Remis gegen den TSV Buchbach

Den Kickers ist im Heimspiel am Freitagabend gegen den TSV Buchbach nicht der dritte Sieg nach der Winterpause gelungen. Gegen das Schlusslicht kamen die Rothosen nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. Vor der Pause hatte Fabian Wessig die Hausherren vor 1877 Zuschauern in der AKON Arena in Führung gebracht (37.). Kurz vor Spielende glichen die Oberbayern durch ein unglückliches Eigentor von Ivan Franjic aus (88.).

Die Rollen vor der Partie gegen den langjährigen Regionalligisten aus Buchbach waren klar verteilt. Die Kickers fuhren nach dem Re-Start zwei souveräne Siege ein und bauten die Tabellenführung auf fünf Zähler aus. Die Buchbacher hingegen reisten als Letzter an den Dallenberg und waren auswärts noch ohne Punkt. Allerdings stemmte sich das Schlusslicht gegen den drohenden Abstieg und holte zuletzt einen Sieg und ein Unentschieden aus drei Spielen nach dem Jahreswechsel.

Verletzungsbedingt verzichten musste Marco Wildersinn auf Lukas Gottwalt (Oberschenkelverletzung) und Dominik Meisel (Sprunggelenksverletzung). Für das Duo, das in Aschaffenburg noch startete, begannen Pascal Moll und Yannick Scholz. Daniel Hägele (Trainingsrückstand) fehlte im Keder ebenso wie Benjika Caciel. Dafür standen Ivan Franjic und Tim Kraus wieder zur Verfügung, nahmen aber zunächst auf der Bank Platz.

Bei angenehmen Außentemperaturen und mit 1877 Zuschauern gut gefüllten Rängen kannte die Partie im ersten Durchgang nur eine Spielrichtung. Nämlich in die des Gästetores. Die Buchbacher verteidigten sehr tief, wollten den Kickers das Leben so schwer wie möglich machen, was auch rund eine Viertelstunde gelang. Dann flankte Peter Kurzweg von links scharf vor das TSV-Gehäuse, aber Pascal Moll köpfte aus drei Metern drüber (14.). Der Angreifer kam mehrmals in sehr gute Abschlusspositionen. So auch nach 21 Minuten, als Saliou Sané eine Karimani-Flanke weiterleitete, aber der gebürtige Siegener vorbeischoss. Kurze Zeit später traf er nach feinem Montcheu-Rückpass von der Grundlinie nur den Pfosten (25.).

Mit Glück und Geschick hielten die Buchbacher das torlose Remis. Nach einer halben Stunde verzog auch Benyas Junge-Abiol knapp. Wieder hatte Peter Kurzweg ein- und Saliou Sané eingeleitet. Der TSV war bis dato nicht einmal gefährlich über der Mittellinie. Erst Levin Ramstetter sorgte nach einem Heiland-Freistoß aus dem Halbfeld für den ersten Kopfball in Richtung Kickers-Gehäuse (34.).

Aber auch danach ging es weiter nur in Richtung Buchbacher Tor. Wieder über links kam das Leder zu Maximilian Zaiser, dessen Schuss noch geblockt wurde. Den Rebound flankte Fabian Wessig auf Benyas Junge-Abiol, aber sein Kopfball geriet zu schwach (36.). Es war zum Verzweifeln! Aber Fabian Wessig erlöste seine Farben. Nach scharfer Montcheu-Hereingabe schoss er aus acht Metern ein (38.). Dardan Karimani nach Montcheu-Ablage (42.) und Pascal Moll per Kopfball-Aufsetzer nach Zaiser-Ecke (45.+1) hatten weitere gute Gelegenheiten, aber es blieb nach 45 Minuten beim hochverdienten 1:0 für die Heimelf.

Wie gefährlich das Ergebnis aber ist, zeigte sich keine Minute nach dem Seitenwechsel, als Philipp Walter nach einer Ecke auf die Latte köpfte (46.). Die Gäste waren nun mutiger, leisteten größere Gegenwehr als noch vor der Pause. Dennoch hätten die Kickers die leisen Hoffnungen des Schlusslichts prompt ersticken können. Nach einem Konter spielte Fabian Wessig Benyas Junge-Abiol frei, der aber drüberschoss (50.). Kurz darauf legte Pascal Moll im Strafraum quer und Dardan Karimani schoss aus 14 Metern links vorbei (52.).

