Munsys Führung reicht nicht: FWK verliert in Fürth trotz guter Leistung

SpVgg Greuther Fürth
4 : 1
FC Würzburger Kickers

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20. Spieltag 2020/21

07.02.2021

Spielbericht

Der FC Würzburger Kickers musste sich am 20. Zweitliga-Spieltag bei der SpVgg Greuther Fürth mit 1:4 (1:1) geschlagen geben. Die Führung von Ridge Munsy (15.) glich Dickson Abiama (28.) noch im ersten Durchgang wieder aus. Branimir Hrgota erhöhte für die Gastgeber auf 2:1 (50.) und traf per Foulelfmeter (80.) doppelt. Robin Kehr sorgte für den 4:1-Endstand (87.).

 

Munsy mit der Führung, Abiama gleicht aus

 

Ohne Änderungen im Vergleich zum 2:1-Heimsieg gegen Fortuna Düsseldorf schickte FWK-Cheftrainer Bernhard Trares seine Mannschaft im Fürther Ronhof aufs Feld. Neuzugang Rajiv van La Parra stand erstmals im Spieltagskader. Im Vorfeld bezeichnete Trares die Fürther als die wohl spielstärkste Mannschaft der Liga, was die Hausherren in der ersten Hälfte nur selten zeigten. Wirklich gefährlich wurde das Kleeblatt in der Anfangsphase nicht und tat sich gegen die kompakt und resolut verteidigenden Würzburger sehr schwer. Stattdessen trafen die Kickers. Nach einem Fehler von Mergim Mavraj im Aufbauspiel leitete Mitja Lotrič auf Patrick Sontheimer weiter. Der Ex-Fürther kam vor dem herausgeeilten Sascha Burchert an den Ball und spitzelte ihn in den Lauf des Angreifers, der aus kurzer Distanz ins leere Tor einschoss, sein viertes Tor im dritten Spiel (13.). Kurz später mussste Hendrik Bonmann den Kopfball von Sebastian Ernst nach einer Ecke von Paul Seguin parieren (20.).

 

Aus dem Nichts dann das 1:1 für die Gastgeber. Ein zu kurzes Rückspiel erlief Branimir Hrgota, scheiterte aber noch an Bonmann. Den Abpraller aber köpfte Dickson Abiama eher ungewollt zum schmeichelhaften Ausgleich aus zehn Metern ins verwaiste Gehäuse (28.). Schmeichelhaft deshalb, weil die Kickers, wenn sie den Ball hatten, gefällig kombinierten und konsequent den Weg zum Tor suchten. Sogar der erneute Führungstreffer wäre mehrmals möglich gewesen. Sontheimer wurde von Lotrič im Strafraum freigespielt, scheiterte aber an Burchert (30.) Der Kleeblatt-Keeper hatte auch bei Marvin Pieringers Abschluss aus 18 Metern seine Hände im Spiel und lenkte zur Seite (39.), ebenso als Rolf Feltscher von rechts in den Strafraum zog, Burchert aber im kurzen Ecke zur Stelle war (41.). Die darauffolgende Ecke verpasste Pieringer um Haaresbreite (42.). Mit einem 1:1 ging es nach dreiminütiger Nachspielzeit schließlich in die Halbzeitpause.

 

Drei Tore im zweiten Durchgang

 

Im zweiten Durchgang gingen die Fürther wesentlich engagierter zu Werke und trafen prompt ein zweites Mal. Ernst passte von der linken Grundlinie scharf an den Fünfmeterraum, wo Hrgota das Leder in die Maschen jagte (50.). Marco Meyerhöfers Versuch blockte Arne Feick gerade noch zur Ecke (52.). Das sollte es vom mittelfränkischen Spitzenteam aber auch schon wieder gewesen sein. 

 

Denn in der Folge waren erneut die Würzburger die bessere Mannschaft. Rajiv van La Parra, der sein Debüt für die Rothosen feierte, ersetzte den angeschlagenen Pieringer und brachte neuen Schwung. Er hatte sogar den möglichen Ausgleich auf dem Fuß, doch Burchert parierte erneut stark. Zudem zog Feick zweimal aus der Distanz ab. Einmal parierte der Fürther Keepert, einmal landete das Leder am Außennetz (62., 67.). Auch gegen Ridge Munsy war er zur Stelle (72.). Die Trares-Elf war drauf und dran, den Spielstand zu egalisieren und sich für ihren großen Aufwand zu belohnen, kassierte auf der anderen Seite aber nach einem unberechtigtem Strafstoß das 1:3. Bonmann soll Leweling zu Fall gebracht haben. Hrgota verwandelte sicher (80.). Für die letzten zehn Minuten kamen Dominic Baumann und David Kopacz für Lotrič und Sontheimer (82.). Doch der kurz zuvor eingewechselte Kehr machte für die in der Schlussphase überlegenen Fürther endgültig den Deckel drauf. Von rechts zog er in den Strafraum und schoss zum 4:1 ein (87.).

