2:1-Niederlage in Aue: Gastgeber drehen Partie nach FWK-Führung

FC Erzgebirge Aue
2 : 1
FC Würzburger Kickers

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18. Spieltag 2020/21

26.01.2021

Spielbericht

Der FC Würzburger Kickers musste sich am 18. Zweitliga-Spieltag mit 2:1 (0:0) beim FC Erzgebirge Aue geschlagen geben. Im Sparkassen-Erzgebirgsstadion brachte Ridge Munsy die Rothosen mit 1:0 in Führung (52.). Doch die Auer kamen zurück und drehten das Spiel nach den Toren von Krüger (78.) und Ballas (85.).

 

Trares gesperrt
 

Ohne Bernhard Trares an der Seitenlinie – nach seinem Platzverweis in Paderborn wurde der FWK-Cheftrainer mit einer Sperre von einer Partie sowie einer Geldstrafe belegt – starteten die Rothosen mit drei Veränderungen. Hendrik Hansen ersetzte den angeschlagenen Ewerton, der nicht im Kader stand. Zudem rückten Dominik Meisel und Ridge Munsy für Lars Dietz und Dominic Baumann – beide nahmen auf der Bank Platz – in die Startformation.

 

Torlose erste Hälfte

 

In einer ausgeglichenen Anfangsphase musste Hansen bereits nach wenigen Minuten in höchster Not retten. Nach einer Auer Ecke blockte der Innenverteidiger Pascal Testroets Flachschuss entscheidend (8.). Ansonsten stand die Würzburger Defensive kompakt und hielt die Gastgeber vom eigenen Gehäuse fern. Aber auch die eigenen Angriffsversuche verpufften – bis zur 26. Minute, als Marvin Pieringer, freigespielt von Patrick Sontheimer, acht Meter vor dem FCE-Gehäuse frei zum Schuss kam. Doch der Winter-Neuzugang vergab knapp.


Ebenso knapp setzte im direkten Gegenzug Florian Krüger das Leder rechts daneben. Nach einer halben Stunde verpasste Testroet eine Hereingabe ebenfalls knapp. Beide Teams kamen nun offensiv zu Gelegenheiten und die Partie wurde unterhaltsamer. David Kopaczs zu zentral geratener Abschluss wurde von Martin Männel entschärft (35.). Auch bei Munsys Abschluss von der Fünfmeterraumkante war der FCE-Schlussmann zur Stelle (39.). Arne Feicks Distanzschuss landete im Fangnetz (42.). Nach Nazarovs Fernschuss, den Christian Strohdiek blockte (45.+1) ging es ohne Tore in die Kabinen.

 

Munsy trifft an alter Wirkungsstätte

 

Den Schwung der Schlussphase der ersten Hälfte kamen die Teams zurück auf den Rasen – und legten los wie die Feuerwehr. Nach einer Hereingabe von Hochscheidt köpfte Florian Krüger aus fünf Metern freistehend drüber (47.). Auf der anderen Seite hielt Männel Hansens Kopfball (49.), ehe der Veilchen-Keeper kurz darauf machtlos war. Nach Feicks Pass behauptete Munsy das Leder stark und hämmerte es aus spitzem Winkel ins Dreieck (52.). 
Beinahe hätten die Auer kurz darauf zurückgeschlagen. Doch Bonmann stoppte den durchgebrochenen Testroet (59.) und hielt auch Krügers Kopfball (61.). Kopacz hätte das fast bestraft, scheiterte aber alleine vor Männel (62.). Der Mittelfeldspieler, der wie Hansen seine fünfte Gelbe Karte sah und gegen Düsseldorf fehlt, hätte für Beruhigung der Kickers-Nerven sorgen können. Denn die Gastgeber drückten auf den Ausgleich. Krüger lief alleine auf Bonmann zu, scheiterte und Hansen klärte vor dem einschussbereiten Nazarov (65.).

 

Aue dreht die Partie
 

Mit frischen Käften – Dominic Baumann, Mitja Lotrič (beide 70.) und Frank Ronstadt (79.) ersetzten Munsy, Kopacz und Pieringer – ging es in die letzten 20 Minuten, in denen die Veilchen nach einem Befreiungsschlag zum Ausgleich kamen. Alleine liefen Testroet und Krüger auf Bonmann zu. Testroet legte quer, Krüger verwertete eiskalt (78.). Und es kam noch bitterer für die Kickers: Krüger bediente Florian Ballas an der Strafraumkante und der hämmerte das Leder in den rechten Winkel (84.). Zwar brachte Benjamin Sachs mit Stefan Maierhofer und Tobias Kraulich für Sontheimer und Nzuzi Toko (beide 88.) nochmals zwei kopfballstarke Spieler, eine wirkliche Ausgleichschance bekamen die Rothosen aber nicht mehr.

