3:2 beim VfL Osnabrück: FWK dreht Rückstand und feiert ersten Auswärtssieg der Saison
15. Spieltag 2020/21
09.01.2021
Spielbericht
Der FC Würzburger Kickers hat sich am 15. Zweitliga-Spieltag mit 3:2 (0:1) beim VfL Osnabrück durchgesetzt und dank einer tollen Leistung in der zweiten Halbzeit den ersten Auswärtssieg in dieser Saison gefeiert. Sebastian Kerk brachte die Hausherren zum Ende des ersten Durchgangs mit 1:0 in Führung (41.), der Ausgleich gelang Marvin Pieringer in der zweiten Hälfte (67.). Keine zehn Minuten später legte der Winter-Neuzugang nach und traf mit seinem zweiten Tor des Tages zum 2:1 (76.). David Kopacz legte kurz später zum 3:1 nach (80.), doch der VfL kam durch Luc Ihorst (85.) nochmal auf 3:2 heran, was den Ausgang der Partie aber nicht mehr beeinflusste.
Neuzugang Strohdiek in der Startelf
Nur eine Änderung nahm FWK-Cheftrainer Bernhard Trares im Vergleich zur Startformation gegen den FC St. Pauli vor. Neuzugang Christian Strohdiek, der am Donnerstag vom SC Paderborn 07 an den Dallenberg gewechselt war, ersetzte den angeschlagenen Ewerton, der ebenso wie Martin Hašek aufgrund muskulärer Probleme nicht im Kader stand.
Guter Beginn an der Bremer Brücke
Keine zwei Minuten war die Partie alt, da sorgten die vom Anstoß hellwachen Kickers für den ersten Knalleffekt. David Kopacz scheiterte nach Patrick Sontheimers Vorlage am Pfosten. Gezählt hätte der Treffer wegen einer Abseitsstellung aber nicht. Sontheimer hatte wenige Minuten später von der Strafraumgrenze dann die erste reguläre Möglichkeit, schloss aber zu zentral ab und bereitete VfL-Keeper Philipp Kühn keine Probleme (5.). Auch defensiv waren die Rothosen voll auf der Höhe. Nur Niklas Schmidt kam aus 15 Metern gefährlich zum Abschluss (6.).
Osnabrück übernahm in der Folge die Kontrolle, fand aus dem Spiel heraus in der kompakten Würzburger Abwehr aber keine Lücke. Erst Sebastian Kerks direkt aufs Tor gezogene Ecke, die Hendrik Bonmann über den Balken lenkte (23.), sorgte für ein Raunen im leeren Rund. Lauter wurde es zwei Minuten später, als Konstantin Engel einköpfte. Doch Thorben Siewer verweigerte dem VfL-Treffer die Anerkennung. Lukas Gugganig hatte Bonmann im Fünfmeterraum angegangen (25.).
Kerk trifft - Rückstand zur Pause
Ansonsten verteidigten die Kickers konsequent gegen einfallslose Gastgeber. Daniel Hägele hatte sogar nach einer zu kurz abgewehrten Ecke aus dem Rückraum die Chance zur Führung, verzog aber (38.). So brauchte es einen Geniestreich Kerks, der nach feinem Doppelpass mit Schmidt aus acht Metern einschoss. Bonmann war zwar noch dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern (41.), so dass die Kickers mit einem Rückstand in die Pause gingen.
Pieringer gleicht in offenem Spiel aus
Und den hätten die Osnabrücker in Person von Schmidt nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff vergrößern können. Doch nach Nzuzi Tokos Stören schloss der Mittelfeldspieler zu ungenau ab und Bonmann war zur Stelle. Die Partie gestaltete sich in der Folge offener, denn die Kickers agierten offensiver – Arne Feicks Flanke setzte Marvin Pieringer vorbei (51.) – und der VfL versuchte die nun größeren Räume zu nutzen. Schmidt köpfte Kerks Hereingabe, aber Bonmann parierte (54.). Nach einer knappen Stunde ersetzten Dominik Meisel und Frank Ronstadt Baumann und Toko und sahen sogleich Feicks starke Direktabnahme aus halblinker Position, Kühn aber hielt sicher (60.). Auf der anderen Seite feuerte Ludovit Reis (63.) rechts vorbei. Doch die Kickers belohnten sich für ihren couragierten Auftritt wenige Zeigerumdrehungen später. Hendrik Hansen schickte Rolf Feltscher auf der rechten Außenbahn, der scharf in die Mitte flankte. Dort schob Marvin Pieringer aus zwei Metern zum Ausgleich ein (67.).
