Nach Feicks Verletzung und Lotričs Anschlusstreffer: Die Kickers unterliegen in Heidenheim
7. Spieltag 2020/21
06.11.2020
Spielbericht
Der FC Würzburger Kickers hat zum Auftakt des 7. Zweitliga-Spieltags mit 1:4 (0:1) beim 1. FC Heidenheim verloren. Nach mutigem Beginn der Rothosen erzielte Denis Thomalla vor dem Seitenwechsel die Führung für die Hausherren (41.), die Christoph Kühlwetter (56.) nach der Pause ausbaute. Zwar keimte nach Mitja Lotričs Anschlusstreffer nochmals Hoffnung auf (71.), doch Robert Leipertz (83.) und Konstantin Kerschbaumer (90.+2) entschieden die Partie zugunsten der Gastgeber.
Auf drei Positionen veränderte FWK-Cheftrainer Marco Antwerpen seine Startelf im Vergleich zum Duell gegen den VfL Bochum. Daniel Hägele, Dominic Baumann (beide Bank) und Frank Ronstadt (nicht im Kader) mussten weichen. Niklas Hoffmann (Startelf-Debüt), Florian Flecker und Ewerton begannen für das Trio. Keanu Staude musste aufgrund von Sprunggelenksproblemen passen.
Feick muss früh runter
Antwerpen hatte auf der Spieltags-Pressekonferenz angekündigt, dass seine Mannschaft sich nicht verstecken werde. Und in der Tat: Die Würzburger begannen offensiv. Ridge Munsy kam in den ersten Minuten zweimal aus aussichtsreichen Positionen zum Abschluss, setzte das Leder jeweils knapp am Heidenheimer Kasten vorbei. Die Rothosen waren gut in der Partie mussten aber nach einer Viertelstunde einen bitteren Rückschlag verkraften. Nach einem Foul von Robert Leipertz musste FWK-Kapitän Arne Feick verletzungsbedingt vom Feld, Robert Herrmann kam (17.).
Kurz darauf versuchte es Nzuzi Toko von der rechten Strafraumkante, jagte das Leder allerdings in den Fangzaun (20.). Von den bisher zu Hause ungeschlagenen Heidenheimern war bis dato offensiv kaum etwas zu sehen. Erst Christian Kühlwetter setzte den Ball erstmals abgefälscht drüber (24.). Auch Stefan Schimmer kam kurz darauf zum Abschluss, verzog aber knapp über den Kasten (29.).
Thomalla besorgt die Heidenheimer Führung
Die Hausherren hatten mittlerweile leichte Vorteile und kamen in den Minuten vor der Pause zur Führung. Kevin Sassa setzte sich auf der rechten Seite durch und bediente Denis Thomalla, der am Fünfmeterraum einköpfte (41.).
Mit frischen Kräften – Saliou Sané und Mitja Lotrič ersetzten Niklas Hoffmann und Patrick Sontheimer – und neuem Elan kamen die Würzburger aus der Kabine. David Kopacz schoss von der Strafraumgrenze knapp drüber (50.). Die Rothosen schnupperten am Ausgleich, kassierten aber prompt den nächsten Wirkungstreffer. Schimmer passte quer auf Kühlwetter, der am Elfmeterpunkt freistehend zum 2:0 verwertete (56.) und damit den Anfangselan der Kickers wieder im Keim erstickte.
Lotrič besorgt den Anschluss
Doch die Gäste schüttelten sich und kamen nach 70 Minuten zum Anschluss. Patrick Mainka blockte Lotričs Schuss mit dem Arm. Nach Rücksprache mit Köln – wenige Minuten zuvor schaute sich Kampka einen grenzwertigen Einsatz Theuerkaufs gegen Sané nicht erneut an – zeigte der Unparteiische auf den Punkt und Lotrič verwandelte sicher (71.). Die Rothosen waren wieder in der Partie und setzten in der Folge alles auf eine Karte. Munsys Querpass klärte Theuerkauf in höchster Not vor Sané (78.).
