0:1 in Braunschweig: Kickers belohnen sich nicht für guten Auftritt

Mit 0:1 (0:0) verliert der FC Würzburger Kickers sein Auswärtsspiel am 34. Spieltag der aktuellen Drittliga-Saison bei Eintracht Braunschweig. Nach torloser erster Hälfte erzielte Bryan Henning in der 54. Spielminute das Tor des Tages.

FWK-Cheftrainer Ralf Santelli musste aufgrund einer Roten Karte im letzten Heimspiel heute auf der Tribüne Platz nehmen und wurde durch Co-Trainer Philipp Eckart vertreten. Auf dem Platz gab es zudem vier Änderungen im Vergleich zum Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern. Schneider, Kraulich, Heinrich und Sané starteten für Perdedaj, Pourié (beide Bank), Hägele (nicht im Kader) und Kopacz (Gelbsperre).

Ereignisarme erste Halbzeit

Die Kickers überließen in der Anfangsphase den Braunschweigern den Ball und lauerten auf Umschaltmomente. Doch Braunschweig zeigte sich sicher am Ball, ohne dabei große Gefahr zu erzeugen. Das erste mal gefährlich wurde es nach 15 Minuten, als Lauterbach freistehend aus fünf Metern einsetzte. Prompt ging aber die Fahne des Assistenten hoch, Abseits! 

Kurz darauf wurde es auch vor dem Tor der Hausherren erstmals gefährlich. Nach einem frühen Ballgewinn schaltete Herrmann schnell um und wollte auf den mitgelaufenen Saliou Sané flanken, die Hereingabe war allerdings zu weit (17.). Ein paar Minuten später dann fast eine Kopie der Szene, diesmal versuchte es Herrmann flach, doch ein Braunschweiger Fuß fälschte entscheidend vor Sané ab (22.)!

In der Folge plätscherte die Partie dahin, ohne dass beide Seiten den großen Offensivdrang zeigten. Doch kurz vor der Pause meldeten sich die Löwen nochmal vorne an und spielten sich die größte Möglichkeit der Partie heraus. Eine Flanke vom rechten Strafraumrand segelte durch den Sechzehner der Gäste und landete punktgenau bei Kijewski, der aus spitzem Winkel direkt abzog. Doch Bonmann im Kickers-Kasten riss gerade so noch beide Fäuste hoch und konnte den Ball entschärfen (37.) Viel mehr passierte im ersten Durchgang jedoch nicht, weshalb ein leistungsgerechtes 0:0 auf der Anzeigetafel stand.

Fehler im Spielaufbau führt zur Führung für die Eintracht

Der zweite Durchgang startete direkt ereignisreicher. Die Kickers suchten den Weg nach vorne, die Flanken von Herrmann waren aber noch zu ungenau (46., 47.). Auf der anderen zog Henning nach einer unzureichend geklärten Flanke direkt ab, traf den Ball aber nicht richtig und schlenzte das Spielgerät so knapp neben den Kasten (47.). Kurz darauf die nächste Möglichkeit für den BTSV, Kobylanski versuchte es aus spitzen Winkel, zielte aber auch zu ungenau (49.). So mussten die Zuschauer weiterhin auf den Treffer warten. Doch kurz darauf zappelte dann das Netz hinter Bonmann. Der Keeper der Kickers versuchte eine Drucksituation im eigenen Strafraum spielerisch zu lösen. Doch Nikolaou spritzte in den Pass und legte ab auf Henning, der aus 10 Metern leichtes Spiel hatte und den Ball ins Tor beförderte - 1:0 für die Hausherren (54.).

Die Kickers mussten sich nun erst mal schütteln und überließen Braunschweig wieder den Ball, die ihn gut in den eigenen Reihen zirkulieren ließen. Nach 66 Minuten setzte Philipp Eckart, der den gesperrten Ralf Santelli heute vertrat, den ersten Impuls von der Bank und brachte Marvin Pourié für Christian Strohdiek. Und die Roten suchten jetzt auch vermehrt den Weg nach vorne. Wieder einmal spielten sich die Gäste über die linke Seite nach vorne, Herrmann spielte Sané gut frei. Dieser konnte den Ball im Strafraum aber nicht schnell genug kontrollieren, sodass sein Abschluss geblockt wurde (69.). Die darauf folgende Ecke hätte dann den Ausgleich bringen müssen! Stefaniak bediente mit seiner Hereingabe Tobias Kraulich am langen Pfosten, er scheiterte mit seinem Kopfball aus kurzer Distanz jedoch am heranrauschenden Fejzic (70.).

Fejzic reagiert überragend

Die Kickers steckten aber nicht auf und drängten weiter auf den Ausgleich. Wieder brachte eine Herrmann-Flanke Gefahr, Pourié setzte zum Kopfball an. Doch Fejzic reagierte wieder glänzend und lenkte das Leder über den Querbalken (74.)!

Eckart reagierte ein zweites Mal und verstärkte die Offensive. Für Dennis Waidner kam Maximilian Breunig ins Spiel (80.). Die Kickers drückten weiter nach vorne, große Chancen konnten sie sich jedoch nicht herausspielen. Im Gegenteil, die Kickers hatten Glück, sich nicht noch das zweite Gegentor zu fangen. Nach einer Ecke waren alle Würzburger hoch aufgerückt. Fejzic fing die Hereingabe ab und schickte Marx auf die Reise. Dieser lief allein auf Bonmann zu, der sich aber ganz groß machte und den Ball abwehrte (90+1). Sonst passierte jedoch nichts mehr und so müssen unsere Kickers leider ohne Punkte die Rückreise antreten.

Die Kickers erwarten am nächsten Samstag ab 14:00 Uhr Viktoria Berlin zum Heimspiel. Aufgrund des Rückzugs von Türkgücü München ist die Mannschaft von Ex-Kickers-Trainer Michael Schiele am kommenden Wochenende spielfrei. 

Michael Schiele (Cheftrainer Eintracht Braunschweig): „Wir haben über die ganze Spieldauer nicht nachgelassen und so auch durch unser hohes Anlaufen das Tor erzwungen. Man hat gemerkt, dass es bei den Kickers um alles geht. Und man hat auch gesehen, dass die Mannschaft Fußball spielen kann. Wir haben zum Schluss auch ein wenig die Defensivbalance verloren. Trotzdem hat uns der Teamspirit heute auch durchs Spiel getragen. Für uns geht es jetzt darum, den dritten Platz zu festigen und lassen nicht locker.“

Philipp Eckart (Co-Trainer FC Würzburger Kickers): „Wir haben hier heute einen disziplinierten Auftritt hingelegt und uns am Ende nicht belohnt. Wir wussten, dass uns heute hier eine heiße Atmosphäre erwarten wird und trotzdem haben wir hier richtig gut verteidigt und auch unseren Weg nach vorne gesucht. Wir haben alles investiert und bringen uns dann mit einem verunglückten Spielaufbau selbst in die Bredouille. Das ist natürlich ärgerlich. Doch auch danach haben wir nicht aufgegeben, konnten aber leider keinen Treffer herausspielen. Wir geben jetzt trotzdem weiter Vollgas. So lange es nicht vorbei ist, ist es nicht vorbei.“