 

Am Freitag nach Kiel

 

Bereits am kommenden Freitag, 12. Februar 2021, geht es für den FC Würzburger Kickers um 18:30 Uhr im hohen Norden bei Holstein Kiel. Tags darauf fordert das Kleeblatt um 13:00 Uhr Spitzenreiter Hamburger SV.

Stimmen zum Spiel

Bernhard Trares (Cheftrainer FC Würzburger Kickers): "Für mich ist es ein gebrauchter Tag. Ich glaube, wir haben vieles gut gemacht. Es hört sich jetzt doof an. Wir haben wenig Torchancen zugelassen, schenken dem Gegner die Tore. 1:1, 2:1, 3:1 - total geschenkt. Nach dem 1:0 haben wir die Möglichkeiten zu erhöhen. Wir waren von den Torschüssen her überlegen. Wenn wir dem Gegner allerdings solche Tore ermöglichen, wird es schwer, ein Spiel zu gewinnen. Das ärgert mich total, denn so ein Spiel wie heute dürfen wir nicht verlieren. Wir hätten die Partie heute gewinnen können. Besonders geärgert hat mich jedoch der Elfmeter. Auf den Bildern ist zu sehen, dass es kein Foul war. Meiner Meinung nach war das eher eine Gelbe Karte für den Fürther Spieler. Er läuft noch einen Meter weiter und lässt sich dann fallen."

 

Stefan Leitl (Cheftrainer SpVgg Greuther Fürth): "Wir sind sehr glücklich und sehr stolz, dass wir gewonnen haben. Es war ein sehr schwieriges Spiel, ein Arbeitssieg würde ich sagen. Wir waren schon gut im Spiel, hatten sehr viele Ballbesitzphasen, bekommen aber keine Ruhe ins Spiel, weil wir zu viele Umschaltaktionen zugelassen haben. Würzburg hat mit Munsy und Pieringer Spieler, die diese Momente ausnutzen können. Wir kriegen das 0:1 mit dem ersten Schuss aufs Tor, machen aber schnell den Ausgleich. Wir waren froh, dass wir mit dem 1:1 in die Pause gegangen sind. Wir haben in der Pause in eine andere Grundordnung umgestellt. Das 2:1 zeigt, wie gut wir Situationen kreieren können. Das war ein stark herausgespielter Treffer. Der Strafstoß war sicherlich eine harte Entscheidung. Mit dem Elfmetertor war das Spiel erledigt."

 

Arne Feick (Kapitän FC Würzburger Kickers): Wir haben 1:4 verloren und haben keine Punkte im Gepäck. Das war eine verdiente Niederlage, für die wir uns an die eigene Nase fassen müssen. Wir haben in den letzten Spielen gezeigt, dass wir mithalten können. Eigentlich hätten wir vom Gefühl her von den letzten letzten Spielen jedes gewinnen müssen. Zumindest hätten wir keines verlieren dürfen. Wenn ich den Spielverlauf betrachte, schlagen wir uns selbst. Wir machen grobe individuelle Fehler und kassieren zu einfache Gegentore. Dann wird es schwer. Heute hat uns der Killerinstinkt gefehlt. Die Räume waren da, wir haben sie wie gewollt bespielt, aber unsere Möglichkeiten nicht genutzt. Wir haben spielerisch gute Akzente gesetzt und nicht nur die Bälle nach vorne geholzt. Allerdings müssen wir kaltschnäuziger sein, wenn wir hier etwas mitnehmen wollen.

Aufstellung

Fürth: Burchert – Meyerhöfer, Bauer, Mavraj (46. Sarpei), Raum – Stach – Seguin, Tillman (46. Leweling), Ernst – Hrgota (82. Kehr), Abiama (82. Nielsen).
Würzburg: Bonmann – Feltscher, Douglas, Strohdiek, Feick– Hägele – Lotrič (82. Baumann), Hašek, Sontheimer (82. Kopacz) – Pieringer (54. van La Parra).

Daten

Tore: 0:1 Munsy (13.), 1:1 Abiama (28.), 2:1 Hrgota (50.), 3:1 Hrgota (80., Foulelfmeter), 4:1 Kehr (87.).
Gelbe Karten: Burchert (13.), Bauer (45.) – Douglas (60.), Lotric (75.), Hägele (90.+1)
Schiedsrichter: Arne Aarnink (Nordhorn).

Bilder

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