0:3 gegen Werder: Kickers verlieren Heimspiel in der Fremde
DFB-Pokal, 1. Runde 2017/18
12.08.2017
Spielbericht
Es hat nicht sollen sein: Der FC Würzburger Kickers hat sein Heimspiel in der Fremde verloren: Die Schützlinge von Cheftrainer Stephan Schmidt unterlagen am Samstagabend in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokalwettbewerbs dem SV Werder Bremen vor 8.090 Zuschauern im Sparda-Bank Hessen-Stadion mit 0:2 (0:0). Die Treffer des Abends erzielten Milos Vejkovic (51.) sowie Max Kruse (74.) und Maximilian Eggestein (77.).
„Wir haben in der ersten Halbzeit gut gestanden und einen echten Pokal-Fight geboten. Wir waren sehr kompakt gegen den Ball und hatten selbst auch gute Umschaltphasen, der letzte Pass kam aber nicht an“, sagte FWK-Cheftrainer Stephan Schmidt: „Beim Pfostenschuss von Taffi vor der Pause fehlte uns das nötige Glück. Diese Szene sowie die verunglückte Flanke zum 0:1 waren die Knackpunkte in dieser Partie. Wir haben die Kickers als Drittligisten an diesem Abend aber dennoch würdig vertreten."
Wir haben in der ersten Halbzeit gut gestanden und einen echten Pokal-Fight geboten.
FWK-Cheftrainer Stephan Schmidt
Schmidts Gegenüber Alexander Nouri erklärte nach der Partie, dass „Würzburg es uns nicht leicht gemacht hat. Es war das erwartet schwierige Spiel. Wir haben aber insgesamt eine überzeugende Leistung abgeliefert. Ich bin sehr zufrieden, wie wir diese unangenehme Aufgabe gelöst haben“.
Drei Änderungen
Im Vergleich zum 1:2 beim 1. FC Magdeburg am vergangenen Drittliga-Spieltag hatte FWK-Cheftrainer Stephan Schmidt drei Änderungen vorgenommen: Die wiedergenesenen Maximilian Ahlschwede und Björn Jopek kehrten ebenfalls in die Startelf zurück wie Ex-Werderaner Enis Bytyqi. Marvin Kleihs, Simon Skarlatidis und Dominic Baumann nahmen dafür zunächst auf der Bank Platz. Weiterhin nicht dabei waren der der am Fuß verletzte Hendrik Hansen, der unter der Woche mit dem Lauftraining begonnen hat, sowie Florian Kohls (Kreuzbandriss).
Die erste Aktion im Strafraum gehörte den Kickers. Nach einer Flanke von Patrick Göbel stand Björn Jopek am Fünfmeterraum jedoch im Abseits. In der siebten Minute kamen die Werderaner zum ersten Mal gefährlich zum Abschluss: Bremens Neuzugang Ludwig Augustinssons Schuss aus spitzem Winkel flog aber am kurzen Pfosten vorbei. Beide Defensivreihen ließen in einer heiß umkämpften Partie in der Anfangsphase wenig anbrennen.
In der 19. Minute zeigten die Rothosen, wie es gehen soll: Nach einem Ballgewinn schickte Enis Bytyqi Flügelspieler Patrick Göbel auf die Reise, dessen flache Hereingabe fand jedoch keinen Adressaten. Der Erstligist von der Weser tauchte nach einer knappen halben Stunde das nächste Mal im Strafraum der Mainfranken auf: Theo Gebre Selassie scheiterte mit seiner Direktabnahme jedoch an FWK-Schlussmann Wolfgang Hesl, der den Ball über die Latte lenkte (27.). Sieben Zeigerumdrehungen später kombinierten sich die Rothosen schön auf der rechten Seite durch, die Werder-Defensive konnte einen Flanke von Maximilian Ahlschwede jedoch zur Ecke klären.
