2:1 gegen Türkgücü München: Kickers feiern den ersten Heimsieg

ENDLICH! Die Kickers feiern am 13. Spieltag gegen Türkgücü München den ersten Heimsieg der Saison. Mit 2:1 (0:0) besiegen die Rothosen die Mannschaft von Peter Hyballa. Nach torloser erster Halbzeit, in der die Hausherren einen couragierten Auftritt hinlegten, aber sich nicht belohnten, war es an Abwehrspieler Tobias Kraulich, der mit seinem Premierentreffer im FWK-Leibchen den Bann brach (55.). Marvin Pourié legte nach (80.). Philip Türpitz‘ Anschlusstreffer (90.) änderte nichts mehr am verdienten Kickers-Erfolg. 

Mit nur einer Änderung im Vergleich zum 1:1-Remis in Köln schickte Kickers-Cheftrainer Danny Schwarz seine Elf aufs Spielfeld. David Kopacz, der vergangene Woche noch angeschlagen auf der Bank Platz nahm, ersetzte Ryan Adigo auf der rechten Seite. Gänzlich fehlten Nzuzi Toko (Aufbautraining) und Daniel Hägele (Schambeinentzündung) sowie die erkrankten Moritz Heinrich und Christian Strohdiek. Erstmals wieder im Kader stand nach seiner Muskelverletzung hingegen Maximilian Breunig.

Pourié und Kopacz lassen die Führung liegen

Im Sturm begann einmal mehr Marvin Pourié. Und der Angreifer, der vergangene Woche seinen ersten Saisontreffer erzielte, hatte bereits nach fünf Minuten die dicke Möglichkeit, seinen zweiten nachzulegen. Nach Robert Herrmanns Maßflanke stieg er am zweiten Pfosten hoch, doch René Vollath parierte stark. Ein früher Fingerzeig für eine engagierte und mutige Vorstellung der Kickers, die auch spielerisch überzeugten.

Türkgücü fehlte hingegen der Zugang zur Partie. Mehr als Philip Türpitz‘ Abschluss gelang den Gästen zunächst nicht (16.). Die Kickers hatten das Spiel im Griff, mussten bei Boubacar Barrys scharfer Hereingabe aber kurz zittern (25.). Richtig gefährlich wurde es dann wieder vor dem Tor der Münchner. Dennis Waidner legte perfekt in den Rückraum, wo Kopacz abzog, aber erneut in Vollath seinen Meister fand (28.). 

München kommt auf und schnuppert am 1:0

Auch wenn wenig später Pourié am kurzen Pfosten fulminant vorbeischoss (34.), war es die Hyballa-Elf, die in den Schlussminuten der ersten Hälfte besser ins Spiel kam und an der Führung schnupperte. Barrys Versuch segelte knapp an der Stange vorbei (28.). Türpitz prüfte nach einem Freistoß aus dem Halbfeld völlig freistehend Bonmann, der einen starken Reflex auspackte (36.). Fünf Minuten später verpasste Filip Kusic Alexander Sorges Kopfball am langen Pfosten knapp (41.).

Die Gäste schafften es in der Viertelstunde vor dem Seitenwechsel, die Partie ausgeglichener zu gestalten gegen engagierte Kickers, die der Führung mehrmals nahe waren.

Kraulich in Stürmermanier

Letzteres änderte sich auch im zweiten Durchgang nicht. Gegen schwungvoll beginnende Gäste testete Kopacz aus spitzem Winkel Münchens Keeper Vollath, der aber zur Ecke klärte (54.). Und genau die brachte die verdiente Führung! Herrmanns Hereingabe legte Pourié ab und Abwehrspieler Kraulich netzte in bester Stürmermanier zum 1:0 ein (55.). Türkgücü öffnete nun, suchte den Weg nach vorne, so dass sich Räume ergaben. 

Immer wieder hatten die Hausherren Platz und kombinierten sehenswert. Nach Foul an Pourié schlenzte Herrmann das Leder über den Querbalken (63.). Ebenfalls knapp wurde es bei Mirnes Pepic. Der Mittelfeldakteur schloss ab, Lars Dietz verpasste (72.). Der eingewechselte Dildar Atmaca verpasste nach starkem Lauf den Querpass (79.). Die Rothosen verpassten es, den Sack zuzumachen und Sararer machte einen Ball scharf, doch Bonmann war zur Stelle (80.).

Pourié knipst erneut

Aber diesmal belohnten sich die Schwarz-Schützlinge: Herrmann flankte nach einem schnellen Umschaltmoment auf Pourié, der zum 2:0 einnickte (80.). Der Weg für den ersten Heimsieg war bereitet. Atmaca hätte ihn nach feinem Solo endgültig eingetütet, traf aber den Ball nicht richtig (85.). Die Kickers strebten einem scheinbar verdienten Erfolg entgegen, mussten dann aber doch noch einmal zittern. Türkgücüs Sararer nagelte das Leder an den Querbalken, Bonmann parierte gegen Albion Vrenezi, ehe Türpitz einschoss (90.). Plötzlich waren die Münchner wieder im Geschäft. Wie aber schon beim ersten Saisonsieg in Magdeburg brachten die Rothosen den Dreier souverän ins Ziel und jubelten erleichtert!

Nachlegen wollen die Kickers nun kommende Woche am Sonntag, 31. Obtober, um 14:00 Uhr auf dem Lauterer Betzenberg. Eine Stunde früher empfangen die Münchner den SV Meppen in der Landeshauptstadt.

Danny Schwarz (Cheftrainer FC Würzburger Kickers): Wir haben in der ersten Halbzeit gut den Ball laufen lassen und so das Spiel dominiert. Die zweite Hälfte war sehr viel ausgeglichener. Türkgücü war über Standards immer gefährlich. Kurioserweise machen wir dann nach einer Ecke das 1:0. So läuft der Fußball dann. Am Ende ein verdienter Sieg, das Spiel hätte auch schnell in eine andere Richtung ausschlagen können. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns. Die Mannschaft tut gut daran, auf dem Boden zu bleiben, aber der Sieg war für den Kopf trotzdem extrem wichtig. Jetzt werde ich den Abend entspannt mit meiner Familie und einem Glas Wein ausklingen lassen.

Peter Hyballa (Cheftrainer Türkgücü München): Es war ein sehr intensives Spiel. Die erste Halbzeit ging klar an Würzburg. Wir waren immer wieder zu spät und die Heimmannschaft hatte lange Ballpassagen. Aus dem Spiel waren wir selten gefährlich, am meisten ging über Standards. In der zweiten Halbzeit waren wir besser drin, aber Würzburg macht dann direkt nach einer Ecke das Tor. Trotzdem hat meine Mannschaft nach dem 0:2 eine starke Energieleistung gezeigt und den verdienten Anschlusstreffer gemacht. Der Sieg für Würzburg war aber trotzdem verdient.