2:1 gegen Lotte: Last-Minute-Treffer macht Goldenen November perfekt
17. Spieltag 2017/18
25.11.2017
Spielbericht
Der FC Würzburger Kickers hat sich am 17. Drittliga-Spieltag in einer packenden Partie gegen die Sportfreunde Lotte mit 2:1 (1:0) durchgesetzt und damit alle drei Pflichtspiele im November für sich entschieden. Patrick Göbel brachte die Rothosen vor 5.612 Zuschauern in der FLYERALARM Arena mit 1:0 in Führung (14.). In der 75. Minute kamen die Gäste durch Hamadi Al Ghaddioui zum Ausgleich, ehe Felix Müller das Spiel in der ersten Minute der Nachspielzeit per Kopf zugunsten der Kickers entschied.
„Wir haben in den ersten 20 Minuten gut gespielt und sind früh in Führung gegangen. Lotte war aber über die gesamte Dauer ein sehr unangenehmer Gegner, hat weiter Fußball gespielt und ist so auch immer wieder zu Chancen gekommen. Patrick Drewes hat uns mehrfach im Spiel gehalten“, sagt FWK-Cheftrainer Michael Schiele: „Am Ende haben wir uns für einen hohen Aufwand belohnt. Wir hatten schon einige Spiele, wie beispielsweise in Köln, die wir nicht hätten verlieren müssen. Dieses Mal haben wir die Partie zu unseren Gunsten entscheiden können. Wir haben bis zum Schluss an uns geglaubt.“
Es hat Qualität, in der Nachspielzeit die Flanke so zu bringen und den Kopfball so zu setzen.
SFL-Cheftrainer Andreas Golombek
Sein Gegenüber Andreas Golombek hob hervor, dass "wir nicht gut angefangen haben und zu Beginn nicht kompakt genug waren. Wir haben allerdings nach dem Rückstand nie aufgehört, alles zu versuchen und sind nach einem guten Spielzug zum Ausgleich gekommen. Wir sind anschließend weiter mutig und gierig geblieben, das Ende ist natürlich dann unglücklich. Mit etwas Glück in der Szene zuvor gehen wir als Sieger vom Platz. Aber es hat Qualität, in der Nachspielzeit so die Flanke zu bringen und den Kopfball dann noch reinzusetzen."
Unveränderte Startelf
Im Vergleich zum 3:0-Auswärtssieg beim Chemnitzer hatte Michael Schiele in der Anfangsformation keine Änderungen vorgenommen: Der zuletzt gesperrte Marco Königs kehrte ebenso in den Kader zurück wie der in der vergangenen Woche erkältete Enis Bytyqi. Verzichten mussten die Rothosen weiterhin auf die Langzeitverletzten Franko Uzelac, Hendrik Hansen und Florian Kohls. Auch Björn Jopek dürfte den Kickers noch in den nächsten Wochen fehlen.
Munterer Auftakt
Die Mainfranken begannen schwungvoll und erspielten sich in der siebten Minute die erste Gelegenheit: Dennis Mast bediente Simon Skarlatidis auf dem rechten Flügel. Lottes Schlussmann Benedikt Fernandez wehrte dessen flache Hereingabe nach vorne ab und die Gäste konnten die erste brenzlige Szene klären. Fünf Minuten später kam Patrick Göbel nach einem schönen Doppelpass mit Skarlatidis zum Abschluss. Fernandez war zur Stelle und packte sicher zu (12.). Nicht den Hauch einer Chance hatte der Torhüter der Sportfreunde in der 14. Minute: Patrick Göbel zirkelte einen Freistoß aus halblinker Position herrlich über die Mauer und brachte die Rothosen verdient mit 1:0 in Führung.
Mit zunehmender Spieldauer tauchten aber auch die Gäste immer wieder gefährlich im Kickers-Strafraum auf: Bei einer Doppelchance in der 19. Minute konnte FWK-Schlussmann Patrick Drewes zunächst einen Schuss über die Latte lenken, bei der anschließenden Ecke konnte er den Kopfball von Maximilian Rossmann entschärfen.
Offener Schlagabtausch
In der 22. Minute nahm Skarlatdis eine Mast-Flanke am langen Pfosten direkt, der Ball flog nur knapp über das Gehäuse der Westfalen. Vier Zeigerumdrehungen später trat Patrick Göbel erneut zum Freistoß an. Der Torschütze zum 1:0 zirkelte das Spielgerät erneut über die Mauer, am Ende fehlten nur Zentimeter zum zweiten Treffer der Kickers an diesem Nachmittag (26.). Den nächsten Abschluss verzeichneten die Rothosen in Person von Sebastian Schuppan, der die Kugel nach Ablage von Jannis Nikolaou knapp am rechten Pfosten vorbei setzte (30.). Wiederum vier Minuten danach segelte ein Freistoß von Felix Müller gefährlich durch den Strafraum, Fernandez konnte den Ball aber sicher festhalten (34.).
