nach innen brachte. Neumann konnte Bebou im Zentrum aber entscheidend bedrängen, sodass die Kugel über dem Kasten landete. Kurz darauf war der erste Durchgang vorbei, in dem die Rothosen einen sehr starken Eindruck hinterlassen hatten.
Rothosen auch nach der Pause weiter überlegen
Und eben jenen sehr starken Eindruck machten die Kickers auch nach dem Seitenwechsel. Zweimal bediente Weihrauch Fröde mit einem guten Zuspiel, beide Male musste F95-Torhüter Rensing jedoch nicht eingreifen, weil das Spielgerät über das Tor flog (50., 54.). Zwischen diesen beiden Aktionen packte Daghfous bei einem Freistoß aus knapp 30 Metern einen Hammer aus. Rensing konnte den Ball jedoch noch zur Ecke abwehren (52.).
Die Mainfranken waren auch im weiteren Verlauf der zweiten Hälfte präsent in den Zweikämpfen und ließen die Fortuna zu keiner Zeit zur Entfaltung kommen. In der 67. Minute mussten die Kickers verletzungsbedingt wechseln. Für Tobias Schröck kam Marco Königs neu in die Begegnung. In der Folgezeit spielte sich fast alles zwischen den Strafräumen ab und die Abwehrreihen dominierten das Spiel. Elf Minuten vor dem Ende wechselte Bernd Hollerbach zum weiten Mal aus: Dániel Nagy ersetzte Vadet Rama in der Schlussphase, in der die Rothosen weiter an sich glaubten und in sich in der 86. Minute für ihren starken Auftritt belohnten: Emanuel Taffertshofer legte gut 20 Meter vor dem Tor quer auf Fröde, der das Spielgerät traumhaft direkt im rechten oberen Eck versenkte und damit für die verdiente Kickers-Führung sorgte. "Es war ein sehr schön herausgespieltes Tor, das wir uns verdient hatten", sagte Hollerbach.
In der 90. Minute kamen die Gastgeber jedoch noch mit viel Glück nach einem Freistoß aus 40 Metern zum umstrittenen 1:1-Ausgleich, als ein Freistoß von Julian Schauerte im Tor landete, weil Jörg Siebenhandl von Alexander Madlung zuvor bedrängt wurde. Kurz danach war Schluss.
Am kommenden Sonntag, 14. Mai, findet das letzte Heimspiel dieser Zweitliga-Saison statt. Ab 15.30 Uhr empfangen die Rothosen in der FLYERALARM Arena den SV Sandhausen. Unterstützt unseren FWK und sichert Euch hier noch die letzten Tickets!
Aufstellung
Düsseldorf: Rensing – Madlung, Bodzek (87. Kiesewetter), Bormuth – Schauerte, Schmitz – Sobottka, Gartner (46. Hennings) – Bebou, Öz. Yildirim (79. Iyoha) – O. Fink.
Würzburg: Siebenhandl – Pisot, Neumann, Schoppenhauer – Schröck (67. Königs), Taffertshofer, Fröde, Daghfous – Rama (79. Nagy), Weihrauch – Soriano.
Daten
Tore: 0:1 Fröde (86.), 1:1 Schauerte (90.).
Gelbe Karten: Bormuth (11.) – Daghfous (62.), Weihrauch (77.), Nagy (87.), Soriano (90.+1), Siebenhandl (90.+1).
Schiedsrichter: Thorben Siewer (Olpe).
Zuschauer: 27.192.