Pieringers Doppelpack, Kopacz erhöht auf 3:1
Doch die Rothosen wollten mehr und spielten weiter nach vorne. Pieringers Kopfball geriet zwar zu harmlos (71.), aber mit Anbruch der Schlussviertelstunde war der 21-Jährige, der im Winter leihweise vom SC Freiburg nach Würzburg gewechselt war, erneut zur Stelle. Meisel kam nach Feicks Steilpass links bis zur Grundlinie durch, spielte an den Fünfmeterraum, wo Pieringer zum 2:1 ins lange Eck verwertete (76.). Und Osnabrück hatte sich noch nicht geschüttelt, da legte Kopacz den dritten Treffer nach. Von Feick perfekt bedient schlenzte er das Leder aus elf Metern halblinks im Strafraum in die lange Ecke (80.).
Aber der VfL schlug nochmal zurück. Marc Heider flankte von links und der eingewechselte Ihorst köpfte aus vier Metern ein (85.). Mit Lars Dietz und Douglas – für Sontheimer (84.) und Kopacz (90.) – brachten die Rothosen den Vorsprung über die Zeit – Pieringer hatte sogar noch die Chance zum 4:2 (90.+1) - und feierten nach dem Punkt gegen den FC St. Pauli den zweiten Saisonsieg.
Unter Flutlicht gegen Braunschweig
In weniger als einer Woche, am Freitag, 15. Januar, geht es für die Mainfranken um 18:30 Uhr unter Flutlicht gegen Eintracht Braunschweig weiter. Osnabrück spielt am Montag, 18. Januar, beim Hamburger SV.
Stimmen zum Spiel
Bernhard Trares (Trainer FC Würzburger Kickers): Wir wollten heute aus einer Kompaktheit heraus agieren. In der ersten Viertelstunde haben wir das gut gemacht, sind danach aber sehr passiv geworden. Der VfL hat sehr gut Fußball gespielt, wir hingegen waren sehr mutlos. Das habe ich in der Halbzeit dann auch angesprochen, dass wir mutiger und aktiver sein wollen. Schließlich konnten wir uns für den Aufwand belohnen, das dritte Tor war nochmal extrem wichtig, es war der entscheidende Punkt. Hintenraus hat es meine Mannschaft dann ordentlich gespielt und aufgrund der zweiten Halbzeit verdient gewonnen.
Marvin Pieringer (Spieler FC Würzburger Kickers): So einen Start habe ich mir natürlich nicht erträumt, bin aber natürlich froh, dass es läuft. Ich möchte einfach nur Fußball spielen. Ich habe auf meine Chance gewartet und hoffe, dass ich in der 2. Bundesliga Fuß fassen kann. Es wäre schön, wenn der Knoten nun geplatzt ist. Wir hatten bereits in der ersten Halbzeit schon Räume, konnten diese aber nicht nutzen. Das haben wir uns dann für die zweite Halbzeit vorgenommen. Wir sind besser in die Zweikämpfe gekommen und haben unsere Tore sehr schön über außen herausgespielt. Auf dem Spiel von heute bauen wir nun auf. Seit ich hier bin, ist eine sehr gute Stimmung im Training und im Team. Ich fühle mich wohl hier, wurde sehr gut aufgenommen.
Marco Grote (Trainer VfL Osnabrück): In der Anfangsphase warn wir nicht aktiv genug, im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit dann schon. Wir waren die bessere Mannschaft, wussten dass es um die zweiten Bälle geht, die wollten wir auch behaupten und spielerische Ansätze finden. In der ersten Halbzeit waren wir die bessere Mannschaft und sind auch verdient mit einer Führung in die Pause gegangen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit müssen wir das 2:0 machen. Ab der 60. Minute begann etwas, was mich sehr ärgert. Wir haben angefangen, gefühlt einen Schritt weniger zu machen, haben keinen oder nur noch wenig Zugriff auf die Gegenspieler bekommen und folglich das 1:1 bekommen. Und damit dem Gegner den Glauben wieder gegeben. Das hat sich dann durch den Rest des Spiels gezogen. Am Ende war es sicherlich kein unverdienter Sieg für Würzburg.
Aufstellung
Osnabrück: Kühn – Engel (79. Multhaup), Gugganig, Beermann, Wolze – Reis (79. Heider), Blacha (74. Taffertshofer) – Amenyido (74. Ihorst), Schmidt (84. Heider), Kerk – Santos.
Würzburg: Bonmann – Feltscher, Hansen, Strohdiek, Feick – Toko (59. Meisel), Hägele – Baumann (59. Ronstadt), Sontheimer (84. Dietz), Kopacz (90. Douglas) – Pieringer.
Daten
Tore: 1:0 Kerk (41.), 1:1 Pieringer (67.), 1:2 Pieringer (76.), 1:3 Kopacz (80.), 2:3 Ihorst (85.).
Gelbe Karten: Santos (17.), Wolze (73.).
Schiedsrichter: Thorben Siewer (Olpe).