1:3 gegen Meppen: Kickers verlieren erstmals unter Schwarz

Mit 1:3 (1:1) haben die Würzburger Kickers gegen den Tabellendritten aus Meppen verloren – und damit erstmals unter Danny Schwarz ein Spiel verloren. Dabei hatte Tobias Kraulich nach einer Kopacz-Ecke die Rothosen in einer ausgeglichenen ersten Hälfte in Führung gebracht (24.), Morgan Faßbender glich aber noch vor dem Seitenwechsel aus (35.). Im zweiten Durchgang, drehten die Gäste durch Luka Tankulic die Partie (63.), ehe erneut Faßbender in der Schlussphase den Deckel draufmachte (86.).

Kickers-Cheftrainer Danny Schwarz warnte vor der Partie gegen den SV Meppen. Er wusste natürlich, dass seine Jungs nach den jüngsten vier Duellen ohne Niederlage und acht Punkten ordentlich Selbstvertrauen getankt hatten. Allerdings waren auch die Emsländer gut in Form, kletterten zuletzt sogar auf Platz drei. In den vergangenen drei Spielen blieb die Elf von Rico Schmitt sogar gänzlich ohne Gegentor. Das wollten die Kickers ändern. Nur eine Veränderung nahm Schwarz im Vergleich zur Vorwoche in Berlin vor. Der wieder gesunde Fanol Perdedaj ersetzte den angeschlagenen Dildar Atmaca, der am Freitag das Training abgebrochen hatte und nicht im Kader stand. Während Robert Herrmann ebenfalls wieder auf der Bank Platz nahm, fehlten Lars Dietz, Nzuzi Toko (beide Knieverletzung) und Saliou Sané (Hexenschuss). 

Kraulich trifft per Kopf

Einen aktiven Auftritt der Kickers erwartete Sportdirektor Sebastian Neumann am Magenta-Mikrofon und die Rothosen füllten diese Hoffnung von Beginn an mit Leben. Dennis Waidner bediente Mirnes Pepic, dessen Schuss von der Strafraumkante drüber ging (3.). Aber auch die Meppener waren vom Start weg hellwach. Nach Luka Tankulics Ecke stieg Steffen Puttkammer am kurzen Pfosten hoch und zwang Hendrik Bonmann zu einer starken Reaktion (6.). Nach einer guten Viertelstunde tauchte Richard Sukuta-Pasu nach Bünning-Steilpass frei vor Würzburgs Keeper auf. Kraulich klärte für seinen geschlagenen Schlussmann (16.).

Beide Teams spielten munter nach vorne. Moritz Heinrich flankte auf Marvin Pourié, der aus fünf Metern mittig drüber köpfte (19.), während auf der anderen Seite Bonmann Tankulics Schuss von der Strafraumkante sicher parierte (23.). Insgesamt hatten die Gäste leichte Feldvorteile und die klareren Gelegenheiten, den ersten Treffer erzielten dann aber die Kickers. David Kopacz servierte eine Ecke perfekt an den ersten Pfosten, wo Kraulich am höchsten stieg und wuchtig einköpfte (25.).

Kopacz und Breunig verpassen erneute Führung

Die Führung gab der Schwarz-Elf Sicherheit, Heinrich traf eine scharfe Kopacz-Ecke nicht richtig (31.). Aber die Meppener waren weiterhin gut im Spiel und erzielten dann auch den Ausgleich. Markus Ballmert setzte sich auf dem rechten Flügel durch, bediente im zweiten Anlauf den einlaufenden Faßbender, der Bonmann im kurzen Eck überwand (35.). Aber auch das Gegentor brachte die Kickers nicht aus der Fassung. Im Gegenteil: Mit feinem Solo von der Mittellinie ließ Kopacz drei Gegenspieler stehen, scheiterte aber, schon im Strafraum, am glänzend parierenden Eric Domaschke.

Direkt nach dem Seitenwechsel wäre der Meppener Keeper beinahe gleich wieder im Mittelpunkt gestanden. Perdedaj hatte das Leder durchs Mittelfeld getrieben, Heinrich auf links bedient, der flach den einlaufenden Maximilian Breunig sah. Dessen Schuss wurde aber gerade noch zur Ecke geblockt (47.). Aber auch die Emsländer waren offensiv gleich wieder in der Partie. Nach einem Gewühl im Strafraum schoss Rene Guder drüber (51.). 

Tankulic und Faßbender drehen Partie

Beide Teams knüpften nahtlos an den offenen und attraktiven ersten Durchgang an. Diesmal legten aber die Gäste vor. Lars Brünnings Hereingabe wuchtete Faßbender an den Querbalken und Tankulic drückte das Leder über die Linie (63.). Ein Nackenschlag, den die Rothosen versuchten umgehend wegzustecken, gegen die gut gestaffelte SVM-Defensive aber kaum in gefährliche Abschlusssituationen kamen. Eine Pourié-Kopfballverlängerung verpasste Maximilian Breunig knapp (68.). Zielstrebiger waren aber die mittlerweile spielbestimmenden Meppener. Nach einer Ecke bugsierte Tankulic Bonmann das Leder in die Arme (81.). Wenig später entschied Faßbender frei vor dem Würzburger Keeper die Partie. Der Angreifer hatte sich gegen Waidner durchgesetzt nach Christoph Hemleins Hereingabe (85.).

Bereits am kommenden Dienstag geht es für die Kickers weiter. Um 19:00 Uhr ist Eintracht Braunschweig am Dallenberg zum Nachholspiel des 15. Spieltags zu Gast, ehe die Schwarz-Elf am Samstag um 14:00 Uhr in Halle ran muss. Die Meppener sind zeitgleich in Braunschweig gefordert.

Rico Schmitt (Cheftrainer SV Meppen): Wir mussten heute einige Großchancen überstehen. Das zeigt, dass jeder für den anderen kämpft. Das war heute wieder eine starke Teamleistung. Wir haben uns den Sieg erarbeitet, haben gut verteidigt. Würzburg ist eine spielstarke Mannschaft, was sie vor allem vor der Pause gezeigt haben. Mit fortlaufender Spielzeit habe wir die Partie bestimmt. Jetzt haben wir die 30-Punkte-Marke geknackt. Das ist ein Wahnsinnswert. Die Mannschaft hat die nötige  Geilheit und Gierigkeit und hat sich sehr gut entwickelt.

Danny Schwarz (Cheftrainer FC Würzburger Kickers): Brutale Effizienz der Meppener. Wir sind heute nicht an das Leistungsniveau gekommen, das uns vergangene Woche ausgezeichnet hat. Wir haben uns heute unter Wert verkauft. Das hatten wir anders erwartet. Wir waren zu schläfrig, immer einen Schritt zu spät, haben nur das Füßchen hingehalten. Wir hatten unsere Chancen, haben sie aber nicht gemacht. Daher hatten wir es heute nicht verdient, das Spiel zu gewinnen. Wir waren fußballerisch nicht präzise. Wenn das fehlt, müssen wir konzentriert verteidigen und alles reinschmeißen. Das hat mir heute gefehlt. Die Niederlage ist sicher ein Rückschlag, aber ich hoffe, dass wir daraus lernen.