Heidenheim kontert erfolgreich
Leider blieben die Bemühungen aber ohne Erfolg. Im Gegenteil: Heidenheim konterte im eigenen Stadion. Kühlwetter setzte sich auf dem linken Flügel bis zur Grundlinie durch und bediente den im Rückraum einschussbereiten Leipertz, der auf 3:1 erhöhte (83.). Zuvor hatte Giefer Kerschbaumers Distanzschuss noch über den Balken gelenkt (82.). In der Nachspielzeit war er dann aber erneut chancenlos, als Kühlwetter Kerschbaumer in Position brachte und der gar auf 4:1 erhöhte (90.+2).
Zu Hause gegen Hannover
Damit bleiben die Rothosen mit nur einem Punkt am Tabellenende und treffen nach der Länderspielpause zu Hause auf Hannover 96 (Sonntag, 22. November um 13:30 Uhr). Die Heidenheimer schaffen mit dem zweiten Saisonsieg den Anschluss ans Tabellenmittelfeld. In zwei Wochen gastiert der FCH bei Holstein Kiel (Samstag, 21. November um 13:00 Uhr).
Stimmen zum Spiel
Marco Antwerpen (Cheftrainer FC Würzburger Kickers): "Bis zum Sechzehnmeterraum sieht es teilweise gut aus, im vorderen Bereich müssen wir uns aber besser durchsetzen. Wir haben eine ordentliche Auswärtspartie hingelegt. Mit 1:4 vom Platz zu gehen, ist aber ein schwerer Schlag. Die Szene an Saliou Sané war ein Foul und dementsprechend hätte es auch hier für uns einen Elfmeter geben müssen. Wenn ich den kompletten Spielverlauf betrachte, ist das Ergebnis sehr, sehr hoch und nicht gerechtfertigt. Wir werden in der Länderspielpause hart arbeiten und in den zwei Wochen weiter an den Automatismen arbeiten."
Felix Magath (Head of FLYERALARM Global Soccer): "Nicht zum ersten Mal in dieser Saison gab es – ich erinnere hier an das Spiel gegen Fürth, als in der Nachspielzeit ein Eckball gegen uns gegeben wurde, der keiner war – einige strittige Szenen, die man auch anders sehen kann und die leider zu unserem Nachteil entschieden wurden. Man hat nicht das Gefühl, dass wir in dieser Liga willkommen geheißen werden. Trotzdem fehlt uns auch oftmals die Cleverness. Aber das ist der Preis, den wir als Aufsteiger zahlen müssen. Wir wussten jedoch, dass es keine leichte Aufgabe wird, in dieser Liga zu bestehen. Deshalb werden wir selbstverständlich in Ruhe weiterarbeiten."
Frank Schmidt (Cheftrainer 1. FC Heidenheim): "Wir haben ein bisschen gebraucht, um ins Spiel reinzukommen. Würzburg hat versucht, unseren Spielaufbau früh zu unterbinden. Am Anfang hatten wir dementsprechend keine gute Ballkontrolle und haben einige Bälle schnell verloren, waren vielleicht auch zu hektisch. Aber in den Zweikämpfen waren wir präsent. Es war wichtig, vor der Halbzeit das 1:0 zu machen. In den Minuten nach der Pause waren wir im Zweikampfverhalten zu weit weg. Dann sind wir aber wieder besser reingekommen und machen ein wunscherschönes 2:0. Es darf uns dann aber nicht passieren, dass wir aus dem Nichts den Elfmeter zum 1:2 produzieren. Dann kann das Spiel definitiv auch in eine andere Richtung gehen. Aber hintenraus hatten wir noch drei, vier gute Aktionen in der Offensive und haben daraus zwei Tore gemacht."
Aufstellung
Heidenheim: Müller – Busch (87. Rittmüller), Mainka, Theuerkauf, Föhrenbach – Geipl – Sessa (77. Pick), Leipertz (87. Schnatterer) – Thomalla – Schimmer (68. Kerschbaumer), Kühlwetter.
Würzburg: Giefer – Toko (84. David), Douglas, Ewerton, Feick (17. Herrmann) – Dietz – Hoffmann (46. Sané), Sontheimer (46. Lotrič) – Kopacz – Flecker, Munsy.
Statistiken
Tore: 1:0 Thomalla (41.), 2:0 Kühlwetter (56.), 2:1 Lotrič (71., Handelfmeter), 3:1 Leipertz (83.), 4:1 Kerschbaumer (90.+2).
Gelbe Karten: Mainka (70.) – Toko (49.), Dietz (81.), Douglas (86.)
Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka (Mainz).