1:2 in Magdeburg: Bytyqis Treffer reicht den Kickers nicht
4. Spieltag 2017/18
06.08.2017
Spielbericht
Der FC Würzburger Kickers musste sich zum Ende der Englischen Woche dem 1. FC Magdeburg mit 1:2 (0:2) geschlagen geben. Vor 15.922 Zuschauern in der MDCC-Arena gerieten die Rothosen durch Tobias Schwede (7.) und Ex-Rothose Richard Weil (Foulelfmeter/10.) früh in Rückstand, Enis Bytyqi erzielte in der 80. Minute den Anschlusstreffer für die Rothosen, die in einer starken Schlussphase jedoch den Ausgleich verpassten.
„Unser Matchplan war nach 15 Minuten komplett durchschossen. Wir wussten, dass Magdeburg in Heimspielen früh presst und wollten erst einmal gut stehen, nach 15 Minuten war das aber hinfällig. Wir haben Zeit gebraucht, uns zu fangen, was bei einem Auswärtsspiel vor solch einem Publikum normal ist“, sagte FWK-Cheftrainer Stephan Schmidt: „Wir haben dann eine gute zweite Hälfte gespielt, in der zu Beginn die Durchschlagskraft noch gefehlt hat. Nach dem Anschlusstreffer, der aber relativ spät gefallen ist, waren wir dominant und es wurde noch einmal spannend.“
Dass der FWK in den drei Partien während der Englischen Woche nur einen Zähler eingefahren hat, bezeichnet Würzburgs Cheftrainer als „unbefriedigend“. Es gehe „nicht nur um Dominanz und eine gute Spielanlage, sondern um Punkte. Es gilt für uns, weniger Fehler zu machen als der Gegner. Wir haben heute und in den letzten Spielen erfahren, auf was es in dieser Liga ankommt“.
Schmidts Gegenüber Jens Härtel war vor allem mit dem Beginn seines Teams sehr zufrieden: „ Wir sind perfekt in das Spiel gekommen und wollten die Chance nutzen, über frühe Ballgewinne Torchancen zu kreieren. Man hat am Ende schon gemerkt, dass eine Englische Woche Kraft kostet, wir waren dann nicht mehr so aktiv und haben den Vorsprung mit Glück, Geschick und Leidenschaft über die Zeit gerettet.“
Startelf-Debüt für Taffertshofer
FWK-Cheftrainer Schmidt nahm im Vergleich zum unglücklichen 0:1 gegen den SC Preußen Münster vier Änderungen vor: Marvin Kleihs, Emanuel Taffertshofer, Simon Skarlatidis und der wiedergenesene Dennis Mast rücken für Maximilian Ahlschwede (angeschlagen) und Björn Jopek (im Abschlusstraining vertreten) sowie Felix Müller und Joannis Karsanidis (beide zunächst auf der Bank) in die Startelf.
Die erste Aktion der Partie gehörte den Rothosen: Nach einem scharf getretenen Freistoß von Patrick Göbel konnten die Gastgeber jedoch zur Ecke klären. In der siebten Minute waren es dann die Magdeburger, die nach einem Fehler im Spielaufbau der Kickers mit der ersten Chance der Partie durch Tobias Schwede in Führung gingen (7.). Nur drei Minuten später verwandelte Ex-Rothose Richard Weil einen höchst strittigen Elfmeter (Neumann: „Kontakt war zwar da, aber meiner Meinung nach war er zu wenig, um den Elfmeter zu pfeifen. Zumal er danach noch zwei Schritte macht.“) zum 2:0 für den heimstarken 1. FCM (10.) – ein denkbar ungünstiger Start für den FWK.
Die Mainfranken versuchten es in der Folgezeit immer wieder über die linke Seite, FCM-Schlussmann Jan Glinker war jedoch sowohl bei einem Freistoß als auch bei einem Abschluss von Göbel zur Stelle (18./21.). Beim Distanzschuss von Jannis Nikolaou (38.) musste er nicht eingreifen. Bis zur Pause erspielten sich beide Mannschaften ansonsten keine nennenswerten Torchancen mehr. Damit ging es aus Sicht der Rothosen mit einem 0:2 in die Kabine.
