0:1 gegen Viktoria Köln: Frühes Gegentor führt zu knapper Heimniederlage

Die Serie von zuletzt drei Siegen in Folge konnte nicht ausgebaut werden, denn am Ende von zerfahrenen 90 Minuten musste sich der FC Würzburger Kickers mit 0:1 gegen Viktoria Köln geschlagen geben. Den goldenen Treffer erzählte bereits nach 6 Minuten Moritz Fritz.

Cheftrainer Ralf Santelli änderte seine Startelf im Gegensatz zum Heimsieg gegen Borussia Dortmund II lediglich auf einer Position. Für Louis Breunig, der aufgrund einer Corona-Erkrankung fehlt, kehrte Peter Kurzweg, der die vergangenen Wochen ebenfalls aufgrund von Corona fehlte, in die Startelf zurück.

Viktoria Köln mit gutem Start

Zum Start in die Partie unter Flutlicht übernahmen die Gäste das Kommando und drängten die Kickers in die Defensive und belohnten sich früh für den hohen Druck. Ein Freistoß von Risse flog gefährlich vors Tor, Fritz traf im ersten Versuch aus stark abseitsverdächtiger Position mit der Brust aber nur die Latte. Von dort sprang der Ball zurück ins Spiel und Fritz musste den Ball aus drei Metern nur noch über die Linie köpfen. Abermals ein früher Rückstand für die Roten (6.). Und die Viktoria aus Köln suchte ihr Glück weiter in der Offensive. Doch bei Philipps gefährlichen Aufsetzer aus 20 Metern war Bonmann im FWK-Tor zur Stelle und lenkte den Ball um den Pfosten (11.). Kurz darauf war es wieder Bonmann, der die Kickers vor einem höheren Rückstand bewahrte. Heister zog frech aufs kurze Eck ab, doch der der gebürtige Essener im Würzburger Tor tauchte ab und konnte auch diesen Versuch abwehren (13.).

Ähnlich wie in der letzten Woche kamen die Kickers schlecht in die Partie und fanden wenige Mittel gegen eine gut sortierte Kölner Defensive. Die erste halbwegs gefährliche Situation im Strafraum der Gäste ergab sich nach 20 Minuten, als Daniel Hägele den Ball in den Lauf von Marvin Pourié chipte, der das Spielgerät jedoch nicht kontrollieren konnte. Immerhin mal eine erste Duftmarke der Kickers-Offensive. Und auch ein Weckruf, denn ab jetzt waren die Hausherren besser im Spiel. 

Zähes Spiel mit vielen Fouls

Zwingende Chancen gab es trotzdem weiterhin nicht. Gefahr strahlten vor allem die Standards der Elf von Ralf Santelli aus. Doch erst hatte Nicolas im Kölner Tor den Ball sicher (28.), dann konnte ein Strahl von Christian Strohdiek noch von einem rheinländischen Kopf geklärt werden (35.). 

Die Partie blieb auch in der Folge zäh und durch viele kleine Fouls, vor allem auf Seite der Kölner, geprägt. Ein Spielfluss kam kaum zustande. In der 39. Minute meldeten sich die Kölner das erste mal seit längerer Zeit wieder in der Offensive an. Die Kickers bekamen mehrfach den Ball nicht richtig geklärt, Klefisch nahm sich der Sache an und zog einfach mal aus 18 Metern ab, sein Versuch wurde jedoch geblockt. Auf der Gegenseite probierte es Marvin Pourié ähnlich, sein Abschluss zischte jedoch rechts vom Tor vorbei (43.). So stand zum Ende einer umkämpften ersten Hälfte ein 0:1-Rückstand für die Hausherren.

Kickers kommen mit Elan aus der Kabine

Die Kickers kamen mit viel Schwung aus der Kabine und suchten sofort den Weg nach vorne. Doch der erste gefährliche Abschluss kam von den Gästen, als der eingewechselte Amyn nach schönem Steckpass alleine auf Bonmann zusteuerte. Der aber blieb cool und konnte den Versuch entschärfen (47.). Kurz darauf zappelte der Ball auch im Tornetz der Gäste, als Perdedaj einen Herrmann-Freistoß einnickte - doch prompt ging die Fahne des Schiedsrichter-Assistenten nach oben, Abseits (51.)! Mindestens eine strittige Entscheidung des Unparteiischen-Gespanns.