Die Rothosen ließen die Gäste weiter im Spiel, ehe erneut die Latte des FWK-Tores vibrierte. Diesmal hatte Albano Gashi aus 30 Metern abgezogen und den Querbalken getroffen (64.). Aber auch die Hausherren hatten Aluminium-Pech. Nachdem Felix Junhan gegen Dardan Karimani pariert hatte, setzte Saliou Sané das Leder an den linken Pfosten (67.). Kurz darauf verzog erneut Dardan Karimani (71.). Die Kickers hatten beste Chancen, aber das 2:0 wollte nicht fallen.

Und als es dann fiel, stand Tim Kraus bei seinem Querpass auf Peter Kurzweg nach feinem Franjic-Freistoß im Abseits (81.). Wie gefährlich ein 1:0 eben ist, zeigten die Gäste dann kurz vor Schluss. Tobias Heiland brachte einen Freistoß aus 18 Metern vom rechten Strafraumeck an den zweiten Pfosten, wo Ivan Franjic das Leder unglücklich über die Linie bugsierte (88.). Die Buchbacher schienen dem Favoriten tatsächlich ein Schnippchen zu schlagen. Nachdem auch Marius Wegmann in der Nachspielzeit per Kopf an Felix Junghan scheiterte, war es Realität.

Der Tabellenletzte nahm beim Spitzenreiter einen Punkt mit und beschmutzte die weiße Kickers-Weste nach der Winterpause. Damit haben die Rothosen nunmehr sechs Zähler Vorsprung auf die DJK Vilzing, die am Samstag gegen den FV Illertissen nachlegen kann. Buchbach hat weiterhin sechs Zähler Rückstand auf den unteren der beiden Abstiegsrelegationsplätze.

Für die Kickers geht es kommenden Samstag zum Pokal-Halbfinale nach Pipinsried. Anstoß beim Bayernligisten ist um 14:00 Uhr. Die Buchbacher empfangen am Freitag die U23 des 1. FC Nürnberg.

Aleksandro Petrovic (Trainer TSV Buchbach): Es war ein sehr intensives Spiel, auch für den Kopf. In der ersten Halbzeit waren ein bisschen ängstlich, was aufgrund der Tabellensituation verständlich ist. Aufgrund der zweiten Halbzeit, in der wir gut Fußball gespielt haben, ist der Punkt nicht unverdient, auch wenn Würzburg Klasse hat und das Spiel vorher entscheiden kann. Wir sind für den Aufwand belohnt worden. Der Punkt ist unfassbar wichtig für die Moral.

Marco Wildersinn (Trainer FC Würzburger Kickers): Wir haben eine sehr gute erste Hälfte gespielt, waren sehr dominant. Wir haben viele Chancen sehr schön herausgespielt, auch das 1:0. Zur Halbzeit haben wir aber zu niedrig geführt. Eigentlich kommen wir gut raus aus der Kabine, haben erste Chancen. Doch dann war ein Bruch drin und wir haben zu viele einfache Fehler gemacht. Die Dominanz ist uns abhanden gekommen. Der Gegner kommt dadurch in Situationen, in denen er Fußball spielen kann, und auch zu Chancen. Dennoch haben wir weiterhin Möglichkeiten, auf 2:0 zu stellen, das uns aber nicht gelungen ist. Das hat sich kurz vor Schluss gerächt, als wir einen Angriff nicht sauber wegverteidigen und nach dem Standard den Ausgleich kassieren. Sehr ärgerlich, sehr unnötig, aber im Fußball muss man über 90 Minuten gut sein. Es hilft nicht eine gute Halbzeit. Daher sind wir nicht zufrieden, aber solche Tage gibt es und das Ergebnis wird uns nicht umhauen.

Peter Kurzweg (Kapitän FC Würzburger Kickers): In der ersten Halbzeit haben wir mehrere hochkarätige Chancen, machen aber nur ein Tor. Dann glaubt der Gegner daran, etwas mitzunehmen. Nach der Pause haben sie direkt den Lattenkopfball. Sie bekommen Selbstvertrauen und wir verpassen es, nach unseren Umschaltmomenten das zweite Tor zu machen. Sie waren aggressiv und wir bringen die Bälle nicht mehr an den Mitspieler. Letztlich ist das Unentschieden noch nicht einmal unverdient. Aber wir sind selbst Schuld.