 

Drei Tage bis zum nächsten Spiel
 

Bereits am Freitag geht es für beide Teams weiter. Die Kickers empfangen um 18:30 Uhr Fortuna Düsseldorf in der FLYERALARM Arena, während die Veilchen zeitgleich bei der SpVgg Greuther Fürth gastieren.

Stimmen zum Spiel

Benjamin Sachs (Co-Trainer FC Würzburger Kickers): Glückwunsch an Erzgebirge Aue und Dirk Schuster. Es gab gute Möglichkeiten auf beiden Seiten. Wir sind gut in die Partie gekommen und haben taktisch unsere Aufgaben erfüllt. Es ist nicht leicht, gegen eine geduldige und ruhig agierende Mannschaft zu spielen. Aber auch wir haben die Ruhe bewahrt. In der Halbzeit haben wir die Punkte angesprochen. Wir wollten das Feld eng halten und wussten, dass wir unsere Chancen bekommen. Kurz nach der Pause hat Krüger ein sicheres Tor auf dem Kopf, trifft aber nicht. Ein Rückstand hätte es sehr schwer gemacht, weil Aue sehr gut verteidigt. Die Führung hat uns in die Karten gespielt, wir haben Räume bekommen. Kopacz hat die große Chance zum 2:0 und kann die Partie vorentscheiden. Das 1:1 ist naiv verteidigt. Das war vom Kopf her sehr schwer zu verarbeiten. Das 2:1 ist dann natürlich brutal. Dementsprechend ist die Gefühlslage. Heute haben Nuancen entschieden. Fakt ist, dass wir erneut ohne Punkte darstehen.

 

Dirk Schuster (Cheftrainer FC Erzgebirge Aue): Es war ein sehr intensives, kampfbetontes und ausgeglichenes Spiel. Beide Mannschaften haben sich vor der Pause nahezu neutralisiert. Würzburg hatte gute Möglichkeiten, ebenso wie wir. Wir wussten, was auf uns zukommt. Auf dem Papier mussten wir Würzburg schlagen. Aber sie haben sich sehr gut verstärkt und den jüngsten Gegnern es sehr schwer gemacht. Daher hatten wir Respekt. Nach dem 0:1-Rückstand war es sehr schwer. Dennoch haben wir Ruhe bewahrt gegen einen Gegner, den wir nicht mit einer Mittelfeldraute erwartet haben. Wenn der FWK das 2:0 macht, wird es sehr schwer, überhaupt noch einen Punkt zu retten. So hatten wir immer den Glauben an ein Unentschieden. Nach dem Ausgleich wollten wir das zweite Tor erzielen, ohne die Abwehr zu entblösen. Der Sonntagsschuss freut mich natürlich, zeigt aber die Brutalität des Fußballs. Das Pendel hätte heute zu beiden Seiten ausschlagen können. Dennoch bin ich stolz auf meine Mannschaft, die mit Moral die Partie gedreht hat gegen eine schwer zu bespielendes Würzburger Team. Sie hat uns das Leben sehr schwergemacht. Daher bin ich sehr glücklich, dass wir die Aufgabe erfolgreich gelöst haben.

 

Ridge Munsy (Spieler FC Würzburger Kickers): Es war natürlich ein besonderes Spiel für mich, weil es gegen meine ehemaligen Kollegen ging. Mich hat es gefreut, heute zu treffen. Aber ich habe den Anspruch, in jedem Spiel zu treffen. Wir hätten die Partie gewinnen müssen. Genügend sehr gute Chancen, auch ich im ersten Durchgang, hatten wir. Nach dem 1:0 müssen wir das Spiel zumachen. Deshalb ist es sehr bitter, dass wir jetzt mit leeren Händen nach Hause fahren.

Aufstellung

Aue: Männel – Breitkreuz, Gonther, Ballas, Strauß (46. Strauß) – Gnjatic (74. Zolinski), Fandrich – Hochscheidt, Nazarov (88. Samson), Krüger (89. Zulechner) – Testroet.

Würzburg: Bonmann – Feltscher, Strohdiek, Hansen, Feick – Meisel, Toko (88. Kraulich), Sontheimer (88. Maierhofer), Kopacz (70. Lotric) – Munsy (70. Baumann), Pieringer (79. Ronstadt).

Daten

Tore: 0:1 Munsy (52.), 1:1 Krüger (78.), 2:1 Ballas (86.).
Gelbe Karten: Breitkreuz (12.), Nazarov (55.) - Hansen (48.), Kopacz (57.), Kraulich (89.), Lotrič (90.).
Schiedsrichter: Gerach (Landau).

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