SpVgg Greuther Fürth II - FC Würzburger Kickers

Es ist passiert. Erstmals in dieser Saison haben die Kickers ein Spiel verloren. Nach 33 Partien in Serie ohne Niederlage in Liga und Pokal unterlagen die Rothosen am Dienstagabend im Nachholspiel der Reserve der SpVgg Greuther Fürth mit 1:3 (1:2). Ricky Bornschein (1.) und Patrick Götzelmann (15.) brachten die Hausherren im Ronhof in Führung, Saliou Sané verkürzte (26.). Sebastian Müller besorgte nach der Pause den Endstand (57.).

Teil Zwei der Englischen Woche führte die Kickers nach Mittelfranken. Zu Gast bei der Zweitvertretung der SpVgg Greuther Fürth wollten die Rothosen die Tabellenführung auf zehn Punkte ausbauen. Dafür würfelte Marco Wildersinn seine Anfangself mächtig durcheinander. Gleich fünf Neue beorderte er von Beginn an auf den Rasen. Für Johann Hipper rückte wieder Vincent Friedsam zwischen die Pfosten. Zudem starteten Thomas Haas, Fabian Wessig, Dardan Karimani und Benyas Junge-Abiol. Draußen blieben zunächst Fabrice Montcheu, Dominik Meisel, Benjika Caciel und Pascal Moll. Erfreulich war auch, dass Daniel Hägele erstmals in diesem Jahr wieder auf der Bank Platz nahm.

Vor 380 Zuschauern im Ronhof erwischten die Gastgeber, die zuletzt acht von zehn Spielen gewonnen hatten, dann den perfekten Start. Aiden Mostofi flankte von links, Ricky Bornschein drückte das Leder über die Linie. Keine Minute war da gespielt. Die Kickers schüttelten sich und arbeiteten sich in die Partie. Noch in der Anfangsviertelstunde hatte dann Saliou Sané die große Chance zum Ausgleich. Aber der Angreifer scheiterte nach Foul von Aiden Mostofi an Benyas Junge-Abiol im Strafraum an Dimitrios Gkoumas vom Elfmeterpunkt (12.). Kurz darauf jagte Benyas Junge-Abiol das Leder volley aus 14 Metern drüber (14.).

Statt 1:1 stand es wenig später dann plötzlich 0:2. Edgar Prib bediente den einlaufenden Patrick Götzelmann links im Strafraum und der Fürther verwertete abgeklärt (15.). Erstmals in dieser Saison lagen die Kickers mit zwei Treffern zurück. Wieder Benyas Junge-Abiol verpasste jedoch den direkten Anschluss, als er aus drei Metern per Kopf an Dimitrios Gkoumas scheiterte (18.). Saliou Sané verkürzte dann aber verdient. Nach Peter Kurzwegs Hereingabe war der Torjäger am kurzen Pfosten zur Stelle (26.).

Die Kickers kontrollierten die Partie, aber die Heimelf blieb gefährlich. Sebastian Müller tauchte frei vor Vincent Friedsam auf, der den dritten Einschlag verhinderte (37.). Beinahe hätte es kurz vor der Pause zum zweiten Mal im Fürther Kasten geklingelt. Einen Karimani-Freistoß bekamen die Hausherren nicht geklärt, der landete dann bei Marius Wegmann. Aber Dimitrios Gkoumas kratzte dessen platzierten Kopfball von der Linie (44.). So blieb es zur Pause bei der knappen Führung der Fürther.

Und auch nach dem Seitenwechsel wackelte der Vorsprung gewaltig. Allerdings köpfte Saliou Sané eine Haas-Flanke knapp über den Balken (52.). Auch Dardan Karimani verfehlte sein Ziel per Freistoß knapp (55.). Deutlich effizienter an diesem Abend waren hingegen die Gastgeber. Nach einer Götzelmann-Hereingabe versenkte Sebastian Müller von der Fünfmeterlinie zum 3:1 (57.). Wieder rannten die Kickers einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher.

Das hätte sich allerdings direkt ändern können, aber Dardan Karimani schob das Leder freistehend aus sieben Metern vorbei (58.). Und auch Benyas Junge-Abiol brachte eine Franjic-Hereingabe aus Nahdistanz nicht im Fürther Kasten unter (60.). In der Folge wurde die Partie immer zerfahrener und klare Gelegenheiten für die Gäste blieben aus. Nur bei Marius Wegmanns Kopfballbogenlampe nach Franjic-Freistoß wurde es nochmals gefährlich. Das Leder landete aber auf der Querlatte (77.).

Auf der anderen Seite verpasste Sebastian Müller knapp aus 14 Metern (73.) und Johann Hipper, der für den verletzten Vincent Friedsam kam (86.), parierte gegen Mateus Kolenda (90.).

Nach dann 95 Minuten war es wirklich passiert. Die Kickers unterlagen erstmals in dieser Saison gegen sehr effektive Fürther, die damit das aktuell heißeste Team der Liga bleiben. Für die Rothosen geht es bereits am Freitag um 19:00 Uhr in der heimischen AKON ARENA gegen den FC Schweinfurt 05 weiter.

Petr Ruman (Trainer SpVgg Greuther Fürth): Ich freue mich riesig für die Mannschaft und die Jungs. Sie haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Dennoch auch großen Respekt vor den Würzburgern. Wie sie den Ball laufen lassen und den Gegner bespielen, ist schwer zu verteidigen. Ich wünsche ihnen, dass sie in der Relegation den Aufstieg in die Dritte Liga schaffen. Mir gefällt sehr, wie sie spielen. Es hat jedem Zuschauer im Stadion heute richtig Spaß gemacht.

Marco Wildersinn (Trainer Würzburger Kickers): Direkt zu Beginn eine kalte Dusche. Nicht nur der Regen von oben, sondern auch das frühe 0:1. Danach haben wir 70 Minuten in Ballbesitz ein super Spiel gemacht. Unser Problem war, dass wir vor dem Tor unsere Chancen nicht genutzt haben. Fürth hingegen war sehr effizient. Auch nach dem Anschlusstreffer haben sie uns wieder kalt erwischt. Am Ende haben wir es leider nicht mehr geschafft, das Spiel zu drehen.