Schuppans Schuss wird geblockt
Beide Mannschaften starteten unverändert in den zweiten Durchgang, in dem sich erneut die Mainfranken erstmals im gegnerischen Strafraum zeigten: Nach einer Flanke von Marvin Kleihs ging der Kopfball von Dominic Baumann jedoch am FCM-Kasten vorbei (46.). Drei Zeigerumdrehungen erspielten sich die Rothosen nach einem schönen Angriff die bis dato beste Chance: Nach der Hereingabe von Emanuel Taffertshofer wurde Sebastian Schuppans Schuss im letzten Moment geblockt (49.).
Ihre erste gefährliche Szene in der zweiten Hälfte hatten die Gastgeber in der 55. Minute, als ein Kopfball von Björn Rother am kurzen Pfosten vorbei flog. Nach einer knappen Stunde nahm FWK-Cheftrainer Stephan Schmidt den ersten Wechsel vor und brachte Enis Bytyqi für Simon Skarlatidis (58.) kurz darauf kam Kai Wagner (für Sebastian Schuppan) zu seinem Pflichtspiel-Debüt für die Kickers (63.).
Der FWK war bemüht und wollte den Anschlusstreffer, der FCM konnte diesen jedoch zunächst mit starker Abwehrarbeit verhindern. In der 77. Minute konnte Glinker einen Göbel-Freistoß festhalten, auf der Gegenseite lenkte Kickers-Schlussmann Wolfgang Hesl einen Kopfball von Christian Beck über die Latte.
Bytyqi mit dem Anschlusstreffer
In der 80. Minute war es dann soweit: Der eingewechselte Ex-Magdeburger Bytyqi kam nach Vorarbeit von Dennis Mast und Taffertshofer zum 1:2 (80.). Unmittelbar nach dem Anschlusstreffer brachte Stephan Schmidt Marco Königs für Kleihs in die Begegnung. Die Kickers drängten nun auf den Ausgleich, in der 82. Minute rauschte ein Mast-Schuss aus spitzem Winkel am langen Pfosten vorbei. Zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit hatte Mast nach einer Klasse-Aktion den Ausgleich auf dem Fuß, Glinker konnte die Direktabnahme jedoch parieren. Die letzte Chance der Partie für die aufopferungsvoll kämpfenden Rothosen verbuchte Bytyqi, sein Flachschuss aus 18 Metern strich jedoch am Außenpfosten vorbei (90.+2).
„Wir werden auch dieses Spiel knallhart analysieren. Wir müssen das in der Anfangsphase besser regeln. Die Art und Weise, wie wir in der zweiten Halbzeit als Mannschaft aufgetreten sind, stimmt mich positiv. Wir werden weiter hart arbeiten“, sagte Kickers-Kapitän Sebastian Neumann.
Für die Rothosen geht es am Mittwoch (18.30 Uhr) im Erstrundenspiel des Toto-Pokalwettbewerbs beim Bezirksligisten TSV Rannungen weiter, ehe am Samstag, 12. August, 20.45 Uhr DFB-Pokalspiel gegen den SV Werder Bremen in Offenbach ansteht. Das nächste Drittliga-Heimspiel steigt am Sonntag, 20. August, 14 Uhr, in der FLYERALARM Arena gegen den F.C. Hansa Rostock. Hier gibt noch Tickets für die Partien gegen den viermaligen Deutschen Meister von der Weser und den DDR-Meister von 1991 von der Ostsee.
Aufstellung
Magdeburg: Glinker – Schiller, Weil, Hammann – Rother (62. Sowislo), Erdmann – Butzen (81 Pick.), Schwede, Niemeyer – Türpitz (62. Chahed), Beck.
Würzburg: Hesl – Kleihs (81. Königs), Syhre, Neumann, Schuppan (63. Wagner) – Nikolaou, Taffertshofer – Skarlatidis (58. Bytyqi), Mast, Göbel – Baumann.
Daten
Tore: 1:0 Schwede (7.), 2:0 Weil (FE/10.), 2:1 Bytyqi (80.).
Gelbe Karten: Weil (19.), Erdmann (22.) – Schuppan (5.), Wagner (90.+3).
Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle).
Zuschauer: 15.922.