1:2 gegen Kaiserslautern: Sanés Anschlusstreffer kommt zu spät
33. Spieltag 2021/22
08.04.2022
Spielbericht
Knapp mit 1:2 (0:1) unterliegen die Kickers zum Auftakt des 33. Spieltags dem 1. FC Kaiserslautern. In einer offenen ersten Halbzeit brachte Mike Wunderlich die Gäste in Führung (34.), Terrence Boyd legte nach dem Seitenwechsel nach (58.). Saliou Sanés Anschlusstreffer in der Schlussphase (84.) kam letztlich zu spät.
Klar war nach dem Rückzug Türkgücü München und dem damit verbundenen Ausfall der Partie, dass Kickers-Coach seine Elf auf mindestens zwei Positionen umbauen musste. Tobias Kraulich und Leon Schneider hatte nämlich gegen Viktoria Köln ihre fünfte Gelbe Karte gesehen und fehlten gegen die Roten Teufel gesperrt. Für das Duo rückten Dennis Waidner und Lars Dietz, der nach langer Verletzungspause sein Comeback feierte, in die Anfangself. Ansonsten konnte der FWK-Cheftrainer aus dem Vollen schöpfen. Nur Maximilian Breunig fehlte aufgrund von Adduktorenproblemen.
Kickers starten stark
Warten mussten aber nicht nur die Kickers auf den Anpfiff. Nach anhaltendem und starkem Schneefall und Regen wurde der Spielbeginn um eine halbe Stunde verschoben. Mit vereinten Kräften wurde das Wasser vom Platz geschoben, so dass pünktlich um 19:30 Uhr der Ball rollte. Und mit dem zeigten die Rothosen von Beginn an so einiges. In einer starken Anfangsphase hatte erstmals Fanol Perdedaj die Führung auf dem Fuß. Matteo Raab hatte eine Herrmann-Ecke auf Marvin Pouriés Kopf gefaustet, der geistesgegenwärtig an den Fünfer zu Perdedaj weiterleitete. Aber Terrence Boyd klärte noch vor der Linie (11.). Nur eine Minute später zog Dennis Waidner aus halblinker Position ab. Raab klärte mit den Fäusten.
Die Kickers lieferten den favorisierten Gästen einen offenen Schlagabtausch, zu dem dann auch die Roten Teufel ihren Teil betrugen. Philipp Hercher (16.) und Hendrick Zuck (18.) zogen aus der Distanz ab. Jeweils abgefälscht gingen beide Versuche aber knapp vorbei. Lautern meldete sich offensiv an. Boyd verpasste eine scharfe Hercher-Hereingabe um Haaresbreite (24.). Auf der anderen Seite setzte Robert Herrmann, der auch den Konter eingeleitet hatte, eine Hereingabe Pouriés volley über den Querbalken (28.).
Wunderlich und Boyd effektiv zum 2:0
Die über 6.000 Zuschauer sahen ein attraktives und abwechslungsreiches Drittliga-Spiel, in dem nicht zu sehen war, wer oben und wer unten in der Tabelle steht. Dennoch gingen die Roten Teufel nach 34. Minuten in Führung. Wunderlich hatte an der Strafraumkante zu viel Platz und setzte das Leder ansatzlos links unten in die Maschen. Boyd hatte abgelegt. Und beinahe hätten die Gäste noch vor der Pause nachgelegt. Nach Daniel Hansliks Flanke stieg Kevin Kraus am zweiten Pfosten hoch und köpfte das Leder ans Aluminium (40.). Trotz des Rückstands verabschiedeten die Fans ihre Jungs mit Applaus in die Kabinen.
Aus diesen kamen die Rothosen unverändert und suchten weiter den Weg vorne. Herrmanns Versuch blockte der eingewechselte Julian Niehues (52.), Pouriés Abschluss ging in den Fangzaun (56.). Die Kickers spielten gefällig, die Lauterer effektiv. Nach einem Wunderlich-Freistoß aus dem Halbraum köpfte am ersten Pfosten unhaltbar ein – 0:2 (58.). Hendrik Bonmann verhinderte wenige Minuten später mit einer starken Parade gar den dritten Gegentreffer (63.).
