Kickers werden auswärts Meister

Die Kickers sind Meister der Regionalliga Bayern. Zwar verloren die Rothosen mit 0:1 bei der U23 des 1. FC Nürnberg. Da aber zeitgleich Verfolger DJK Vilzing ebenfalls mit 0:1 gegen Eintracht Bamberg unterlag, kann die Elf von Marco Wildersinn nicht mehr von Platz Eins verdrängt werden. Trotz der Niederlage, die Dustin Forkel mit dem einzigen Treffer des Tages besiegelte (71.), gehen die Mainfranken nun mit Rückenwind in die letzten Saisonwochen.

Ein Schritt fehlte den Kickers noch zum Meistertitel. Und den wollten sie am Valznerweiher gehen. Allerdings hatten die Nürnberger sieben der letzten acht Partien gewonnen und schielen noch auf Platz Drei. Für das Duell mit dem kleinen Club veränderte Marco Wildersinn seine Startelf auf drei Positionen. Die zuletzt im Derby gegen Schweinfurt Gelb-gesperrten Peter Kurzweg und Maximilian Zaiser starteten ebenso wie erstmals in diesem Kalenderjahr Routinier Daniel Hägele. Draußen blieben dafür Fabian Wessig, Luke Hemmerich (beide Bank) und Marius Wegmann (Rückenprobleme).

Vor rund 650 Fans und bei bestem Frühlingswetter kamen die Kickers trotz Anreiseproblemen und einem deshalb verspäteten Spielstart um 14:20 Uhr besser in die Partie. Saliou Sané hatte nach einer Hägele-Flanke die Führung auf dem Kopf, bekam den Ball aber nicht gedrückt (8.). Auf der anderen Seite kam Benjamin Kirsch von der Strafraumkante nach Pass von Julian Kania frei zum Abschluss. Aber zu zentral und kein Problem für Johann Hipper (11.). Wiederum Saliou San#e köpfte eine Zaiser-Flanke ans Außennetz (16.).

Nach verheißungsvollem Start flachte die Partie in der Folge ab. Beide Teams spielten einen ordentlichen Ball, kamen aber nicht zu nennenswerten Offensivaktionen. Nach 37 Minuten hatten die zahlreichen Kickers-Fans dann den Torschrei schon auf den Lippen. Benjika Caciel hatte perfekt auf Fabrice Montcheu gespielt, der aus zentraler Position aber am Bein Fabian Menigs kurz vor der Linie scheiterte. So ging es ohne Tore in die Pause. Da auch in Vilzing bis dato noch nichts passiert war, lagen die Kickers klar auf Kurs Meisterschaft.

Doch der Club-Nachwuchs kam engagiert aus der Kabine und setzte gleich in den ersten Minuten zwei Achtungszeichen. Einen Freistoß-Aufsetzer Julian Kanias hielt Johann Hipper stark (55.), ebenso wie einen Distanzknaller Nico Wiltz‘ (58.). Guter Beginn der Hausherren, der die Kickers wachzurütteln schien. Die übernahmen dann nämlich das Kommando und hatten ihrerseits sehr gute Einschussgelegenheiten. Dominik Meisel scheiterte aus acht Metern an Jan Reichert (64.). Peter Kurzweg tauchte eine Minute später vor Nürnbergs Schlussmann auf, schob dem aber das Leder in die Arme (65.).

Wieder nur kurz darauf flankte Benjika Caciel auf den einlaufenden Pascal Moll, der aber das Leder nicht sauber traf und links vorbeischoss (68.). Die Führung der Gäste lag nun deutlich in der Luft. Nach einer Montcheu-Flanke köpfelte Pascal Moll in den Lauf von Saliou Sané, der aber erneut an Jan Reichert scheiterte (69.). Der Keeper rettete den Hausherren in dieser Phase das Unentschieden und ebnete damit den Weg zum überraschenden 1:0 durch Dustin Forkel. Nach einer flachen Hereingabe Simon Joachims verwertete der Angreifer aus zehn Metern mithilfe des Innenpfostens (71.). Seyhan Yigit probierte es kurz darauf aus der Distanz und jagte das Leder knapp drüber (73.).

Doch während die Kickers sich noch ärgerten, machte bereits das Ergebnis aus Vilzing die Runde. Die Bamberger hatten tatsächlich mit 1:0 gewonnen, so dass die Wildersinn-Elf bereits als Meister feststand. Dennoch waren noch rund 15 Minuten auf der Uhr und die Rothosen wollten natürlich die zweite Saisonniederlage verhindern. Aber Jan Reichert war an diesem Tag schlicht nicht zu bezwingen und hielt auch gegen Fabian Wessig sehr gut (81.).

So unterlagen die Mainfranken zwar mit 0:1, feierten nach dem Schlusspfiff aber dennoch. Bereits am drittletzten Spieltag kürten sich die Kickers zum hochverdienten Meister der Regionalliga Bayern. 28 Ligaspiele waren sie ungeschlagen, standen nahezu immer ganz vorne und sind in dieser Saison schlicht „der Chef der Regionalliga“.

Bereits am Dienstag präsentiert sich der frisch gebackene Meister dann auch seinen Fans am Dallenberg. Zu Gast ist dann Drittliga-Absteiger SpVgg Bayreuth. Anpfiff in der AKON Arena ist um 18:30 Uhr.

Andreas Wolf (Cheftrainer 1. FC Nürnberg 2): Wir waren heute das eine Tor einfach besser. Dennoch war es für die Zuschauer ein ansehnliches Spiel. Ich gratuliere natürlich den Würzburgern zur Meisterschaft.

Marco Wildersinn (Cheftrainer Würzburger Kickers): Wir verlieren nicht gerne. Es war heute kein gutes Spiel von uns. Aber das zählt heute nicht. Wir sind am 31. Spieltag uneinholbar auf Platz Eins. Und darüber freuen wir uns sehr, weshalb wir natürlich auch etwas feiern werden.