Taffertshofer an den Innenpfosten
Die jeweils beste Chance im ersten Durchgang hatten beide Teams in der Schlussphase der ersten Hälfte: In der 38. Minute verhinderte Hesl mit einer überragenden Rettungstag gegen Gebre Selassie den Rückstand, auf der Gegenseite kam Emanuel Taffertshofer nach Zuspiel von Dennis Mast aus kurzer Distanz zum Abschluss. Der Innenpfosten rettete jedoch für Werder (45.)! Strittig wurde es beim Kampf um den abspringenden Ball, aus dessen Folge Patrick Göbel zu Boden ging. In ähnlicher Situation hatten die Kickers zuletzt in Magdeburg einen Strafstoß gegen sich hinnehmen. „Er berührt mich“, sagte Göbel später, doch die Pfeife von Referee Sascha Stegemann stumm. Bitter.
Die erste Gelegenheit im zweiten Durchgang, in den beide Teams unverändert starteten, hatte erneut Gebre Selassie, Hesl konnte den Kopfball des Außenbahnspielers allerdings entschärfen (46.). Fünf Minuten später ging der Nordklub durch eine verunglückte Flanke von Milos Veljkovic mit 1:0 in Führung (51.). Der FWK schüttelte sich kurz und kam nach einem schönen Angriff über die linke Seite in der 57. Minute gefährlich in den Strafraum: Sebastian Schuppans flache Hereingabe konnte SVW-Schlussmann Jiri Pavlenka jedoch unter sich begraben. Zwei Zeigerumdrehungen später kam Bytyqi zum Kopfball, Pavlenka war allerdings erneut zur Stelle.
Doppelschlag in der Schlussphase
In der 64. Minute nahm FWK-Cheftrainer Stephan Schmidt den ersten Wechsel vor und brachte Dominic Baumann für Emanuel Taffertshofer in die Partie. 20 Minuten vor dem Ende kamen die Rothosen durch einen Schuss von Björn Jopek, der zuvor mit einer schönen Körpertäuschung einen Gegenspieler hatte aussteigen lassen, dem Ausgleich nahe. Das Spielgerät flog aber über den Werder-Kasten. Mit einem Doppelschlag in der 74. und 77. Minute gelang es den Bremern mit Anbruch der Schlussphase, die Partie zu ihren Gunsten zu entscheiden: Zunächst verwertete Max Kruse eine Flanke von Florian Kainz, dann blieb Maximilian Eggestein vor dem Tor eiskalt.
Die Kickers zeigten Moral und ließen die Köpfe in der Schlussphase nicht hängen: Jannis Nikolaou prüfte Pavlenka mit einem Schuss aus der zweiten Reihe (85.), drei Minuten später kam der eingewechselte Marco Königs nach einer Ahlschwede-Flanke zum Kopfball. Kurz darauf war Schluss: 0:3 hieß es am Ende in der Partie des Drittligisten gegen den Erstligisten.
Für die Rothosen geht es am Sonntag, 20. August, 14 Uhr, mit dem Heimspiel in der FLYERALARM Arena gegen den F.C. Hansa Rostock weiter. Hier gibt noch Tickets für das Match gegen den DDR-Meister von 1991 von der Ostsee.
Aufstellung
Würzburg: Hesl – Ahlschwede, Syhre, Neumann, Schuppan – Nikolaou – Taffertshofer (64. Baumann), Jopek – Göbel, Mast (85. Müller), Bytyqi (77. Königs).
Bremen: Pavlenka – Ro. Bauer, L. Sané, Veljkovic – Gebre Selassie, M. Eggestein, Augustinsson (87. Garcia) – Gondorf (63. Bargfrede), Delaney – Kainz (80. J. Eggestein), M. Kruse.
Daten
Tore: 0:1 Veljkovic (51.), 0:2 Kruse (74.), 0:3 M. Eggestein (77.).
Gelbe Karten: Taffertshofer (30.), Schuppan (32.), Ahlschwede (90.) – Delaney (90.).
Schiedsrichter: Sascha Stegmann (Niederkassel).
Zuschauer: 8090.