Sané löst den Bann - aber zu spät
Trotz aller Bemühungen blieb das FCK-Gehäuse in der Folge aber wie vernagelt. Herrmann und Marvin Stefaniak wurden gerade noch abgeblockt (67.). Louis Breunigs verunglückten Abschluss jagte Saliou Sané aufs Tor, aber Kraus blockte (76.). Kurz darauf wurde David Kopacz’ Schuss gerade noch zur Ecke geblockt (78.). Doch die Hausherren behielten den Kopf oben und belohnten sich in der Schlussphase. Kopacz spielte mit Pourié Doppelpass und bediente dann Sané, der das Leder einschweißte (84.). Zwar warfen die Würzburger nochmals alles nach vorne, eine wirkliche Ausgleichschance ergab sich aber nicht mehr.
Am kommenden Spieltag gastieren die Kickers am Ostersamstag, 16. April, um 14:00 Uhr bei Eintracht Braunschweig. Die Lauterer empfangen zum Pfalz-Derby einen Tag später zur gleichen Zeit den 1. FC Saarbrücken am Betzenberg.
Stimmen zum Spiel
Ralf Santelli (Cheftrainer FC Würzburger Kickers): Es waren zwei gleichwertige Mannschaften auf dem Platz. Der Unterschied in den Tabellenpositionen war nicht zu sehen. Die Partie wurde durch Nuancen entschieden. Zu Beginn hatten wir zwei sehr gute Chancen und sind dann kalt erwischt worden durch den Schuss aus dem Rückraum. Dann sind wir dem Rückstand hinterhergelaufen und Kaiserslautern sehr gut gegen den Ball gearbeitet. Das ist ihre Klasse. Wir haben hingegen nicht gut verlagert. Wir wollten früher den Anschluss herstellen, um es früher spannender zu machen. Wir haben es aber nicht geschafft, Kaiserslautern in Bedrängnis zu bringen, weil wir zwar gute Chancen hatten, aber keine hundertprozentigen. Das 1:2 fällt dann zu spät. Unter dem Strich war es ein sehr aufreibendes Spiel mit dem Malus, dass wir keine Punkte geholt haben. Aber wir werden weiterhin alles daran setzen, Punkte zu sammeln und nicht aufgeben, solange es rechnerisch möglich ist.
Marco Antwerpen (Cheftrainer 1. FC Kaiserslautern): Wir haben eine sehr intensive Partie gesehen, in der es vor der Pause rauf und runter ging. Beide Teams hatten mehrere Chancen und Halbchancen. Würzburg hatte gute Situationen am Anfang. Danach sind wir besser reingekommen und erzielen in einer guten Phase das 1:0. Das war für uns der Startschuss und der Gegner war beeindruckt. Dennoch mussten wir achtsam sein, weil auch einige Dinge nicht funktioniert haben, die wir in Heimspielen besser machen. Nach dem 2:0 muss der Gegner sehr viel investieren, um nochmals ins Spiel zurückzukommen. Das 1:2 fällt, als Würzburg alles nach vorne wirft. Danach mussten wir nochmals alles wegverteidigen, was uns gelungen ist. Die Punkte sind sehr wichtig für uns. Daher bin ich zufrieden.
Aufstellung
Würzburg: Bonmann – Perdedaj (65. L. Breunig), Dietz, Strohdiek, Kurzweg (65. Sané) – Waidner (86. Hofmann), Stefaniak, Hägele - Kopacz, Pourié, Herrmann (79. Atmaca).
Kaiserslautern: Raab – Tomiak (46. Niehues), Kraus, Winkler – Hercher (79. Schad), Ciftci (79. Götze), Ritter, Zuck, Wunderlich – Hanslik (79. Redondo), Boyd.
Statistiken
Tore: 0:1 Wunderlich (34.), 0:2 Boyd (58.), 1:2 Sané (84.).
Gelbe Karten: Winkler (8.), Zuck (90.+1) – Kopacz (90.+3)
Zuschauer: 6.400.
Schiedsrichter: Stegemann (Bonn).