Und die Kickers erhöhten weiter die Schlagzahl. Nach einer schönen Kombination über die rechte Seite drang Marvin Pourié mit viel Tempo in den Kölner Strafraum ein, wurde jedoch noch entscheidend abgedrängt und so landete sein Schuss am Außennetz (56.). Kurz darauf stand Dennis Waidner am Seitenrand bereit, der erste Wechsel auf Seiten der Gastgeber. Er wurde von Ralf Santelli auf die rechte Abwehrseite beordert, Leon Schneider ging für ihn vom Platz. 

Kickers rennen an - ohne Erfolg

Beide Mannschaften neutralisierten sich fortan mehr oder weniger im Mittelfeld, nach vorne ging nicht viel. Um den entgegenzusetzen schickte Ralf Santelli frische Offensivpower auf den Platz, für Robert Herrmann kam Marco Hausjell neu in die Partie (71.). Kurz darauf folgte der letzte Wechsel der Partie, Marvin Stefaniak ersetzte Fanol Perdedaj und setzte mit seiner ersten Aktion direkt ein Ausrufezeichen. Einen indirekten Freistoß aus 17 Metern zog er nach Ablage auf das Tor, Nicolas musste sich ganz lang machen und kam noch mit den Fingerspitzen an den Ball (76.)! In der 82. Minute war es wieder ein ruhender Ball von Stefaniak, der für Gefahr sorgte. Seine Hereingabe von der rechten Seite köpfte Marvin Pourié aber knapp über das Tor. 

Immer wieder schlugen die Kickers jetzt den Ball in den Strafraum. Doch es fehlte immer der entscheidende Zentimeter zum Torerfolg.

So blieben der Ansturm der Kickers ohne Lohn und die Gäste entführen dank des 0:1-Siegs drei Punkte vom Dallenberg. 

So müssen sich die Kickers erstmals seit drei Siegen in Folgen wieder geschlagen geben. Die Liga pausiert jetzt eine Woche, dennoch sind unsere Rothosen im Toto-Pokal-Halbfinale beim FV Illertissen gefordert. Anstoß ist hier am kommenden Samstag, 26. März um 14:00 Uhr. Die Viktoria aus Köln hat währenddessen spielfrei und ist erst wieder am Samstag, den 02. April gefordert und empfängt ab 14:00 Uhr im heimischen Sportpark Höhenberg die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund.

Olaf Jansen: „Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen, haben den Ball gut zirkulieren lassen und uns gut in die Räume bewegt. Nach einer Standardsituation können wir dann in Führung gehen und hatten bis zur Halbzeit das Spiel finde ich auch unter Kontrolle. Wir wussten, dass wir hier mit vollem Engagement ins Spiel gehen müssen. Ich habe eigentlich vor dem Spiel gesagt, dass wir eigentlich nicht so viele Standards zulassen wollen. Leider ist uns das heute nicht gelungen, aber wir haben diese Situationen bis zum Ende gut wegverteidigt. Natürlich hatten wir auch etwas Glück, denn das Tor von Würzburg kann man auch geben. So stehen wir am Ende als glücklicher Sieger hier und nehmen die drei Punkte natürlich gerne mit nach Hause.“

Ralf Santelli: „Beide Torsituationen kann man auch anders geben. Aber im Fußball kann man natürlich über jede Situation diskutieren. Fakt ist, dass wir die ersten 20 Minuten enorme Probleme mit der Spielweise der Kölner hatten, und in dieser Phase bekommen wir dann auch das Gegentor. In der Halbzeit haben wir uns dann auf unsere Mentalität berufen und wollten alles auf dem Platz geben. Natürlich wollten wir auf Sieg gehen, aber wir dürfen nicht vergessen, was wir in den letzten Wochen hier bewegt haben. Ich bleibe dabei, es entscheidet sich am letzten oder vorletzten Spieltag. Deshalb müssen wir weiter dran bleiben und dürfen nicht aufstecken.“