In der Zwischenzeit kamen die Gäste jedoch ebenfalls zu der einen oder anderen guten Möglichkeit: In der 32. Minute kam Maximilian Oesterhelweg aus zentraler Position zum Abschluss, Kickers-Keeper Drewes blieb jedoch lange stehen und parierte erneut glänzend. Unmittelbar vor der Pause wurde es noch einmal gefährlich, als eine Flanke von Michael Hohnstedt Flanke länger und länger wurde und am Ende sogar den Pfosten touchierte. "Wir waren heute nicht ganz so kompakt wie in den zwei Partien zuvor", sagt Schiele: "Das werden wir natürlich aufarbeiten müssen."
Gelegenheiten auf beiden Seiten
Nach dem Seitenwechsel waren es die Westfalen, die die erste Möglichkeit im Würzburger Dauerregen kreierten: Doch Patrick Drewes konnte den Schuss von Hamadi Al Ghaddioui mit der nächsten starken Rettungstat entschärfen (47.). Dann waren aber wieder die Kickers am Zug: Skarlatidis zog nach einem schönen Doppelpass mit Mast von der linken Seite nach innen und hielt aus spitzem Winkel drauf. Fernandez bekam aber gerade noch rechtzeitig die Hände nach oben.
Eine Zeigerumdrehung später sah Jannis Nikolaou seine fünfte Gelbe Karte in der laufenden Drittliga-Saison, damit wird er den Rothosen am kommenden Wochenende bei der SG Sonnenhof Großaspach ebenso fehlen wie Kapitän Sebastian Neumann, der in der 65. Minute ebenfalls zum fünften Mal in dieser Spielzeit verwarnt wurde. In der 68. Minute nahm FWK-Cheftrainer Michael Schiele den ersten Wechsel vor und brachte Emanuel Taffertshofer für den emsigen Skarlatidis.
Die nächste Gelegenheit auf den zweiten Treffer der Kickers hatte Ademi, der am Strafraum vom eingewechselten Taffertshofer bedient wurde, sich stark behauptete und aus der Drehung abschloss – Fernandez war aber zur Stelle. Kurz darauf wechselte Schiele zum zweiten Mal und brachte Marco Königs für Ademi.
Müller mit dem Traum-Finish
Unmittelbar vor Anbruch der Schlussviertelstunde spielten die Gäste einen Angriff konsequent und schnürkellos zu Ende und kamen durch Al Ghaddioui und mithilfe des Innenpofstens zum keinesfalls unverdienten 1:1-Ausgleich (75.). Die offensiv immer wieder gefährlichen Gäste wurden in der 83. Minute noch einmal aus der Distanz gefährlich, Drewes fischte das Spielgerät jedoch mit einer hervorragenden Parade aus dem rechten unteren Eck (Schiele: "Er hat uns mehrfach im Spiel gehalten und ist ein Garant für diesen Sieg."). In einer packenden Schlussphase, in der die Kickers vom Publikum immer wieder lautstark nach vorne getragen wurden, wären die Mainfranken beinahe in der 88. Minute zu ihrem zweiten Treffer gekommen: Marco Königs verlängerte einen Göbel-Freistoß klasse per Kopf, Lottes Torhüter Fernandez lenkte den Ball jedoch mit den Fingerspitzen um den Pfosten. Das Spiel war allerdings noch nicht zu Ende, die Kickers glaubten weiter an sich und den Sieg: In der ersten Minute der Nachspielzeit köpfte Müller nach einer Flanke von Taffertshofer den 2:1-Siegtreffer für die Rothosen, die damit den dritten Dreier in Serie feierten.
Am nächsten Wochenende geht es für die Kickers mit dem einem Auswärtsspiel weiter: Am Sonntag, 3. Dezember, 14 Uhr, sind die Rothosen bei der SG Sonnenhof Großaspach zu Gast. "Wir schauen weiter von Spiel zu Spiel. Die Aufgabe in Großasßach wird sehr schwierig, darauf werden wir uns in der kommenden Woche wieder intensiv vorbereiten", sagte Siegtorschütze Felix Müller. Anschließend folgen zwei Heimspiele in Folge gegen den FC Rot-Weiß Erfurt (Freitag, 8. Dezember, 18.30 Uhr) und den SV Meppen (Samstag, 16. Dezember, 14 Uhr). Karten für den Heimspiel-Doppelpack in der FLYERALARM Arena gibt es unter anderem noch im Online-Ticketshop.
Aufstellung
Würzburg: Drewes – Ahlschwede, Neumann, Schuppan – Göbel, Nikolaou, K. Wagner (86. Baumann) – Skarlatidis, Müller – Mast, Ademi.
Lotte: Fernandez – Langlitz, Rossmann, Straith, Hohnstedt (62. Rosinger) – Wendel (46. Putze) – Dej, Heyer (72. Tankulic) – Freiberger, Al Ghaddioui, Oesterhelweg.
Daten
Tore: 1:0 Göbel (14.), 1:1 Al Ghaddioui (75.), 2:1 Müller (90.+1).
Gelbe Karten: Göbel (50.), Nikolaou (56.), Neumann (65.) – Wendel (23.), Heyer (24.), Hohnstedt (33.).
Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka (Mainz).
Zuschauer: 5.612.