2:2 gegen Zwickau: Kickers geben Sieg spät aus der Hand
19. Spieltag 2021/22
12.12.2021
Spielbericht
Mit 2:2 (1:0) trennen sich die Kickers am 19. Spieltag der 3. Liga in der heimischen FLYERALARM-Arena vom FSV Zwickau. Dabei sah es lange nach einem Erfolg der Rothosen aus. Marvin Pourié hatte die Hausherren in Front geschossen, auf den zwischenzeitlichen Ausgleich (52.) antwortete Maximilian Breunig mit dem 2:1 (77.). In der Schlussminute aber war es Marco Schikora, der den Schwänen einen späten Punkt bescherte.
Mit zwei Neuen in der Startelf empfingen die Kickers die Schwäne. David Kopacz kehrte nach seiner Sperre zurück, dafür fehlte Fanol Perdedaj nach seiner fünften Gelben Karte in Halle. Zudem ersetzte Mirnes Pepic Ryan Adigo, der auf der Bank Platz nahm. Auf dieser saß auch wieder Robert Herrmann, nachdem er in Halle nicht im Kader war.
Zwickau mit ersten Chancen, Pourié mit der Führung
Vor leeren Rängen war beiden Teams die Wichtigkeit der Partie anzumerken. So waren die ersten 20 Minuten von großer Nervosität geprägt. Gefährliche Aktionen in beiden Strafräumen waren Mangelware. Die erste Duftmarke setzte dann aber Marco Schikora, der nach einer Ecke aus dem Gewühl frei zum Schuss, aber direkt auf Hendrik Bonmann (21.). Und die Schwäne hatten kurz darauf die nächste Klasse-Chance. Nach Patrick Göbels Freistoß aus dem Halbfeld war erneut Schikora völlig blank im Sechzehner, schloss aber zu überhastet ab und erneut war Bonmann zur Stelle (22.).
Zweimal großes Glück für die Kickers, die nach einer halben Stunde mit ihrem ersten Torschuss in Führung gingen. Kopacz zog sehenswert nach innen und bedient den einlaufenden Pourié, der das Ding einschweißte. Der FWK-Angreifer hatte sechs Minuten vor dem Seitenwechsel sogar noch die Möglichkeit zum Doppelpack. Nach feinem Solo entlang des Strafraums ging sein Schuss abgefälscht knapp vorbei (39.). So ging es mit dem 1:0 in die Kabinen.
Dietz unglücklich, Breunig mit der erneuten Führung
Aus denen kamen die Zwickauer aber merklich engagierter. Wieder war es eine Ecke, die diesmal Johan Gomez an die Oberkante der Latte beförderte (48.). Wenig später lag das Leder dann aber doch im Kickers-Gehäuse. Baumann zog in den Würzburger Strafraum legte quer, seinen Pass fälschte Dietz ins eigene Tor ab (52.). Bitter für die Rothosen, aber nicht unverdient. Kurz darauf hatte Ex-Rothose Baumann sogar das 1:2 auf dem Fuß, Bonmann hielt aber sicher (54.).
Die Schwäne waren wieder in der Partie, die mittlerweile ausgeglichen war. Das Privatduell Bonmann – Baumann ging wenig später in die nächste Runde. Wieder blieb der FWK-Keeper Sieger (64.) und hielt das remis. Mit Daniel Hägele, der nach langer Verletzungspause sein Comeback feierte, ging es in die letzten 20 Minuten. Die eröffnete Moritz Heinrich mit einem richtigen Knaller. Nach feinem Spielzug jagte er das Leder an den rechten Außenpfosten (71.). Rund eine Viertelstunde brandete dann aber erneut Jubel auf. Pourié war rechts durchgebrochen, bediente den völlig freien Breunig, der zum 2:1 einschob (77.).
Schikora mit dem letzten Wort
Und die Führung gab Rückenwind. Die Rothosen drängten auf die Entscheidung, machten sich das Leben aber oftmals selbst schwer und spielten mehrmals zu kompliziert. So blieb Zwickau im Spiel und nutzte das zum späten Ausgleich. Ausgangspunkt war wieder ein Eckball von Can Coskun, der zu Marco Schikora durchrutschte. Der Zwickauer versenkte das Leder zum späten Treffer im Netz.
Damit nahmen die Schwäne einen späten Punkt mit, die Kickers hatten es versäumt, den Deckel draufzumachen. Zum Jahresabschluss gastieren die Münchner Löwen am Montagabend, 20. Dezember, um 19:00 Uhr in der FLYERALARM-Arena. Der FSV Zwickau reist bereits am Samstag zur U23 Borussia Dortmunds.
Stimmen zum Spiel
Danny Schwarz (Cheftrainer FC Würzburger Kickers): Der Frust sitzt sehr tief. Wir haben eigentlich einen guten Auftritt gezeigt. Wir haben Fußball gespielt, hatten die Partie unter Kontrolle. Den Ausgleich erzielen wir selbst, gehen aber wieder in Führung. Am Schluss sind wir zu brav, zu naiv. AM Schluss war es zu wenig, wenn wir den Sieg nicht ins Ziel bringen. Wir haben zu viele Ecken produziert, haben die Situationen nicht konsequent geklärt. Wir wussten um ihre Standardstärke.
Joe Enochs (Cheftrainer FSV Zwickau): Es war nicht unser bestes Auswärtsspiel. Wir sind gut in die Partie gekommen und hatten guten Zugriff auf das Spiel. Auch hatten wir zwei Riesenchancen. Danach haben wir das Spiel aus der Hand gegeben, Würzburg war die spielerisch bessere Mannschaft. Nach der Pause haben wir es wesentlich besser gemacht. Wir hatten gute Ballgewinne, unser Offensivspiel war gut. Wenn wir das 1:3 kassieren, wird es schwer. So blieb es eng und wir haben unsere Möglichkeit nach einem Standard genutzt. Das freut mich sehr. Der Punkt ist Gold wert.
Marvin Pourié (FC Würzburger Kickers): Wir haben gebraucht, um in die Partie zu kommen, machen aber das 1:0 und holen uns Selbstvertrauen. Auch nach der Pause hatten wir Anlaufschwierigkeiten, erzielen das 2:1 und bringen es aber nicht über die Zeit. Jetzt brauchen wir die Punkte gegen 1860, um damit in die Pause zu gehen und abzuschalten. Mit vollen Akkus wollen wir dann ins neue Jahr gehen. Die Situation ist sehr schwer für uns alle. Wir kommen da nur raus, wenn wir gemeinsam vorneweggehen.
Aufstellung
Würzburg: Bonmann – Waidner (78. Schneider), Dietz, Kraulich, Lungwitz (70. Herrmann) – Hoffmann (70. Hägele), Meisel (59. M. Breunig) – Kopacz, Pepic, Heinrich – Pourié.
Zwickau: Brinkies - Butzen, Reinthaler, Nkansah, Coskun – Göbel (89. Voigt), Jansen (46. Könneke), Schikora, Horn (71. Starke) – Baumann (78. Lokotsch), König (46. Gomez).
Statistiken
Tore: 1:0 Pourié (30.), 1:1 Dietz (52., Eigentor), 2:1 M. Breunig (77.), 2:2 Schikora (90.).
Gelbe Karten: Waidner (16.) – Reinthaler (37.).
Schiedsrichter: Dr. Burda (Berlin).